Kapitel 41

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Ich fühle mich immer noch schlecht, irgendwas war anders zwischen uns. Es machte mich traurig, er war mein Bester Freund, mein einziger Freund, für einer lange zeit gewesen.

Er hatte mir durch viele Situationen geholfen, mit seiner lockeren und extrovertierten Art, hatte er Leute schon immer angesprochen. Ich habe mich neben ihm oft unscheinbar gefühlt, es war aber perfekt, er bot mir ein versteck, ohne dem ich die Jahre in der Schule wohl nicht überstanden hätte.


Am nächsten Morgen wache ich gut gelaunt auf. Heute bin ich mit Emma und Mila verabredet, die beiden wollten unbedingt wieder Shoppen, was ich mit einem »Aber wir waren doch erst.« quittierte, dafür kassierte ich hochgezogene Augenbrauen und ein »Shoppen kann man immer.«

Ich schälte mich aus der Bettdecke, gehe nach unten. Meine Mutter steht schon in der Küche, Lisi hockt auf dem Sofa. Mein Vater Kaffetrinkend neben ihr.

»Was macht ihr.« Frage ich die beiden, noch im Schlafanzug. »Morgen Mäuschen, wir gucken die Eiskönigin, schau doch mit.«

Mein Vater sieht mich gequält an, sodass ich davon ausgehe, dass er von seiner jüngsten Tochter dazu gezwungen wurde.

»Ok.« Den Gefallen tue ich ihm, auch wenn ich den Film schon ein duzend mal mit ansehen musste.

Ich steige bei der Scene ein, in der Elsa ihre Beherrschung verliert.

Als der Song, let it go, kommt, singt Lisi laut mit. Ich muss lachen, denn sie singt wirklich schief und setzt immer entweder zu früh oder zu spät ein.

Keine Ahnung warum jetzt oder warum Überhaut, aber das Lied und die letzten schönen Tage mit Mila lassen mich sagen. »Mila und ich sind zusammen.«

Mein Vater schaut so ruckartig auf, dass ich mich fast erschrecke, könnte aber auch an der Angespanntheit liegen.

Lisi grinst. »Ich habe gesagt, ihr werdet heiraten.« Dann dreht sie sich wieder zum Fernseher und summt weiter mit.

Mein Vater sieht noch leicht verwundert aus. »Wie zusammen?«

Ich zucke mit den Schultern. »Naja, wir sind zusammen, ich steh auf Frauen, naja grade nur auf Mila.« Ich muss grinsen.

Er schluckt kurz und lächelt dann leicht. »Ok, das hätte ich nicht erwartet aber schön für dich.«

Für ihn ist damit das Gespräch beendet, für mich aber hinterläßt es einen komischen Nachgeschmack.

Es ist die Art, wie er plötzlich auf dem Sofa sitzt. Wo er vorher entspannt und zurückgelegt lag, waren seine Muskeln jetzt verspannt und sein Blick krampfhaft auf den Fernseher gerichtet.

Ich stehe auf und gehe zu meiner Mutter.

»Papa, weis es jetzt auch, mit Mila und mir.«

»Ich bin stolz auf dich Schätzchen.«

Sagt sie, dann eine Umarmung und ein Kuss auf die Stirn.

»Ich bin nachher mit ihr und Emma verabredet.«

»Ok, ruf mich an, wenn es später wird.«


»Hey.« Sage ich, dann umarmen ich Mila, sie drückt mir eine Kuss auf die Wange und wir gehen zur Bushaltestelle.

»Wollen wir es heute machen? Ich will dich nicht vor ihr verheimlich.« Meint Sie plötzlich.

»Ok, dann wird heute wohl mein Outingtag. HAsb eben meinem Vater gesagt.«

Sie lächelt mich an. »Wie hat er reagiert?« 

»Gut, ähnlich wie meine Mutter.« sage ich, allerdings kann ich ihr dabei nicht in die Augen sehen.

Sie grinst mich von der Seite an, dann kommt der Bus und wir steigen ein, der weg zu Emma ist nicht lange, sie wollte zusteigen und gemeinsam würden wir in eine andere Stadt fahren, als sie in der wir wegen der Party Outfits waren.

»Was glaubt du wie sie gucken wird?« Sie lacht. »Ich meine nicht der Fakt, das wir Zusammen sind, sondern das ich endlich jemanden habe. Du kannst dir nicht vorstellen wie anstrengend es immer war, wenn sie versucht hat irgendwelche typen mit mir zu verkuppeln.« Doch, tatsächlich konnte ich mir Emma, genau bei sowas gut vorstellen.

Nach zwei Stationen kommen wir bei der Haltestelle von Em an.

»Na ihr beiden. Was geht?«

Sie umarmt uns schwungvoll und quetscht sich zwischen uns auf den Zweisitzer.

»Mein Gott meine Eltern sind schrecklich, ich war ja ein bisschen betrunken gestern nacht, naja und die haben voll den stress gemacht deswegen. Hab jetzt Hausarrest.«

Ich kann mir ein lachen nicht verkneifen, sie war voller Überraschungen.

»Ja lach du nur.« Sie tut auf empört aber die Mundwinkel zucken verdächtig.

»Wenn du Hausarrest hast, wie kommts, dass du jetzt hier mit im Bus sitzt?« Mila grinst ihre beste Freundin mit hochgezogenen Augenbrauen an.

Em zwinkert und flüstert uns in voller lautstärke zu. »Ich bin abgehauen.«

Wieder muss ich lachen, denn Bilder, einer durch ein Fenster kletterten Emma tauchen in meinem Kopf auf.

»Ne, also die sind eh bei meiner Oma, von daher haben wir ein paar Stunden Zeit.«

Der Bus hält, wir steigen aus.

Die Stadt ist wirklich ein wenig größer und es gibt sogar vier verschiedene Klamotttenläden, wie ich mit bedauern feststellen muss.

Ich trotte den verrückten langsam hinterher. Sie sollen ruhig ihr Geld ausgeben aber ich warte bis wir an einer Buchhandlung vorbeikommen, denn Bücher sind mir ein leeres Portmonee mehr wert.

Ich muss immer wieder an den Blick und die Reaktion von meinem Vater denken, vielleicht interpretier ich da auch nur ein wenig zu viel hinein, wie ich es mit allem mache, aber es lässt mir einfach keine Ruhe.

Er ist immer offen zu mir gewesen und ich zu ihm. Aber so eine Reaktion habe ich bei ihm noch nie erlebt. Wahrscheinlich braucht er einfach zeit um damit klar zu kommen, ich weis das er unbedingt Opa werden möchte. Auch wenn ich mit einer Frau offensichtlich auch Kinder haben kann.

»...Hallo?« Ich zucke zusammen. Mila steht vor mir, ihre Augen ein wenig besorgt.

»Schuldige, was hattest du gefragt?«

»Wollen wir uns in das Café da setzen und dann du weist schon was?«

Ich nicke, das hatte ich komplett vergessen.

Em, Mila und ich gehen in ein gemütliches kleines Gebäude, wo ich mir einen Kaffee, Mila ein Kakao und Em sich Tee bestellt.

Mila räuspert sich etwas verlegen.

»Em? Da gibst was. Eigentlich wollten wir es dir schon früher sagen, weil es nicht fair wäre, sowas vor dir geheim zu halten aber es ging einfach nicht...«

Emma schaut mit fragenden Blick auf Mila, die aber nicht weiterspricht, dann gleiten ihre Augen zu mir.

Ohne goß zu überlegen nehmen ich Milas Hand, drücke sie, ich frage mich wie oft ich mich noch im leben outen werden muss. Was ein Scheiß Gefühl, nie zu wissen, wie die Person es aufnehmen wird.

»Wir sind zusammen.«

Emma überlegt kurz, sieht dann zwischen uns und den verschränkten Fingern hin und her, dann beginnt sie zu lächeln.

»Ich hab mir das irgendwie schon fast gedacht.«

Dann redet sie weiter über eine Serie, die sie gestern geschaut hatte. Ich merke Milas Blick auf mir. Erst dann fällt mir auf, wie verkrampft und ängstlich sie war und ich frage mich wieso, denn Em ist der offenste Mensch den ich kenne.


Erstmal  möchte ich mich bedanken, dass so viele die Geschichte  lesen. Ich weis für manche ist es nicht viel, aber ich hätte nicht gedacht, dass das hier überhaupt jemand liest.

Ich werde die Story, sobald sie fertig geschrieben ist, bearbeiten, weil ich mit manchen dingen nicht sehr zufrieden bin. Aber noch nicht jetzt, da ich niemanden verwirren möchte.

Danke, danke, danke:) 

"Best Friends''  [gxg]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt