Horace
Horace versuchte sich, nachdem er Hyena verlassen hatte, mit Jesse in Verbindung zu setzten, er musste seinen Freund erreichen um herauszufinden, was passierte und warum in Monochrome Schüsse zu hören waren, statt der Musik, die sie eigentlich geplant hatten.
Der Rothaarige streckte seine Hand mit dem sich darin befindenden Funkgerät in die Höhe, schaltete mit dem Daumen durch die verschiedenen Kanäle, drückte den Sprechbutton, doch alles was aus dem kleinen türkisen Ding kam war unendliches Rauschen, nicht der kleinste Anflug einer Verbindung. Jesse schien sein Gegenstück nicht bei der Hand zu haben.
Horace fluchte leise, dann waren seine Mühen auf das geschwungene Dach ihres runden Hauses zu klettern, auch umsonst gewesen. Wenn es diese Handys noch geben würde, täte man sich in solchen Situationen bestimmt leichter. Doch dieses technische Wunderwerk existierte nur noch in Filmen und Büchern aus längst vergangenen Zeit. Den Underdogs ging diese gleichbleibende Bauweise gegen den Strich, so machte auch keiner einen Versuch sie wieder ins Leben zu rufen. Die fehlende Individualität der Technologie machte sie nicht gerade anziehend, natürlich besaßen Underdogs Elektrizität, doch hierbei handelte es sich um Licht und Heizung usw. ob und an um funktionierende Fundstücke, oder individuelle Eigenbauten, die zum Teil nur halb funktionierten. Beispielsweise Radios, DVD-Player...
Es war den führenden Underdogs ein Dorn im Auge, dass vorallem Handys so viel Einfluss auf den Menschen ausüben konnten.
Der Rothaarige ließ das Grübeln sein, es führte zu nichts. Dadurch würde nicht plötzlich eine telepathische Verbindung zu Jesse entstehen... So musste er also vorsichtig wieder von Dach klettern, auf welchem er saß.
„Horace? Du bist noch nicht im Bett?" drang die Simmer seiner Mutter zu ihm durch, die auf der Terasse saß und vor sich eine Schreibmaschine liegen hatte, um die letzten Reste ihrer Arbeit noch zu erledigen. „Nein, ich versuche Jesse zu erreichen, denke aber, dass ich zu ihm rüber muss..." stellte er klar und sah sie an, da er nun vor ihr stand. Ihre Stirn war bei der Erwähnung des rasta-lockigen Jungen wieder einmal in Falten gelegt und in ihren dunkelgrünen Augen glänzte die Sorge. Sie schien zu ahnen, dass er und seine Kameraden etwas planten, außerdem fand sie Jesse schon immer etwas zu stürmisch und meinte dass er zuerst handelte, bevor er nachdachte. Dadurch hatte er sich, Norah und Horace schon früh immer wieder in Schwierigkeiten gebracht.
„Habt ihr nicht den ganzen Tag zusammen verbracht? Ich hab dich heute kaum gesehen, denkst du auch ja an das Versprechen, welches du Frau Wand gegeben hast?" er konnte und wollte seiner Mutter noch nichts von Hyena erzählen, sie würde dem Mädchen nur gleich auf die Pelle rücken.
„Nein, ich war heute praktisch den ganzen Tag beim Baumhaus und hab dort die Tiere gefüttert und ein paar Dinge zusammengeräumt, gelesen, staubgewischt." , flunkerte er, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken. Sie seufzte: „Ich kann dich sowieso nicht daran hindern zu gehen, sei nur bitte vorsichtig, im Dunklen kann so einiges passieren, aber dass weißt du." Horace versprach ihr hoch und heilig aufzupassen, sie sollte sich keine Sorgen machen, doch das würde sie so oder so tun tun, er war schließlich das einzige Familienmitglied, dass ihr noch blieb.
Jesse wohnte nicht allzu weit von hier, doch man brauchte doch eine Zeit um dort hinzukommen, da es sich eher um ein abgeschiedenes Fleckchen von Mukoku handelte. Jesse war zwar ein Wildfang, der schnell mit dem Kopf durch die Wand ging, doch Horace wusste mit wie viel Leidenschaft der dunkelhäutige Junge, anpackte, was ihm wichtig war, dafür bewunderte der Rothaarige ihn. Mit seinem E-Roller brauste er über die ausgetreten Feldwege und grübelte derweil wieder über die Schüsse nach, die er hörte, galten sie seinen Kameraden?
Durch diese nicht enden wollenden Sorgen achtete er nicht auf den kühlen Wind, der im angenehm um die Ohren und über den Helm wehte. Auch der Enspannungsmusik, die zum Einschlafen anregen sollte und nun beruhigend durch die ganze Stadt getragen wurde, schenkte er kaum Aufmerksamkeit.
Bei Tomorrowland wussten sie schon lange, dass bei ihrem riskanten Plan einiges schiefgehen konnte und Horace hoffte inständig, dass nichts Schlimmeres passiert war. Angekommen, lehnte er sein Gefährt sorgsam an das baufällige Holzgebäude und klopfte stürmisch an die windschiefe Türe.
Schon kurz darauf, öffnete sich diese nach innen und der braune Lockenkopf von Norah, Jesses Schwester, kam zum Vorschein. „Vielleicht hättest du dich heute lieber nicht mehr blicken lassen sollen, Jess ist richtig aufgebracht Hor, aber komm doch erstmal rein, dann kannst dus ihm erklären." Sprach sie, stieß die Türe noch etwas weiter auf und wies hinein. Horace folgte ihrer „Einladung".
DU LIEST GERADE
I'm the Underdog
Fiksi RemajaIn einer nicht allzu weit entfernten Zukunft beschließen die Obrigen der Gesellschaft, wegen eines mysteriösen Ereignisses in der Vergangenheit, dass die einzige Lösung, darin bestehe, der gesamten Menschheit Masken aufzusetzen, die jedem einzelnen:...