-Kapitel 8-

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-Kapitel 8-

Nicht ahnend was in Alexandria mit ihrer Freundin passiert war, saß Alexia in Kiras Büro, Sikari lag neben ihr am Boden und schnaufte leise.
„Kira hatte Recht, ihre Liste sieht ganz anders als die im Lager aus. Sikari, was mache ich nur?“ Langsam blickte die Wolfsdame zu ihr hoch und stand schließlich auf und stupste sie an der Hand an.
Sikari wollte sie ablenken und so erhob sich Lexi und streckte sich.
„Lass uns in den Wald gehen, einfach raus. Auf andere Gedanken kommen!“ Sprach sie eher zu sich selbst und so verschwand sie schnell in ihre Hütte um ihren Bogen zu holen.
Ohne auf die anderen zu achten ging sie los, Sikari rannte gleich hinaus als das Tor geöffnet wurde und Lexi folgte ihr schließlich im Laufschritt.
Nicht wie sonst ging sie in die gewohnte Richtung wenn sie jagen ging, heute fühlte es sich einfach falsch an, also führte sie ihr Weg zu dem See.
Sikari stellte sich sofort an das Wasser und trank gierig, Lexi jedoch blickte unsicher auf das klare Wasser des Sees.
Nachdenklich ließ sie sich davor nieder und strich langsam mit den Fingern durch das klare kalte Wasser.
Ihre Gedanken rasten, sie dachte an Kira und Julian, an die Leute im Zentrum, an das Wasser und dann hatte sie einen Einfall.
„Sikari, ich habe eine Idee, verdammt ich weiß jetzt wie ich denjenigen finde, der Kira vergiftet hat.“ Jubelte sie leise und angestachelt von ihrer Euphorie sprang Sikari um die braunhaarige herum, nur um sie schließlich umzustoßen.

Nervös ging Lexi in Kiras Büro auf und ab, sie hoffte so sehr das es klappte.
Als sie zurück war, hatte Marie bereits das essen gekocht, also würde sie ihren Plan gleich in die Tat umsetzten, sie würde denjenigen finden und er würde leiden für das was er ihrer Freundin angetan hatte.
Sie fühlte sich gerade so allein.
Seit die Zombies auf Erden wandelten hatte sie bereits alles verloren, nun wo Kira weg war, wurde es ihr wieder richtig bewusst.
Seufzend ließ sie sich am Schreibtisch nieder.
Auf dem Schreibtisch stand ein einziges Bild.
Es zeigte Jim Carter Kiras Vater, Kira, sie selbst und Danny, ihren kleinen Bruder.
Es wurde aufgenommen als die Welt noch in Ordnung war.
Jim hatte sie und ihren Bruder regelmäßig eingeladen hatte ihnen den Umgang mit den Tieren Nähe gebracht.
Er war meist mehr Vater für die Geschwister als ihr eigener.
Ihr eigener Vater war viel arbeiten gewesen, hatte so zwar gut Geld verdient aber das war natürlich kein Ausgleich für den sozialen Wert einer Familie.
Danny ihr kleiner Bruder wurde so, also von Alexia großgezogen.
Es hatte sie nie gestört, sie hatte ihren Bruder geliebt.
Als die ganze scheiße begann war sie mit Danny Zuhause, sie hatten es sich mit einem Film vor der Glotze bequem gemacht.
Wie immer war Ihr Vater gleich hoch ins Schlafzimmer verschwunden, hatte nur kurz hallo gesagt und war gegangen.
Es war wie immer gewesen.
Dann am nächsten Morgen war ein poltern zu hören gewesen, erschrocken waren die Geschwister, die in der Küche gefrühstückt hatten, hoch gegangen, sie hörten ein Röcheln und kurz darauf war ihr Vater ihnen entgegen gekommen.
Kurz schüttelte Alexia ihren Kopf, versuchte die aufkommenden Bilder zu verdrängen, versuchte nicht daran zu denken doch es klappte nicht.
Sie hatte ihn getötet.
Sie hatte ihren eigenen Vater getötet.
Sie und Danny waren in ihr Zimmer geflüchtet, hatten nicht gewusst was sie tun sollten, gierig hatte ihr Vater nach ihnen geschnappt.
Als Danny die Tür nicht mehr halten konnte war ihr Vater zu ihnen in das Zimmer gestolpert, hatte das große Bücherregal ungewissen unter welchem Danny begraben wurde.
Wütend und ängstlich was mit Danny war hatte Alexia ihr Jagdmesser genommen und war auf ihren Vater los gegangen.
Immer wieder hatte sie auf ihn eingestochen.
Egal was sie tat, er schnappte immer weiter nach ihr, bis sie ihm schließlich das Messer in den Schädel rammte und er für immer still war.
Sie hatte den Biss am Arm ihres Vaters gesehen und wusste anfangs nicht was das bedeuten sollte.
Dann hatte sie versucht ihren Bruder unter dem Regal heraus zu bekommen, er hatte eine Wunde an der Stirn, war soweit aber ansprechbar nur schlecht war ihm.
Die Geschwister wussten nicht was sie tun sollten also packten sie einige Sachen zusammen und flüchteten zum Zentrum.
Jackson hatte damals ihren Bruder untersucht denn auf dem Weg zum Zentrum war es ihm immer schlechter gegangen.
Lexi hatte in der Zwischenzeit Kira alles erzählt und auch Jim hatte es mitbekommen und sofort war er einverstanden das die Geschwister bleiben durften.
Doch nur noch Alexia war hier, Danny war schließlich an seinen Verletzungen gestorben.
Es ging ihm nicht gut, auch wenn er es sagte, er hatte Hirnblutungen und einige innere Organe waren verletzt worden.
Für Alexia war eine Welt zusammen Gebrochen doch noch viel schlimmer wurde es, als ihr Bruder schließlich starb und nach einiger Zeit dann doch wieder die Augen öffnete.
Kira die bis dahin noch keinen der Untoten gesehen hatte, war sofort zu dem Bett gestürzt um nach Danny zu schauen doch Alexia hatte das Röcheln schon einmal gehört und hatte ihre Freundin im letzten Moment von ihrem Bruder fort gezogen.
Weinend hatte Alexia ihren Bruder angesehen ehe sie ihn erlöst hatte.
Bei ihrem Vater war es einfacher gewesen, bei Danny jedoch hatte sie gezögert hatte angst gehabt und doch hatte sie es getan.
Alexia hatte alles verloren, alles an nur einem Tag.
„Lexi, kommst du essen?“ riss Marie sie aus ihren Gedanken.
Sie nickte nur und wischte sich unbemerkt eine Träne aus den Augen.
Sie musste stark sein.

WolfsmädchenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt