8. Alyssa - Gefühlschaos

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Kennt ihr das Gefühl, wenn ihr nicht mehr wisst wo vorne und hinten ist? Ich fühlte dies jedenfalls gerade, denn ich war total überrumpelt von Cyrians Geschenk. Langsam holte ich die duftende Rose aus meinem Haar. Rot. Steht für Liebe. Aus irgendwelchen Gründen konnte ich Cyrians letzten Satz nicht einfach so in der Luft hängen lassen. Ich sagte zu dem Soldaten er solle warten und lief los. Gott sei Dank war ich durch den geringen Silberkrautgehalt in meinem Blut wieder etwas schneller als ein Menschen, weswegen mein Mate bald in Sicht kam.

"Cyrian warte!", rief ich.

Ich befürchtete, dass er mich nicht hören würde, doch hatte ich seine Wolfohren unterschätzt. Er blieb stehen und wand den Kopf leicht in meine Richtung, drehte sich aber nicht um. Ich nahm all meinen Mut zusammen um die nächsten Worte zu sagen.

"Ich weiß, warum du mir den Trompetenbaum als Erstes gezeigt hast."

Mit einem Lächeln auf den Lippen wand er sich um.

"Ach tatsächlich? Habe noch einen schönen Tag, Prinzessin!" Immer noch lächelnd ging er weiter und ließ mich verwirrt stehen.

Okaaaay. Das war seltsam gewesen. Hatte der Stimmungsschwankungen oder war der schon immer so seltsam gewesen?

"Mylady, kommt. Ich bringe euch zu Beta Lucien.", sagte der Soldat nun und da ich immer noch verwirrt was, folgte ich ihm einfach widerspruchslos.

Lucien war gerade am trainieren und deshalb nicht sehr begeistert über seine Aufgabe. Verständlicherweise. Ich sagte ihm jedoch einfach, er solle weitermachen und mich gar nicht beachten. Ich selbst setzte mich in Gedanken versunken an den Rand und schaute Lucien beim Training zu. In meinem Kopf schwirrte alles um Cyrian und ich war unfähig mich zu konzentrieren. Irgendwann gab ich es auf zu versuchen einen klaren Kopf zu haben und Cyrian zu verstehen, sondern schaute einfach nur noch Lucien zu, wie dieser voller Schweiß verschiedene Griffe und Tritte an den Stoffpuppen übte. Mir viel auf mit wieviel Geschick und Eleganz er immer wieder dieselben Übungen machte. 

Cyrian ist bestimmt der einzige der besser ist!, dachte ich. Würde ja auch Sinn machen, schließlich war Lucien der Beta und Cyrian der Alpha. Wie gut würde ich wohl werden, wenn ich auch trainieren würde? Irgendwie gefiel mir der Gedanke, dass ich irgendwann so ganz Machomäßig Cyrian einfach von den Beinen reißen konnte, wenn ich wollte.

Der Beta gesellte sich nach einer Weile zu mir, um eine Pause zumachen. Dabei zog er das T-Shirt aus, um sich damit abzuwischen und bot mir einen Blick auf seinen gut geformten Körper. Ich musste gestehen er sah gut aus, auch wenn ich Cyrian, auch ohne seinen Bauch gesehen zu haben, schöner fand. Typische Mate-Sache eben. Alle anderen reizten einen eben nicht mehr.

"Du solltest mich besser nicht so anstarren, sonst wird Cyrian irgendwann noch eifersüchtig und macht mich dann einen Kopf kürzer." Lucien betonte das Wort mich, da ihm klar war, das Cyrian mir nichts tun würde.

"Ich starre dich nicht an.", verteidigte ich mich, doch waren meine Wangen leicht gerötet, weil ich es gegen meinen Willen wohl getan hatte.

Zu meiner Verteidigung, ich war aber auch immer noch etwas durch den Wind, durch Cyrians fast schon romantische Aktion eben, also war mir das doch bitte nachzusehen, dass ich nicht gemerkt hatte, dass ich starrte. Leider ließ sich Lucien davon wohl nicht mehr überzeugen, denn der grinste mich nun breit an. 

"Na dann hast du mich wohl mit Cyrian verglichen!", vermutete er wissend.

Meine verräterischen Wangen wurden noch ein bisschen röter. Oh man, Erde tu dich bitte auf und verschling mich! Bitte! Doch statt dass mein hoffnungsvolles Gebet erhört wurde, wurde höchstens Lucien Lachen lauter. Fiesling!

Die Mate des AlphakönigsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt