Kapitel 15

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Der restliche Schultag verlief wie erwartet.

Ich wurde angegafft und hatte keinen Plan, was die Lehrer da erzählten, außer in Erdkunde, das ist mein Lieblingsfach.

Emma habe ich in der ersten Pause kennengelernt, sie war echt nett, ein bisschen schüchtern und wortkarg, sie war mir sofort sympathisch. Und ich war ihr echt dankbar, dass sie sich extra für mich umgesetzt hatte.

Wir durften in der Klasse bleiben, was echt cool war. In meiner alten Schule wurde es uns wieder verboten, weil ohne Aufsicht die halbe Klasse demoliert wurde. Es hört sich jetzt an, als wären wir voll die Assis gewesen aber so schlimm war es nicht, jedenfalls nicht wenn man mit den richtigen Leuten rumhing.

Mila hatte mich in der zweiten Pause gefragt, ob ich mich heute mit den dreien Treffen wollen würde.

Ich habe abgelehnt, erstens muss ich noch mit meinen Eltern zum Möbelhaus, sie brauchen mich beim Tragen von irgendeinem neuen Sofa, zugesagt hätte ich nicht aber ich darf mir auch ein eigenen Sessel aussuchen, also mache ich meinen Eltern die Freude.

Und zweitens will ich deren lang geplanten Filme Marathon nicht mit meiner Anwesenheit crashen. Ben und Emma kenne ich erst seit heute und Mila auch noch nicht lange, da würde ich sie nur stören. Wir verabschieden uns grade von Emma und Ben, die mit dem Bus fahren.

»Bye, bis nachher Mila. Liv war schön dich kennenzulernen, bis Morgen.«

Ruft Ben grade über den ganzen Schulhof. Mila winkt den beiden zurück.

»Bis morgen.« Erwidere ich.

»War doch gar nicht so schlimm was?«

»Nein, ausser das Vorstellen, das ist echt nervig.«

Mila nickt. »Verstehe ich, dann scheint es dich bestimmt zu freuen, dass wir nachte Woche ein Referat halten müssen.«

Stimmt, das. In Erdkunde, Frau Zeche war zwar heute nicht da, irgendeine Grippe, aber die Vertretung hat uns davon erzählt.

»Vielleicht macht sie ja eine Ausnahme bei dir, weil du neu bist.«

Ich schüttele den Kopf.

»Nein ich werde es vortragen, das Thema kann man sich ja aussuchen und irgendwann muss ich ja eh noch mal eins halten.«

Mila knufft mich in die Seite.

Wir sind an den Fahrradständern angekommen und fangen an loszufahren.

»Emma und Ben sind echt nett. Hoffentlich war es nicht ein zu großes Problem für Emma, sich umzusetzen. Der Typ neben ihr hat sie ganz schön zugequatscht.«

Mila kichert. »Achso ja, Tim. Das ist einer der Hohlköpfe. Ich glaube er steht auf sie. Da hat er seine Chance heute aber so was von verspielt.« 

»Ich setzte mich morgen um. Das tue ich ihr nicht noch einen zweiten Tag an.«

»Ich denke nicht, dass es Emma was ausmacht. Du kannst sitzen bleiben. Ich verdonnere Ben sonst sich woanders hin zusetzen, dann kann Emma wiederkommen.«

Ich will Wiedersprechen aber Mila wechselt so schnell das Thema, dass ich nicht nochmals davon anfangen möchte.

Zuhause angekommen renn ich direkt ins Wohnzimmer,  ich habe Riesen Hunger und es riecht nach Pizza.

»Da bist du ja. War der erste Tag so schlimm wie du gedacht hast?«

Ich schüttle nur den Kopf und nehme mir meine Pizza. »Ich saß neben Mila. Die Lehre sind nett.«

»Das freut mich süße. Papa kommt gleich, dann können wir los. Das nächste Möbelhaus ist eine Stunde entfernt und wir müssen uns noch einen Hänger ausleihen.«

Ich hoffe es dauert nicht zu lange, ich will heute Abend noch mit Lucy telefonieren und endlich herausfinden, warum sie sich getrennt haben. 

Lisi ist noch im Kindergarten, also habe ich meine ruhe und mache die halbe Stunde, in der wir auf meinen Vater warten, Hausaufgaben. Ein Streber bin ich nicht aber Hausaufgaben muss man ja machen. 

"Best Friends''  [gxg]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt