Kapitel 13 - Das wirst du mir büßen, Emrys!

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Unruhig wanderte Mordred vor dem Saal hin und her, er konnte keine Ruhe finden. Er fand es merkwürdig, dass der König Kara noch einmal sehen wollte. Das Urteil war gesprochen. Und nach den Worten Arthurs am Abend zuvor schien es festzustehen, was mit der Gefangenen passieren sollte, auch wenn es Mordred das Herz brechen würde.

Doch warum wollte Arthur dann noch mal mit Kara reden? Und warum durfte er, Mordred, nicht dabei sein?

Gab es vielleicht doch noch Hoffnung? Vielleicht -

Die Flügeltüren wurden geöffnet.

Ruckartig blieb Mordred stehen, beendete somit sein Umhergehen vor den Türen, welches von den Wachen permanent beobachtet wurde.

Ritter kamen heraus, vereinzelt Mitglieder des Rates, doch Mordred konnte nicht sehen, was geschehen war, wieso es ein weiteres Gespräch gab. Er verstand es nicht -

doch das brauchte er auch nicht. Denn schon traten zwei Wachen aus dem Saal heraus, gingen an ihm vorbei und zerrten Kara mit sich, deren Hände noch immer gefesselt waren und mit kaltem Blick stur geradeaus sah.

Geschockt blickte der Ritter seine Freundin hinterher, war zu sehr in einer Schockstarre gefangen, um wirklich zu realisieren, was da vor sich ging. Zu sehr weigerten sich sowohl sein Verstand als auch sein Herz, zu begreifen. Zu begreifen, dass es vorbei war…

Mordred blickte auf, als Arthur aus dem Saal geschritten kam, übersah dabei die Trauer hinter der königlichen Maske, übersah das Mitleid für ihn und die junge Frau, dessen Leben beendet werden würde…

 „NEIN!“ Mordred schrie auf, konnte nicht verstehen, wie sein Herr seine Geliebte zum Tode verurteilten konnte. Es war ein Fehler, ein schrecklicher Fehler, Kara würde niemals jemandem wehtun!

Mordred wusste nicht, was in dem Thronsaal vor sich gegangen war, doch es war ihm gleich. Das Einzige, was zählte war, dass der König Kara töten lassen wollte.

Er preschte vor, wollte sich auf Arthur stürzen, doch Gwaine und Percival waren schneller. Sie schnappten sich Mordred, hielten ihn fest, beschützten ihren König. Bestürzung war ihnen anzusehen, als sie Zeugen davon wurden, wie ein sonst so loyaler Ritter den König angreifen wollte. Und das alles wegen einer Frau, welche Unheil über Camelot bringen wollte.

„Das könnt Ihr nicht tun!“, schrie Mordred und wehrte sich gegen den Griff von Gwaine und Percival, doch es brachte nichts. Sie waren zu stark. Verzweiflung begann in dem jungen Druiden aufzusteigen. Sein logisches Denken wurde von der Verzweiflung hinweggespült.

Er war kurz davor seine Magie einzusetzen. Es war ihm gleich, ob es auch sein Todesurteil sein sollte.

~ Mordred! ~, hallte plötzlich eine ernste Stimme in seinem Kopf wider. Sofort hielt Mordred inne und sah zum Sprecher, welcher direkt hinter Arthur zum Vorschein kam.

Langsam schüttelte Merlin den Kopf. Die Trauer in den Augen des Zauberers übersah Mordred, wie bereits zuvor beim König.

Die Verzweiflung strömte durch seine Adern und der Druide wehrte sich abermals mit Leibeskräften gegen die Griffe seiner Kollegen. Doch er blieb gefangen.

Er konnte nicht verstehen, wollte nicht verstehen, wieso Merlin nichts dagegen unternommen hatte. Wieso hatte er nicht mit Arthur geredet und ihn davon abgehalten, Kara endgültig zum Tode zu verurteilen?

Und wieso sollte er nicht bei der erneuten Zusammenkunft des Rates und der Besprechung über Kara dabei sein? Hatten sie der jungen Frau erneut ihre Verbrechen vorgeworfen und sie damit konfrontiert, dass es für sie keine Zukunft gab? Das es keine Zukunft für sie gab, da sie an diesem Tag sterben würde?

Das Schicksal von Camelot Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt