Kapitel 31 - Freunde bis zum Ende der Zeit

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Das Zwitschern der Vögel wehte über die Lichtung. Die Sonne nahm langsam ihren Platz am Himmel ein. Die ersten Strahlen schienen durch die Wipfel der Bäume und kündigten den neuen Tag an.

Gemächlich erwachten langsam alle auf der Lichtung. Nahmen die friedliche Atmosphäre in sich auf.

So eine erholsame Nacht hatte seit langem keiner mehr von ihnen. Es machte keinen Unterschied, dass sie in einem Wald genächtigt hatten. Die Gewissheit, dass sie seit einem Jahr ohne die Bedrohung durch Morgana leben konnten und das Land immer weiter erblühte, ließ in ihnen Freude und Erleichterung herrschen.

Das nun auch ihr aller Freund wieder bei ihnen war, ließ Glück in ihnen aufkommen, dass niemand zu beschreiben vermocht hätte. Es war ein wahres Wechselbad der Gefühle, doch der Grund war der Beste, den sie sich je erhoffen konnten.

Umso erfrischter und erholter erwachten Arthur, Gwen und ihre Freunde.

Arthur schlug die Augen auf und blinzelte. Kurz sah er sich um, war ein wenig orientierungslos, doch schnell kamen die Erinnerungen des Abends wieder zurück. Ein breites Lächeln schlich sich auf seine Lippen. Ein Gewicht, welches auf seinem rechten Arm lag zog seine Aufmerksamkeit auf sich. Gwen hatte sich an ihn heran gekuschelt und er hatte einen Arm um sie geschlungen. Ein seliges Lächeln war auf ihren Lippen zu sehen. Auch sie schien eine schöne Nacht gehabt zu haben. Sanft küsste Arthur seine Frau auf die Stirn.

Nur Sekunden später schlug sie die Augen auf, blinzelte und sah zu ihm auf. Ihr Lächeln wurde noch breiter. Es schien ihr nicht im Geringsten etwas ausgemacht zu haben, auf dem Waldboden zu schlafen.

Arthur küsste Gwen kurz auf den Mund, bevor er sich langsam aufsetzte und umsah.

Leon war bereits aufgestanden und streckte sich. Auch Elyan saß bereits aufrecht und grinste Arthur an, als er dessen Blick bemerkte. Gwaine schien noch im Traumreich zu sein, als er von Percival einen leichten Tritt in die Seite bekam. Dafür musste sich der große Ritter zwar etwas strecken, doch der Anblick von Gwaine, welcher aufschreckte und sich beim aufschnellen fast in seinem Umhang verfing, war es allemal wert gewesen. Die Lichtung wurde von Lachen erfüllt.

Es war wie am vergangenen Abend. Keiner von ihnen hatte seit einem Jahr mehr so ausgelassen gelacht.

War so fröhlich.

Glücklich.

Die Zeit der Trauer war vorbei. Sie konnten alle wieder richtig lachen und leben. Wieder sie selbst sein. Denn das Stück, welches dazu gefehlt hatte, war wieder da.

Merlin war wieder -

Mit einem Mal blieb Arthur das Lachen im Halse stecken.

Bei seinem Blick über die Lichtung hatte er eine Person nicht gesehen. Eine Stimme hörte er in diesem Moment nicht lachen.

Noch einmal sah Arthur sich um, noch genauer als vorher, doch das Ergebnis blieb das Gleiche.

Merlin war fort.

Panik kam in Arthur auf. Sein Atem ging schneller. Die Möglichkeit, dass alles nur geträumt zu haben, ließ Übelkeit in ihm aufsteigen.

Er schlug seinen Umhang, welcher als Decke fungierte, zurück und erhob sich schnell. Den Blick von Gwen bemerkte er nicht. Auch seine Ritter sahen ihren seltsam König an, doch das alles zählte in diesem Moment nicht.

„Merlin?“, fragte Arthur in die Runde, als wäre Merlin nur hinter dem nächsten Baum und würde hervor kommen, sobald er die Stimme seines Königs hörte.

Doch er kam nicht.

Beinahe erwartete Arthur verwirrte und fassungslose Blicke von seiner Frau und seinen Begleitern, wie er denn nur auf die Idee kommen könnte, dass Merlin da wäre. Sein Herz krampfte.

Das Schicksal von Camelot Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt