-Kapitel 16-
Kaum das sie die Tore Alexandrias hinter sich gelassen hatte, stürmte Shadow bereits in den Wald, es war wie Zuhause!
Kira ging gemütlich durch den Wald und Shadow umkreiste sie, nur eine Sache war anders, Kira hatte keine Fallen zu leeren, spazierte einfach nur herum und genoss die Ruhe des Waldes.
Viel zu lange hatte sie dafür keine Zeit mehr gehabt, viel zu viel Stress gab es in der letzte Zeit.
Unweigerlich musste sie an ihren Vater denken.
Er hatte immer wieder gesagt das sie mit offenen Augen durch den Wald gehen sollte und sie würde die Schönheit der Welt entdecken.
Früher hatte sie nicht gewusst was er meinte doch nun, wo er weg war verstand die junge Frau es. Mit einem Mal.
Wohin sie auch blickte es gab keine hässliche Ecke im Wald, jeder Baum, Strauch, Stein, alles hatte seinen Platz, als wenn der Platz für diese Sache existierte.
Shadow sah sie kurz zwischen den Bäumen herum laufen, er kannte sich hier aus, er war wohl mit Daryl hier gewesen was Kira zum seufzen brachte.
Daryl.
Sie wusste nicht warum aber sie wünschte er wäre hier, würde ihr die Gegend um Alexandria zeigen, doch von ihm fehlte jede Spur auch wenn Glenn der sie raus gelassen hatte meinte sie würde ihn im Wald schon begegnen, doch sie suchte ihn nicht, verstand nichts vom spurenlesen.
Wenn sich ihre Wege kreuzen würden gut, wenn nicht dann eben nicht.
Als sie ihren Blick vom Boden hob blieb sie stehen und blickte sich unsicher um.
Sie war so in Gedanken gewesen das sie nicht auf die Umgebung geachtet hatte.
„Shadow!“ rief sie in den sonst ruhigen Wald doch von ihrem schwarzen Begleiter fehlte jede Spur, er rannte nicht mehr um sie herum und das gefiel ihr nicht.
Beim Zentrum kannte sie sich aus, hier jedoch war sie fremd.
Auf zwei Fingern pfiff sie laut und horchte doch Shadow war nirgends zu sehen, dafür hörte sie ein Röcheln was ihr die Nackenhaare aufrichten ließ.
Kurzerhand zog sie ihr Messer, schon am Waffenlager war ihr aufgefallen das es schärfer war, irgendwer hatte die Klinge geschärft.
Es würde sie nun viel weniger Kraft kosten die Untoten endgültig zu töten.
Ein knacken ließ sie aufblicken und tatsächlich wankten einige Beißer auf sie zu, zu viele für sie, das wusste sie und so drehte sie um.
Drei Beißer waren für Kira mit dem Messer schon ein Problem vor allem ohne Shadow mit ihm wäre es ein Klacks doch noch immer war der schwarze Wolf nicht hier.
„Shadow!“ rief sie also erneut laut in den Wald, die Beißer folgten ihr eh, also musste sie sich auch keine Gedanken machen welche anzulocken.
Sonst blieb ihr Wolf immer in ihrer Nähe, sie machte sich Sorgen das etwas geschehen war.
Kurz warf sie einen Blick über die Schulter, 7 Beißer waren ihr auf den Fersen, nun hatte Kira ein echtes Problem.
Die junge Frau keuchte auf als nun auch einer der Untoten von vorn auf sie zuhielt, diesem rammte sie jedoch nur ihr Messer in den Schädel um dann weiter zu laufen.
Als ein Schuss sie Innehalten ließ.
Shadow und Coro sprangen aus einem Gebüsch hervor und auch Daryl kam mit einem Gewehr seitlich von ihr hinter einem Baum hervor.
Mit den Händen auf den Knien Stand Kira da und keuchte, ihr Kopf schmerzte, ebenso wie ihr Magen, sie war froh das Daryl da war um die Beißer zu beseitigen.
Seine Armbrust hing über seine Schulter und mit dem Gewehr welches er in den Händen hielt erschoss er einen Beißer nach dem anderen bis auch der letzte dumpf zu Boden in den weißen Schnee fiel.
Sie war froh das Shadow unverletzt war, dieser kam mit eingezogenem Schwanz zu ihr und setzte sich neben sie.
„Na hast du Daryl so sehr vermisst? Hättest mir aber wenigstens Bescheid geben können du alter Schlawiner.“ Murmelte sie nur als keine Schüsse mehr zu hören waren und Daryl vor ihr auftauchte.
„Ich hab dir gesagt hol dir Waffen bevor du raus gehst.“ Leicht vorwurfsvoll klang seine Stimme beim Sprechen.
Schwerfällig stellte sie sich hin und schwankte leicht was Daryl zum zucken brachte, so als wenn er nach ihr greifen wollte.
„Ich wollte ja, doch mir wurde nur mein Messer ausgehändigt, immerhin hatte ich nur mein Messer dabei als ich hier ankam, dieser Nicolas meinte also würde ich auch nicht mehr bekommen!“ erklärte die rothaarige als Daryl das Gewehr gegen die Armbrust tauschte und einen Nachzügler damit erschoss.
„Ich bringe diesen Kerl noch Mal um.“ Hörte sie ihn murmeln als er seinen Pfeil zurück holte und an Kira vorbei ging.
„Ich bringe dich zurück, du siehst erledigt aus.“ Hörte sie ihn sagen und nickte erleichtert.
„Danke, ehrlich gesagt habe ich keine Ahnung wie ich zurück komme.“ Nickend nahm Daryl es zu Kenntnis und wartete einen Moment bis sie zu ihm aufschloss.
Der kleine Ausflug war zu viel für die Frau gewesen, er sah wie blass sie war und das gefiel ihm nicht.Erleichtert zurück in Alexandria zu sein streckte sich Kira auf dem Bett aus, Shadow legte sich darunter und Coro nahm seinen Stammplatz neben der Tür ein, wieder war Kira verwundert das Daryl hier war.
Sie wusste nicht was sie sagen sollte also drehte sie sich auf die Seite und blickte Daryl einfach an.
„Warum schaust du eigentlich immer so grimmig?“ hörte sie sich selbst fragen und bereute es sofort als Daryl nur leise schnaubte.
„Viel worüber man sich freuen kann hat man ja nicht mehr!“ erklärte er was sie leicht zum nicken brachte.
„Dann freu dich über Coro, er würde dir überall hin folgen, freu dich über deine Freunde, ihr seit eine starke Gruppe, habt schon so viel erlebt, freu dich über dein Zuhause, es hätte euch echt schlimmer treffen können.“ Zählte die junge Frau einige Sachen auf und nur ganz langsam nickte Daryl, er hatte über das gehörte nachgedacht und es stimmte, Coro war in der kurzen Zeit ein treuer Begleiter geworden, seine Gruppe hatte schon viel durchstehen müssen doch sie lebten und Alexandria naja, es hätte wirklich schlimmer sein können.
Leicht sah er Kira lächeln als er nickte, ehe er langsam auf die Frau im Bett zuging.
Er hatte sie schon öfter beobachtet, wo sie hier Bewusstlos lag, als sie Jagd auf die Wölfe gemacht hatten und auch heute im Wald hatte er sie gesehen.
Der Zusammenstoß am Mittag fiel ihm wieder ein, wie sie sich an ihn geklammert und er reflexartig sie festgehalten hatte, wie sie beschämt zu Boden gestarrt hatte, kurz glaubte er das sie leicht rot geworden war.
„Hey Wolfsmädchen, ich bin froh dich angefahren zu haben, wenn du mir nicht vors Auto gerannt wärst, hätten wir uns vielleicht nie getroffen!“ erklärte er leise.
Leicht hatte sich Kira aufgerichtet und ihn verwundert angestarrt, noch ehe sie etwas sagen konnte hatte er sich zu ihr herunter gebeugt und seine rauen Lippen auf ihre gedrückt.
Er selbst wusste nicht warum er das getan hatte also zog er sich Recht schnell zurück und verließ ohne sie noch einmal anzusehen gefolgt von Coro die Krankenstation.
Zurück blieb Kira, die nicht wusste was gerade geschehen war, Shadow blickte Schnaubend zur Tür, er hatte den Kopf gehoben als Daryl näher kam, nun legte der schwarze Wolf den Kopf zurück auf seine Vorderbeine und starrte weiterhin zur Tür.
Auch Kira legte sich wieder hin, ihr Magen schlug Purzelbäume aber dieses Mal hatte es nichts mit dem Giftanschlag auf sie zu tun.
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Wolfsmädchen
FanfictionSeit 5 Jahren wandern die Toten auf der Erde, der Mensch hatte sich daran gewöhnt, wie er sich an alles irgendwann gewöhnte. Neben Alexandria und Hiltop gibt es noch eine Gemeinschaft die bisher gut versteckt war, bis sich an einem Tag das Schicksal...