Kapitel 8

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Es ist kurz vor eins und ich bin immer noch in meinem Zimmer und stehe vor meinem Kleiderschrank. Vorhin war es mit dem Pulli schon zu heiß, also am besten ein T-shirt.

Ich ziehe mir ein lockeres, dunkelgraues aus der Schublade und dazu noch eine schlichte Jeans. Aber im großen und ganzen wird es ihr auch egal sein was ich trage, ich will nur nicht den schlechtesten zweiten Eindruck aller Zeiten machen.

Meine Haare lasse ich offen, sehen heute ganz ok so aus.

Die Uhr zeigt fünf nach an, als ich mit Hans im Schlepptau aus der Haustür trete. Es ist noch wärmer geworden und ich bin froh mir doch noch ein Shirt angezogen zu haben.

»Hi.«

Milas Stimme lässt mich herum fahren. Sie steht nur einen Meter von mir entfernt, mit einem strahlenden Lächeln über ihrem Gesicht und einem süssen, kleinen Hund an der Leine.

»Hi.« Antworte ich und Mila beugt sich hinab, um den Schwanzwedelnen Hans zu begrüßen.

»Er scheint dich zu mögen, sonst ist er nie so offen bei Fremden.«

Sie lacht ein wenig und erhebt sich wieder. Sie deutet in Richtung Wald und wir setzten uns langsam in Bewegung.

Ich schiele zu ihr rüber und betrachte sie verstohlen von der Seite.

Ihr Haar trägt sie heute offen und es reicht ihr bis über den Mittleren Rücken. Der Wind lässt es ein wenig hin und her wehen.

Sie hat ein schwarzes Top an und darüber eine dünne Jeansjacke, ihre Hose ist eine schlichte Skinny Jeans.

Sie hat genau wie ich Chucks an. Aber ihre sind weiß, während meine Schwartz sind.

Ich bin ein bisschen grösser als Mila aber ihre Ausstrahlung lässt sie strahlen.                               Neben ihr muss ich wie ein Bauerntrampel wirken.

Kurz bevor wir den Wald erreichen sagt sie.

»Ich kenne einen tollen Platz, ist nicht weit weg von hier, wenn du Lust hast?«

Ich nicke.                                                                                                                                                                             »Wie heisst sie eigentlich, sie ist echt süß?«

Frage ich daher und deute auf den kleinen, hellen Hund, den Mila grade ableint, weil wir am Wald angekommen sind.

»Sie heißt Kiki. Ist schon neun Jahre alt aber flitzt noch wie ein Welpe.«

Mila übertreibt nicht, kaum sind beide Hunde von den Leinen, preschen sie auch schon los. Kiki voran.

Ich muss ein wenig kichern, weil es echt süß aussieht, wie Hans versucht das Bündel weissen Felles einzuholen.

Mila und ich fallen in einen gemütlichen Schlenderschritt.

»Wo hast du vorher gewohnt?«

Ich seufzte Leise und antworte.

»In Berlin, oder besser gesagt in der nähe. Wir hatten ein Haus und ich ging in der Stadt zur Schule.«

»Vermisst du es? Ich meine, von einer Großstadt in ein Dorf zu ziehen ist bestimmt erstmal ein Kulturschock.«

Schon wieder muss ich grinsen.

»Sagen wir so. Freiwillig bin ich nicht hergekommen.«

»Ich kann mir vorstellen wie du dich fühlst. Ich bin auch mal umgezogen.«

Ich sehe sie fragend an.

»Vor fünf Jahren, sind wir auch umgezogen. Allerdings lebten wir nicht in einer so großen Stadt, wie Berlin. Naja jedenfalls, war es am Anfang auch echt scheiße für mich aber ich verspreche dir, du wirst hier bald nicht mehr wegwollen.«

Das bezweifelte ich zwar, dennoch sagte ich, »Vielleicht.« 

"Best Friends''  [gxg]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt