Kapitel 38

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Wir setzten uns in einen Kreis. Die meisten kenne ich nicht, außer Lisa und Ben. Ich bin ihm gut aus dem Weg gegangen, im laufe des Abends aber jetzt sitzt er mir gegenüber und grinst mich seltsam an.

Das Mädchen, sie hat schwarze Locken und eine hübsche Stupsnase, dreht als erste. Die Flasche zeigt auf einen blonden Jungen, mit Brille. Sie sieht ihn schmunzelnd an.

»Pflicht, oder Pflicht Leon?« Ihre Stimme ist rau und dunkel. Er tut mir ehrlich gesagt ein wenig leid, wie er dort mit rotem Gesicht sitzt.

»Plicht?!« Es klingt eher wie eine Frage, als eine Antwort, weshalb er mir noch mehr, wie ein kleiner Junge vorkommt. Das schwarzhaarige Mädchen lächelt irgendwie böse. »Gib Lisa nen Knutschfleck.«

Leons Ohren färben sich auf der stelle dunkelrot. Lisa sieht ihn leicht verstört an, keiner der beiden rührt sich.

»Na los, mach schon.« Erst jetzt merke ich, dass sie ein wenig lallt. Sind denn alle hier besoffen?

Leon beugt sich zu Lisa und gibt ihr einen kleinen Fleck unterhalb des Ohrläppchens. »Buhhh, langweilig.« Ben, er nimmt sich die Flasche.

Er dreht sie. Sie zeigt auf einen Typen, den ich nicht kenne. »Ziehe einer Person deiner Wahl, die Hose herunter aber du darfst die Hände nicht benutzen.«

Das wird ja immer bescheurter. Der Junge sucht sich im Raum um, bis sein Blick auf Emm landet. Ahhh, jetzt fällt mir erst auf, dass es derjenige ist, mit dem sie getanzt hatte.

Emm kichert wie verrückt, als er anfängt ihre Strumpfhose mit den Zähnen auszuziehen. Die ganze Zeit über grölen alle vor lachen, auch Mila und ich grinsen vor uns hin.

So ähnlich geht es ungefähr zehn Minuten weiter, währenddessen trinken alle noch mal ordentlich, was zur Folge hat, dass keiner mehr wirklich normal denken kann und die Aufgaben immer komischer werden. Lisa sollte auf den Schoß von, ich glaube er heißt Lennnart, Strippen. Danach musste er ziemlich auffällig seinen unteren Bereich bedecken.

Das schwarzhaarige Mädchen, Lilly wie ich erfahren habe, zog sich bis auf die Unterwäsche aus, ein Junge bekam Lippenstift und Rush aufgemalt, ein Mädchen sollte eine Sexstellung nachspielen, außerdem trank jemand einen Liter Bier auf Ex. Der Raum wurde immer voller, weil Leute zusehen wollten. Zum Glück war ich noch nicht dran.

»Uuuunnd... Liviiii.« Emm. Die Flasche zeigt genau auf mich. Vielleicht hätte ich doch was trinken sollen.

Lilly, welche gedreht hat, überlegt kurz. Dann scheint sie eine Idee zu haben und brüllt. » Gib Ben einen Zungenkuss.« Mila, neben mir, zieht laut Luft durch die Zähne.

Ben kommt schon auf mich zu, seine Lippen sind zu einem Grinsen verzogen. Ohne auch nur kurz abzuwarten, nimmt er mein Gesicht in seine Hände und drückt seinen Mund auf meinen.

Im Raum wird es wieder Laut. Na toll. Ich bin kurz vorm Kotzen und alle finden es toll.

Ben öffnet seine Lippen und schiebt mir seine Zunge in den Rachen. Lilly Klatscht in die Hände und feuert mich auch noch an. Es war irgendwie klar dass, das passiert. Ich versuche mich irgendwie von ihm zu lösen. Er scheint zu denken, dass ich meine Arme um ihn schlingen will und kommt mir sogar noch näher.

Jetzt ist es genug, ich stoße ihn von mir weg und setze mich mit hochrotem Kopf wieder neben meine Freundin. Er hat eine seeliges Lächeln auf den Lippen. Ufff, das wird noch Folgen haben.

»Jetzt drehst du!« Emma gibt Mila die Flasche. Ein wirkliches System, von wem die Flasche gedreht wird, gibt es nicht. Aber wichtiger ist jetzt, dass eklige Gefühl auf meinen Lippen weg zu bekommen. Gelingen tut es mir nicht.

Die Flasche dreht sich und zeigt auf Lilly.

Mila überlegt. »Küsse ein Mädchen.« Ich schaue Mila erschrocken an. Sie zuckt nur mit den Schultern.

»Ich bin doch keine eklige Lesbe.« Sie lacht unsicher. So betrunken ist sie wohl doch nicht.

Mila zieht die Augenbrauen hoch. »Das ist deine Pflicht, du musst sie erfüllen.« Alle im Raum stimmen zu.

Lilly verzieht das Gesicht und sieht sich um. Dann, nach weiterem Zögern setzt sie sich vor ein Braunhaariges Mädchen, welches ich noch nicht bemerkt habe.

Mila grinst gehässig zu ihr rüber, sie beugt sich zu mir. »Ich weis schon länger, dass sie Homophob ist. Siehe es als Rache.«

»Du Biest.« Ich will sie dafür am liebsten Küssen.

Lilly, derweil, presst ihre Lippen Wiederwillens auf die des Mädchens.

»Mit Zunge und nicht schummeln.« Ruft Mila ihr zu. Zwei Sekunden und es ist schon vorbei. Lilly sieht jetzt nicht mehr sehr glücklich aus, allerdings bleiben mir ihre Worte, Ich bin doch keine eklige Lesbe, im Gehirn. Dort wabern sie auch noch herum, nachdem wir endlich nach einer haben Stunden den Raum verlassen. Von Emma haben wir uns schon verabschiedet, nicht um vorher sicher zu gehen, dass sie eine Mitfahrgelegenheit hat. Ben wollte noch mit mir reden aber ich habe ihn abgeblockt, indem ich sagte, dass ich müde sei und dringend ins Bett müsse.

»Nach Hause?« Frage ich Mila. Ihre Wangen sind gerötet und ihr lächeln lässt mich fast schmelzen. »Nichts lieber als das.«

Endlich hatte ich mal wieder Zeit und Motivation weiter zu schreiben. Schreibt mir gerne, wenn ich was ändern soll oder euch etwas stört:)

"Best Friends''  [gxg]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt