Ich träumte von dem Wald um Rosewood. Das Paradis eines jeden Wolfes. Er war riesig und voll mit uralten Bäumen. Es war ein Mischwald, der im Sommer voller Blüten und Leben war. Ich träumte von meiner ersten Verwandlung, nur das sie dieses Mal in Rosewood stattfand. Meine Glieder streckten sich, Knochen brachen und Fell wuchs. Schon im nächsten Moment wurde meine Sicht ums tausendfache verstärkt. Ich trottete gut gelaunt los. Doch plötzlich blieb ich leise knurrend stehen. Neben mir im Wald hatte ein Ast geknackt. Misstrauisch beobachtete ich wie ein riesiger, anmutiger Wolf vorsichtig aus dem Gebüsch kam. Er strotzte nur so vor Kraft und einige Naben zeigten von Kampferfahrung und doch war er kein bisschen aggressiv. Eher neugierig und nervös.
Gefunden, sagte er.
Irgendetwas in mir regte sich. Mein Wolf begann zu schnurren während alles in mir: Mate, Mate, Mate!, schrie.
Ich fuhr aus meinem Schlaf. Im ersten Moment glaubte ich noch im Wald zu sein bis mein Blick auf die Decke fiel. Neben mir stand Violetta und schüttelte mich.
"Steh auf Alyssandra! Der König ist mit seinem Rudel hier. Und er ist verletzt."
"Was?!", rief ich geschockt und musste merkwürdigerweise sofort an meinen Traum denken. "Ich bin sofort da!"
Der Alphakönig. Hier, in Rosewood. Am unbedeutendsten Ort der Welt. Was hatte er hier zu suchen. Ich dachte an mein Geheimnis und begann zu zittern. War es möglich das er...? Nein, ausgeschlossen. Er wäre sonst nicht verletzt und wäre tagsüber gekommen. Außerdem, woher sollte er es wissen? Schließlich wusste es ja niemand! Warum war er aber dann hier? Was hatte ihn verletzt? Besonders, was war stark genug um einen Alpha zu verletzen, der zugleich auch noch König aller Werwölfe war?! Würde mein Geheimnis jetzt, ein Tag vor Vollmond, sicher bleiben? Hastig zog ich einen Kittel über mein Kleid an. Wenn er stark blutete musste ich vorbereitet sein. Und so gerne hatte ich Blutflecken dann auch nicht in meiner Kleidung!
Draußen herrschte reges treiben. Pferde standen herum ebenso wie Männer, die ich nicht kannte. Werwölfe!, schoss es mir durch den Kopf. Bestimmt waren das größtenteils Shadows. Leicht zitternd ging ich an ihnen vorbei, den Kopf gesenkt. Das Silberkraut schützte mich vor ihnen, das hatte ich mitbekommen, trotzdem hatte ich Angst. Am Gemeindehaus waren viele von den Wölfen versammelt. Als wir versuchten durch zu kommen, fingen sie an zu knurren und ein Großer versperrte uns den Weg. Er hatte braunes Haar und Sturmgraue Augen.
"Wer seid ihr und was wollt ihr hier?", blaffte er Violetta, Laila und mich unhöflich an.
"Wir sind die Heiler um euren König zu versorgen, Herr.", antwortet Violetta demütig.
Er nickte und schickte uns rein. Mit zitternden Knien begab ich mich in die Hölle. Hoffentlich ließen sie uns in Frieden.
Ungefähr 5 Wölfe waren verletzt. 2 sehr stark, die anderen schlimm, aber nicht gerade lebensbedrohlich. Der Alpha lag auf einer Trage neben seinen Rudelmitgliedern und blockte alle Hilfe ab.
"Helft erst Lucien. Das ist ein Befehl!", sagte er mit erschreckend schwacher Stimme.
Das war ziemlich selbstlos von ihm sich erst um seinen schwerstverletzten Rudelkumpanen zu kümmern, bevor er Hilfe bei sich zu ließ. Andererseits musste er das ja machen, damit das Rudel ihn nicht für schwach hielt. Violetta eilte sofort zu Lucien und Laila zu dem Alpha. Also ging ich zu dem Ersten, der weniger schlimm verletzten. Obwohl das noch untertrieben war.
"Wird's bald?", beschwerte der sich.
Schnell nickte ich und zog ihm das Shirt aus. Entsetzt zog ich die Luft ein. Er hatte überall blaue Flecke. So dunkel, dass sie die Farbe von Mitternachtsblau bald erreicht haben würden. Die rechte Schulter zudem war ausgekugelt.
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Die Mate des Alphakönigs
WerewolfEr war der König über alle Alphas und anderen Wölfen. Sie war eine Wölfin die sich unter Menschen versteckte. Er war ein machtvoller Werwolf der die Menschen besiegt hatte. Sie war ein ängstliches Mädchen, das sich stets versteckte und ihren Wolf be...