Kapitel 11 - Was soll ich tun?

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Die junge Frau wurde ins Verließ gebracht. Nach ihrem Angriff auf Gwen wurden Leon, Gwaine, Percival und Elyan in den Ratssaal beordert und Gaius und Merlin wurden ebenfalls informiert, dass sie sich dorthin begeben sollten. Allerdings konnte keiner der Wachen ihnen sagen, was geschehen war.

Sie eilten beide in die Ratskammer, um der anstehenden Besprechung beizuwohnen.

Bevor Arthur den Rat zusammenkommen ließ, um über die Strafe der jungen Frau zu entscheiden, wollte er die Situation mit seinen Vertrauten besprechen.

Niemand anderes wusste, was genau geschehen war. Im Schloss hatte es sich allerdings bereits wie ein Lauffeuer verbreitet, dass etwas in den Gemächern des Königspaares vorgefallen war und jemand in das Verließ gebracht wurde. Genaueres war unbekannt. Deswegen wollte der König von seinen Vertrauten wissen, wie er damit umgehen sollte. Er selbst war völlig durcheinander.

Natürlich wusste er, dass es für den Angriff auf die Königin nur eine Strafe geben konnte. Doch etwas hinderte ihn daran. Er wusste nicht was es war, aber tief in seinem Inneren herrschte eine Unruhe, die sich über seine Aufgebrachtheit, welche er über diese abscheuliche Tat empfunden hatte, gelegt hatte.

In Guineveres und seinen Gemächern wühlten in ihm der Zorn und die Wut auf diese junge Frau, welche es gewagt hatte, seine Ehefrau anzugreifen. Doch warum wollte sie gerade die Königin angreifen? Weil sie schwächer und leichter zu überwältigen war als er selbst? Er war ebenfalls alleine gewesen. Und er zweifelte nicht daran, dass, wenn sie es wirklich gewollt hätte, sich die junge Frau einen Weg zu ihm hätte bahnen können. Allerdings… so schnell, wie Arthur sie hatte überwältigen können, da glaubte er nicht, dass sie ihn hätte töten können. Er war ein ausgebildeter Ritter und er hätte sie mit Sicherheit lange vor ihrem Angriff bemerkt. So war also Gwen das leichtere Opfer. Und wenn ihr etwas geschehen wäre, dann hätte dies auch Arthur unweigerlich getötet…

Als er dann auch noch das Zeichen auf ihrem Handgelenk sah, da wichen die Gefühle aus ihm und hinterließen eine seltsame Leere.

Arthur erkannte dieses Zeichen. Er hatte es noch nicht oft in seinem Leben gesehen, aber die wenigen Male, welche er es vor Augen hatten, genügten, um sich sicher zu sein.

Es war ein Symbol der Druiden. Diese Frau war eine Druidin.

Arthur konnte nicht mehr. Er wollte sie nicht mehr sehen und ließ die Angreiferin ins Verließ bringen.

Sein Inneres war leer. Er nahm Gwen in die Arme und führte sie in den Ratssaal. Auf den Weg dahin befahl er einigen Wachen, dass diese die Ritter Leon, Gwaine, Elyan und Percival sowie Gaius und Merlin in den Ratsaal schicken sollten.

Den ganzen Weg über hielt Arthur seine Frau im Arm. Ansonsten war er stumm. Sein Kopf schien mit einem Mal völlig leer zu sein.

Im Ratssaal angekommen ließ sich die Königin auf ihren Stuhl nieder, welcher sich am Ende des eher länglichen Raumes befand, direkt neben dem ihres Mannes. Arthur hingegen strich ihr einmal sanft über den Handrücken, bevor er sich abwandte und zu einem der Fenster ging. Mit verschränkten Armen stand er da und starrte aus dem Fenster. Langsam begann er, über das Geschehen nachzudenken.

Eine Druiden war ins Schloss eingedrungen und hatte die Königin in Tötungsabsicht angegriffen. Arthur kam gerade rechtzeitig und konnte seine Frau retten und die Angreiferin überwältigen. Sie wurde ins Verließ gebracht und wartete dort nun auf ihre Strafe.

Der Fall schien klar, doch irgendetwas kam Arthur daran merkwürdig vor.

„Bestätigt sich Eure Meinung, Mylord?“

Unwillkürlich drängten sich ihre Worte in seine Gedanken.

Was sollten sie bedeuten? Seine Meinung worüber? Über die Menschen, welche über Magie verfügten? Es hatte sich wieder gezeigt, dass eine Druidin einem Menschen Schaden zufügen wollte und dann auch noch dem Königshaus. Schon oft hatte der König miterlebt, wie die Magie nur Unheil anrichtete und Menschen leiden ließ.

Das Schicksal von Camelot Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt