Erschrocken riss Cyrian die Augen auf. Er hatte einen fürchterlichen Traum gehabt, einen, indem er von einer, ihm sehr vertrauten, Person niedergeschlagen wurde. Bohrende Kopfschmerzen und höllisch brennende Schmerzen in jedem Faser seines Körpers ließen ihn aufstöhnen. Verwirrt blinzelte Cyrian um eine klare Sicht zu bekommen. Alles war so verschwommen vor seinen Augen.
Erst jetzt merkte er, das er nicht in seinem Bett lag. Stattdessen saß er auf einem Stuhl, mit der Lehne nach vorne, welche im übrigen seinen Kopf gestützt hatte, im dunklen. Alle Versuche sich zu bewegen schlugen fehl, stattdessen bohrten sich eng gezogene Seile in seine Haut, was diese zum bluten brachte. Es blutete und blutete, bis nicht nur der Schmerz die Wunde verriet, sondern auch der metallische Geruch. Das verwunderte ihn. Wieso heilte seine Wunde nicht. Er versuchte seine Augen zu verwandeln, um durch die Schwärze sehen zu können, doch die Dunkelheit blieb dunkel und seine Sicht die eines Menschen. Aufgeregt versuchte er, eine Hand oder wenigstens einen Finger zu einer Wolfspfote zu verwandeln, doch noch nicht einmal ein kribbeln war zu spüren.
Jetzt völlig in Panik, rief Cyrian in Gedanken, trotz hämmernder Kopfschmerzen, nach Jaded. Doch es kam keine Antwort. Dafür schienen jedoch die Schmerzen in seinem Körper immer schlimmer zu werden und ihn von innen heraus zu verbrennen. Silberkraut!, schoss es ihm durch den Kopf und er konnte ein Stöhnen nicht unterdrücken, als das Silberkraut gegen den Drang sich zu verwandeln ankämpfte. Das war jetzt schon das zweite Mal, das ihm Silberkraut an Vollmond gegeben wurde, etwas das echt nicht empfehlenswert war, aber dieses Mal war es anders. Dieses Mal war es deutlich höher Dosiert, so hoch, das Cyrians Wolf, Jaded, nicht den Hauch einer Chance hatte sich zu verwandeln und besonders an Vollmond, wo Werwölfe in ihre Wolfsform gezwungen wurden, außer sie hatten sich ausgesprochen gut unter Kontrolle, war es eine Höllenqual Silberkraut im Blut zu haben.
"Na, bist du auch endlich aufgewacht, Dornröschen?!" Die männliche Stimme kam aus dem Schatten, sodass ihn Cyrian nicht erkennen konnte, doch die Stimme...die Stimme sie war so vertraut!
"Ich denke mal, du hast bereits mitbekommen, das ich dir Silberkraut verabreicht habe, wenn nicht, weißt du es ja jetzt!" Die Stimme hallte umher.
Verzweifelt kniff er die Augen zu, um seine Schmerzen auszublenden und endlich herauszufinden, zu wem die Stimme gehörte.
"Warum machst du die Augen zu? Hast du solche Angst?"
"Zeig dich, Feigling!", knurrte Cyrian und öffnete wieder seine Augen.
"Warum willst du denn das ich mich ze-..warte...weißt du etwa nicht wer ich bin?" Stille, das schien seinem Entführer wohl genug, er lachte humorlos auf und kam aus der Dunkelheit. "Das ist so typisch für dich. Immer hast du nicht auf mich geachtet, mich nicht bemerkt. Ich war immer der unnötige von uns? Zu Kyle und dir haben alle aufgeschaut, bei Kyle wegen seinems kämpferischen Talents und bei dir, wegen deiner Führungsqualität, deiner Intelligenz und einfach, weil du der König bist. Aber ich...mich hat man immer voller Mitleid oder Hohn angesehen, ich war immer ein Klotz am Bein, auf mich hat niemand geachtet. Niemand interessierte sich für mich, für alle war ich doch einfach nur der untalentierte und unbrauchbare Bruder des Königs, ist doch so, Bruderherz!!!"
"Zayne!" Fassungslos sah Cyrian zu seinem Bruder, welcher ihn voller Hass ansah. "Was tust du hier?"
"Dafür sorgen, das sich endlich jemand an meinen Namen erinnert. Als zweitältester Sohn des verstorbenen Königs, bin ich zweiter in der Thronfolge. Ich bin es so satt übersehen zu werden oder verspottet zu werden. Ja, ich bin kein Kämpfer wie Kyle und ja, ich bin etwas jünger als du und somit nicht der König, aber ich habe dennoch auch besondere Werte! Ich bin clever und kann gut Pläne schmieden. Fast alle deiner Kriegspläne wurden von mir entworfen, ohne mich wärst du ein niemand, doch immer bekommst DU die Anerkennung. Alle verehren dich und mich rennen sie noch um, bei dem Versuch als erstes zu ihrem heiligen König zu kommen!" Eine Träne schimmerte in Zaynes Augen.
Plötzlich hatte Cyrian Mitleid mit seinem Bruder. Wie hatte er sich nur so gehen lassen können? Klar bedeutete Alyssa ihm unendlich viel, aber in seinem Leben gab es Verpflichtungen und auch andere, für ihn, wichtige Personen, die er doch nicht einfach so fallen lassen durfte. Zayne war sein jüngerer Bruder und es ging ihm dreckig und er hatte es nicht einmal mitbekommen! Auf einmal schämte er sich fürchterlich. Sowas durfte doch nicht passieren, er war doch das Familienoberhaupt. Und wegen ihm zerbrach seine Familie gerade!
"Zayne es-.."
"Nein! Sag jetzt nichts! Sag nicht das es dir leid tut! Sag nicht, das wir über alles reden können, und das alles gut wird, denn das wird es nicht! Denn die Wahrheit ist, du bist ein scheiß König! Und deshalb werde ich dafür sorgen, das du diesen Krieg leider nicht überlebst. Als ältester Prinz können die Werwölfe nicht anders als mich zum Herrscher zu machen und dann bekomme ich endlich die Anerkennung die ich verdiene!" Die Träne lief über Zaynes Gesicht, seine Hand zitterte, doch sein Gesichtsausdruck war entschlossen.
Cyrian ließ seinen Kopf hängen. Das war alles seine Schuld, wäre er doch nur für seinen Bruder da gewesen. Der arme Zayne, als kleiner Junge war er immer mit leuchtenden Augen durchs Schloss gelaufen und hatte auf seine erste Verwandlung gewartet.
"Ich wollte nicht sagen, das man noch darüber reden kann..! Tue, was immer du tun musst Zayne, ich werde es dir nicht übel nehmen, denn du hast Recht! Alles was du sagst entspricht der Wahrheit, aber dennoch. Ich weiß das das unfassbar egoistisch von mir ist, aber ich bitte, flehe, dich an, bitte bring Alyssa in Sicherheit! Mach mit mir was immer du willst, aber bitte, lass nicht zu das sie stirbt!" Zayne sah mich einen Moment lang an.
"Du hast Recht Cyrian. Es ist unfassbar egoistisch von dir!" Er lachte freudlos auf. "Schon wieder denkst du nur an dich! Oh man, wann checkst du es endlich? Ich bin nicht der, für den du mich hältst! Ich war es, der dafür gesorgt hat, das die Flüchtlinge nicht aufgenommen wurden. Ich war es, der den Hybrid eine anonyme Botschaft geschickt hat und ihnen verraten hab, wo sie sich verstecken müssen, um dir aufzulauern. Ich hatte jedoch nicht erwartet, das sie dich am Leben lassen und stattdessen Alyssa nehmen! Ich war es, der Albert das erste Mal freigelassen hat, damit er Alyssa das Leben im Palast zur Hölle gestaltet, damit sie abgelenkt ist und ich war es auch, der ihn ein zweites Mal freigelassen hat um dich abzulenken und dich dann entführen zu können! Ich war auch der, der die Gruppe Timeless auf Luc und deine Gruppe gehetzt hat, bevor ihr in Alyssas Dorf rittet und euch dort ausruhtet. Ich war es, der eure Route, direkt in ein Nest von ihnen führte, doch dennoch hast du überlebt. Auch die Timeless, welche in der Stadt waren, waren kein Zufall! Verstehst du es jetzt Cyrian? Ich werde Alyssa nur retten, damit Melanie meine Königin wird! Doch ihr Leben wird die Hölle!"
Wut brodelte in Cyrian hoch, als sein Bruder seine Mate bedrohte, doch blieb er ruhig. Er ist nicht er selbst!, redete er sich in Gedanken zu und beruhigte sich wieder. Die enttäuschte, aber auch etwas hilflose Miene von Zayne verriet, das er sich was anderes erhofft hatte. Vermutlich wäre er mit der bevorstehenden Situation besser zurecht gekommen, wenn Cyrian getobt hätte und versucht hätte sich zu befreien oder so. Doch in Wahrheit war plötzlich alle Kraft aus Cyrian verschwunden.
"Und jetzt?", fragte er seinen jüngeren Bruder in solch einem monotonem Ton, das dieser ihn aus einer Mischung aus Verwirrung und Überraschung ansah.
"Nun, jetzt wirst du wohl sterben müssen!", sagte sein Bruder ziehend, als wolle er sich davor drücken.
"Gut, dann tu es.", meinte er.
Verwundert sah sein Bruder zu ihm. "Hast du denn gar keine Angst, das ich dich töten werde?"
"Ich weiß das ich schlimme Fehler gemacht habe und ich weiß das du im Grunde kein schlechter Mensch bist. Ich hoffe einzig und alleine, das du mir vergeben kannst und ein besserer König wirst!" Es war nicht die ganze Wahrheit denn es gab tatsächlich eine Sache, welche ihm Angst machte, auch wenn es nicht der Tod war.
Es war Alyssas Reaktion auf die Nachricht, das er einfach gestorben war, ohne zu kämpfen und sich zu befreien und somit sein Versprechen ihr gegenüber, sie zu beschützen gebrochen hatte.
Zayne zog ein Messer hervor und ging langsam zu ihm. "Na dann, lang lebe der König!" Er hob das Messer, bis es direkt über seiner Brust war und...
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Hey, eventuell kommt gleich noch ein Kapitel.
Schreibt doch mal in die Kommis wie es euch gefällt und votet!
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Die Mate des Alphakönigs
WerewolfEr war der König über alle Alphas und anderen Wölfen. Sie war eine Wölfin die sich unter Menschen versteckte. Er war ein machtvoller Werwolf der die Menschen besiegt hatte. Sie war ein ängstliches Mädchen, das sich stets versteckte und ihren Wolf be...