Kapitel 70

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*Untertitel an😉👆

Horace


Bitte Hyena …ich … / Liebe Hyena, ich … nein … / Lass mich dir sagen … argh, nein…“

Der Rothaarige stand beinahe wieder kurz vor einem Anfall. Seit Wochen nun brachte er nichts Gescheites zu Papier. Er wusste, was er ihr schreiben wollte, doch sein Gehirn weigerte sich, die Gedanken in Sätze umzuwandeln. Es machte Horace beinahe wahnsinnig und wahrscheinlich hätte er bereits den Willen, sein Projekt umzusetzen, verloren, wenn da nicht Ivayim wäre, der ihm, seit sie sich besser kennen lernten, ungefähr zwei Wochen war dies nun her, tatkräftig zur Seite stand.

Sie machten praktisch eine stille Vereinbarung, der kleinere Junge, verhielt sich nun versucht sozialer und Horace half ihm dabei besser sprechen zu lernen. Wie auch die Gnome, war der Ivayim gewandt in einer anderen Sprache, jedoch nicht der, die eigentlich alle Einwohner dieser Stadt, nein, des ganzen Kontinents sprechen sollten. Jedoch war es nicht die gleiche, welche Hero und Tako sprachen und genau dies machte den Jungen Ivayim für Horace interessant.

Das Leben in der Hauptzentrale war  immer noch … eigenartig und doch irgendwie angenehm. Abgesehen von der Zeit, in der er auf ihre „Schützlinge“, wie Norway sie nannte, aufpassen musste, konnte er sich im Haus frei bewegen. Die Sitzungen hielt er für sehr seltsam, hierbei saß ein Haufen Babogs in einem Raum, um einen Bildschirm zu betrachten, auf dem ein B und ein G standen. Der einzige Ton, die Stimme, kam von einem Lautsprecher. Horace saß bei der einzigen Sitzung der er bisher beiwohnen durfte, neben ihrem Abteilungsleiter, also Norwas, der, zu diesem Zeitpunkt, mehr Babog gar nicht sein konnte, mit Maske und ohne seinen Zylinder. Trotzdem erkannte ihn der Rothaarige an des Mannes Haltung.

Horace vertraute Norway nicht, immer noch nicht. Der Mann verbarg sich doch nur hinter einer Fassade aus Freundlichkeit, Charme, Bereitschaftigkeit und so weiter. Einer, zum Teufel noch einmal sehr guten Fassade. Doch Horace lechzte beinahe danach, zu erfahren, was sich dahinter befand. War Norway in Wahrheit kein guter Mensch? Setzte er sich eigentlich nicht für die Gesetze, Rechte, die Freiheit anderer ein?

„Horace, nicht wissen weiter?“ meldete sich Ivayim zu Wort, wodurch der Rothaarige aus seinen Gedanken geworfen wurde. Seine Puzzelteile, zum Zusammensetzen, des Gesamtbildes Norways mussten wohl noch warten.

„Ah? Ja … Nein … Natürlich weiß ich, wies weitergehen soll. Ich schreib ein paar nette Zeilen, steck sie ins Kuvert und schwupp, das ist ja nicht so schwer, mein Lieber. Nicht wahr?“ Der Rothaarige fand es amüsant und erschreckend zugleich, zu bemerken, dass durch seine Unterhaltungen mit dem Zylinderträger, sich sein Sprachstil etwas gewandelt hatte.

„Ich verstehe, aber falls Hilfe du brauchst, ich hier, bin da für dich!", der Ältere schmunzelte, sein kleiner Schützling war irgendwie niedlich und sehr hilfsbereit. Nicola hätte Ivayim sicherlich gemocht, er glaubte jedoch nicht daran, ihn ihr so bald vorstellen zu können.

„Mir erlaubt, mal zu schauen?“, erkundigte sich der Jüngere, mit seinen eigenartig verdrehten Sätzen und der eindeutig nicht baboggemäßen Aussprache. Horace nickte leicht und reichte Ivayim den Block. Nicht, dass er wirklich glaubte von ihm Ratschläge zu bekommen, mehr um ihm ein Beispiel fehlerfreier Rechtschreibung zu zeigen.

So erstaunte es ihn, als der Junge meinte: „Hmm täte ich nicht da schreiben. Offensichtlich ist, nicht notwendig zu schreiben.“ Horace starrte seinen Schützling verblüfft an, bis er sich durchrang und etwas kratzig herausbrachte: „Wo? Was meinst du?“ Ivayim streckte den Zeigefinger auf den Satz, den er als 'offensichtlich' betitelt hatte.

I'm the UnderdogWo Geschichten leben. Entdecke jetzt