Skeptisch folgte ich jeden Schritt, den der Typ in unsere Zelle setzte. Er hatte in beiden Händen zwei Teller mit einer Scheibe Brot darauf.
Nicht das beste Essen. Aber ich hatte nicht mal eine einzige Mahlzeit erwartet. Ich warf meinen Kopf zu Taehyung zurück, der sofort den Mund gehalten hatte als wir gestört wurden. Er allerdings zuckte nur mit den Schultern.
,,Warum so sprachlos?" fragte der schwarzhaarige, der eine Spur Akzent in seiner Stimme trug. Er war nicht vollständiger Japaner.
Wir schwingen weiter. Warum ein Gespräch mit ihm aufbauen wenn jeder von uns uns in diesem Raum wusste, wie sehr sich unsere Seiten hassten.
Er kam nicht angsteinflößend oder bedrohlich rüber, er hörte sich sogar recht nett an. Aber Taehyung und ich hatten glaube ich in den letzten Monaten gut genug bemerkt, dass man niemanden trauen durfte.
Ich kniff meine Augen zusammen als er sich vor uns hin kniete und die Teller mit einem Klirren auf den Betonboden stellte. Die Lippen zu einer gerade Linie gezogen, ignorierte ich den Blick seinerseits der stechend auf mir lag.
Ich fühlte mich unwohl und zu allem Glück bemerkte Taehyung wie ich unbequem in meinem Schoß leicht hin und her schwankte. Langsam rutschte er zu mir herüber.
Am liebsten würde ich Abstand nehmen. Der Mann hatte etwas einschüchterndes an sich, etwas das mir zeigte ich solle lieber Respekt vor ihm haben.
Taehyung griff neben mir nach einer der Brotscheiben und biss genüsslich hinein. Mein Magen grummelte nur vor sich hin und ich hatte nicht einmal eine Ahnung wann ich das letzte mal etwas zu mir genommen hatte.
,,Möchtest du nichts essen?"
,,Ich glaube deine Anwesenheit ist das Problem."
Kaum hatte der halbe Japaner seinen Satz zu Ende gesprochen, folgte Taehyung. Ich war ihm dankbar, dass er meine Gedanken ausgesprochen hatte, es gab mir die Hoffnung das er gleich gehen würde.
,,Verstehe" gab der andere von sich, sein Gesicht war dabei nicht zu identifizieren, also schreckte ich ab und sah auf die Scheibe Brot vor mir, bis er verschwunden war.
Kurze Zeit später viel wirklich wieder die Tür ins Schloss und er war verschwunden. In dem Moment griff ich auch nach dem Brot.
,,Ich mag den Typen auch nicht." begann Tae und ich hob meinen Kopf mit dem Mund voll mit Brotrand.
,,Er versorgt mich seit ich hier bin." setzte er fort. ,,Zwar hat er nie was dummes gesagt, aber allein der Fakt das er existiert und jeden Tag mit diesem blöden Lächeln hier herein kommt, als wäre nichts, als würde ich nicht seine Geisel sein, regt mich unnormal auf." beendete er.
Ich verstand ihn und zunehmend bekam ich wieder ein schlechtes Gewissen, für das was er ertragen musste.
,,Haben sie in der Zeit, wo du hier warst, irgendwas getan?" fragte ich also, als ich ihn musterte, dabei seine Magerkeit ignorierte und nach Wunden Ausschau hielt.
,,Nein..." Taehyung zuckte mit den Schultern und schob das letzte Stück Brot ins den Mund, murmelte mir nun mit seinem vollen Mund entgegen. ,,Ich hab auch gedacht ich würde hier gefoltert werden, aber es war eigentlich recht ruhig. Deswegen verstehe ich auch nicht den Grund, warum ich hier bin." gestand er.
Ich war erleichtert, mehr als das, aber es ließ mich noch mehr in die Verwirrung ziehen und den Grund hinterfragen warum wir hier gerade sind.
,,Aber jetzt zu ernsteren Themen" fuhr Tae nun fort und ich schenkte ihm einen fragenden Blick.
,,Wegen dieser Militärsache....du überlegst es dir nochmal oder?" fragte er und ich zuckte unwissend mit den Schultern. ,,Ich schätze ich muss mit Jungkook darüber reden."
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NO MATTER WHAT | j.k.ff
FanficAls die Worte... ,,Lass es uns einfach versuchen" ...mehr bedeuteten als jemals geplant war.