Mein Herz raste. Wenn es hier Silberkraut gab, dann hatte ich eine Chance bei Cyrian zu bleiben, ohne aufzufliegen. Dass das extrem dumm war, war mir schon klar, aber mein Wolf wollte das unbedingt. Durch den immer weiter abnehmende Silberkrautkonzentration in meinem Blut, wurde mein Wolf immer stärker. Er kämpfte sich Stück für Stück nach oben.
"Ähm Cyrian, du hast nicht zufällig gerade Silberkraut da? In den letzten Tagen hatte ich gar nichts, dass macht sich langsam bemerkbar."
Cyrian sah mich streng an. Ich merkte das ihm der Gedanke mir Silberkraut zu geben, nicht gefiel. Doch auch ihm würde klar sein, dass ich nicht bei ihm bleiben würde, wenn er mich keins nehmen ließ. Dafür wusste er ja schließlich selbst zu gut, wie unbeliebt die Mischlinge waren.
"Nur ganz wenig. Und denk dran, ich bestimme die Portion!" Immer noch besser als gar keins.
So machten wir im Schloss einen Abstecher zum Arzt der mir etwas von dem Kraut gab. Die Menge die ich zu mir genommen hatte, sollte dafür sorgen, dass ich mit den Mengen von Cyrian drei Tage noch unbemerkt sein würde. Vielleicht vier, aber dann würde es kritisch werden. Dann würde ich wieder mindestens zwei Tage lang mehr zu mir nehmen müssen. Also merkte ich mir den Weg zum Arzt so gut es geht.
Nach dem Besuch beim Arzt ging es in Richtung Schlafräume. Cyrian führte mich in eins das direkt neben seinem lag. Es sah auch fast identisch aus aus wie seins, nur hatte dieses hier einen riesigen begehbaren Kleiderschrank, mit den tollsten Kleidern und meine Schränke sowohl auch Schreibtisch waren leer. Woher Cyrian meine Maße hatte, fragte ich jedoch lieber nicht.
Dieser schickte mir eine menschliche Zofe, die sich um mich kümmern sollte, sodass ich ein 'ordentliches' Erscheinungsbild hatte. Das Kleid, welches sie mir zum Frühstück raussuchte, war noch größer und teurer als mein bestes Festkleid. Ich fühlte mich wie eine Königin. Jedoch wurde mir bei diesem Gedanke etwas mulmig, weil theoretisch gesehen war ich ja eine Königin, oder sollte es werden. Wenn Cyrian mich einfach markieren würde, anstatt auf meine Privatsphäre zu achten, würde ich Königin sein. Und dann würde ich auch nicht mehr gehen, weil es nicht mehr zählte, was ich mir wünschte, nur noch das was Cyrian sich wünschte. Das wäre dann alles was mich interessieren würde.
Das hatte ich schon bei so vielen Personen gesehen, die nach der Markierung ihre ganze Persönlichkeit verloren hatten, nur um ihrem Mate zu gefallen. Aber Cyrian hatte mich nicht einfach markiert. Wieso war mir ein Rätsel. Es wäre so doch viel leichter für ihn. Und ich würde für ewig seins sein und es auch wollen. Ich würde ihn nie verlassen und genau perfekt für ihn sein. Ich würde alles tun, was er mir sagt, auch wenn er Unmögliches verlangte, für ihn würde ich es möglich machen.
Also wieso nahm er den schweren Weg? Mit dem er mich am Ende höchstwahrscheinlich verlieren würde? Warum nahm er den Weg, wo er alles hart erarbeiten musste, anstatt es einfach zu bekommen, wie sonst auch immer alles. Vielleicht begeisterte ihn die Idee von der Herausforderung? Oder er wollte herausfinden, wie er wirklich auf Menschen wirkte? Oder aber er hatte die Wahrheit gesagt, als er meinte, dass er mich zu nichts zwingen wollte und mich auch nicht wie eine Gefangene behandeln wollte.
Konnte es sein, dass ich den Alphakönig falsch eingeschätzt hatte und unter seinem harten Kern doch ein Stück Gutes versteckt war? Und wenn das so war, würde ich ihn verlassen können, wenn es Zeit ist ihn zu verlassen?
Warum musste dieser blöde König nur so meinen Kopf verdrehen?! Warum konnte ich nicht einfach weiter immun gegen seinen Charme sein, und kein Interesse an irgendeinem Jungen haben? Früher ging das doch auch immer! Was hatte er gemacht, das alles sich geändert hatte?
"Milady, alles okay?"
"Was?" Verwirrt schreckte ich aus meinen Gedanken hoch.
"Ich fragte euch gerade ob alles okay ist, Milady. Ihr habt nicht auf meine Frage geantwortet.", wiederholte die Zofe.
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Die Mate des Alphakönigs
WerewolfEr war der König über alle Alphas und anderen Wölfen. Sie war eine Wölfin die sich unter Menschen versteckte. Er war ein machtvoller Werwolf der die Menschen besiegt hatte. Sie war ein ängstliches Mädchen, das sich stets versteckte und ihren Wolf be...