"Best Friends'' [gxg]

Kapitel 20

Mila lässt meine Hand nicht los, auch nicht als wir wieder auftauchen.

Die Sonne lässt ihre Augen strahlen.

Wir schauen uns an, etwas undefinierbares glitzert in dem tiefen Braun auf, sie blinzelt und schon ist es wieder weg.

Die Spannung, die wahrscheinlich nur ich spüre, breitet sich so weit aus, dass ich dem entfliehen muss.

Das erste was mir einfällt ist, sie zu berühren.

»Du bist.« Es sollte verspielt klingen aber nur ein heiserer laut kommt aus meinem Mund, dann löse ich mich von ihrem Blick und tauche ab.

Das Wasser schlägt über meinem rauchendem Kopf zusammen und ich kann mein Herzschlag beruhigen. Das Wasser ist so unglaublich klar, dass ich die Umrisse der Kanten und Steine sehen kann. Ich tauche noch ein wenig weiter hinab und lasse mich auf den Grund schweben.

Meine Lungen wollen Luft aber ich bin noch nicht bereit. Ich will mir nichts weiter vormachen, ich mag sie. Und ich habe Angst, dass es mehr wird oder ob es schon zu spät ist.

Mein Körper treibt von allein wieder an die Oberfläche und ich durchbreche schwer atmend das Wasser.

Mila taucht ein paar Meter vor mir auf, mit dem Rücken zu mir, sodass sie mich nicht sieht. Ich schwimme lautlos zu ihr und berühre sie an ihrer nackten Schulter.

»Huch, mein Gott hast du mich erschreckt.«

»Wie du mir, so ich dir.«

Wir grinsen uns verschlagen an und beginnen uns im See zu bewegen. Hans schwimmt seine eigenen Bahnen und Kiki liegt im Schatten eines niedrigen Busches.

»Wollen wir gehen? Du hattest mir eine Tour durchs Haus versprochen.«

»Wollte auch grade fragen, mir wird langsam kalt und ich habe Hunger, wenn du willst, kannst du auch was mitessen?«

Wir steigen gemeinsam aus dem Wasser, Hans kommt mir hinterher gehechtet.

»Wäre nett, habe auch mega Hunger. Muss nur noch nach Hause und duschen.«

Bevor ich meinen Mund halten kann sage ich.

»Du kannst bei mir, ich habe eine eigenes Bad. Also nur wenn du willst, musst nicht.«

Ich halte mal lieber den Mund, bevor noch mehr scheiße bei raus kommt.

Mila lächelt mich schüchtern an, das macht sie in letzter Zeit öfter, was echt süß ist.

»Danke.«

Sie nimmt sich ihre trockenen Klamotten und wickelt sich das Handtuch um, was ich natürlich vollkommen vergessen hatte und wir gehen wieder zurück.

Auf dem Weg erzählt sie mir über ihr nächstes Turnier und lädt mich ein zu kommen. Als ob ich das verpassen würde!

»Mama?« Schreie ich ins Haus und sofort erscheint meine Mutter aus der Küche.

»Mila und ich nehmen uns was zu Essen ok?«

Ich warte nicht auf ihre Antwort, sondern ziehe Mila mit mir, in die Küche.

»Hallo, ich bin Mila, schön Sie kennenzulernen.«

»Ach du kannst mich Heidi nennen. Du bist also Mila.«

Oh Nein. Ich fülle schnell die vegetarische Lasagne auf zwei Teller und versuche das Gespräch zu beenden, bevor es anfangen würde.

»Liv hat mir schon so viel über dich erzählt-«

»Also erstens klingt das echt gruselig, wenn man das so sagt und zweitens stimmt das nichtmal.« Unterbreche ich meine Mutter barsch. Sie ignoriert mich.

»Das ist so nett von dir, Liv hier alles zu zeigen. Weist du, sie ist nicht gut darin neue Leute kennenzulernen.«

»Mama es ist echt kalt in den nassen Sachen und wir würden gerne Duschen gehen, also...« ich ziehe das letzte Wort extra in die länge und werfe der kichernden Mila einen tödlichen Blick zu.

»Schon gut, schon gut.«

Ich schiebe mich an meiner Mutter vorbei, Mila folgt mir, nachdem sie sie noch bei meiner strahlenden Mutter für das Essen bedankt.

»Ich mag deine Mutter, sie ist cool.«

»Naja geht so. Ok, die Tür ganz hinten ist mein Zimmer.« Ich zeige mit dem einen Teller auf meine Zimmertür und wir gehen hinein.

Wenigstens haben wir nicht auch noch Lisi getroffen.

»Das ist echt schön hier. Ich mag deine ganzen Bücher.«

Mila geht umher und streift dabei über ein paar Buchcover.

»Da, ist das Badezimmer. Lass dir Zeit.«

Sie nickt, kurz darauf hört man das rauschen des Wassers.

Es macht mich nervös, das Mila nur eine Tür weiter nackt unter der Dusche steht. Um mich abzulenken fange ich an mein Zimmer aufzuräumen.