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Wie festgefroren starrte ich ihn an und bewegte mich keinen Zentimeter weiter.
Doch er machte der ganzen Sache ein Ende, drehte sich um und rannte weg.
"Hey, Wally! Kommst du freiwillig oder soll ich dich reinziehen?", schmunzelte meine Zimmergenossin.
"Ich komm ja schon, keine Sorge."
Nun musste auch ich etwas lachen.
Als ich eintrat blickte ich mich erstmal staunend um.
Über uns war ein großes Dachfenster, darunter eine Holzbank, ausgepolstert mit vielen kuscheligen Kissen und flauschigen Decken.
"Da wären wir", grinste Cassy.
"Herzlich willkommen in deinem neuen Zuhause!"
Mein Blick glitt über das Stockbett hinweg, über eine Tür die in einen anderen Raum, wahr ein Badezimmer, führen würde und einen großen Schrank mit genügend Platz für sämtliche Klamotten.
"Cassy, meinst du nicht, da ist etwas zu viel Platz für mich?", fragte ich wie immer leise.
Entsetzt sah sie mich an.
"Wally, alles okay bei dir?! Hast du nie in einem Haus oder so gewohnt?"
"Doch, aber..."
"Egal jetzt, kommst du? Ich zeige dir alles."
Schnell machte ich, das ich hinterherkam, denn sie war schon mit großen Schritten voraus gegangen.
Verträumt durch diese ganze ältere Architektur wurde ich immer langsamer.
Aber plötzlich kam ein Zettel zu mir geflogen.
Erstaunt über mich selbst, sprang ich nach oben und fing ihn ein.
Doch als ich merkte, dass er ebenso eingepackt war, wie der den ich gestern hatte, fing mein Herz an wilder zu schlagen.
"Cassy, darf ich nicht schon zu unserem Zimmer? Ich muss mein Zeugs auspacken..."
Verwundert blickte sie mich zuerst an, bis sich ein Lächeln auf ihren vollen Lippen bildete.
"Natürlich, viel Spaß!"

Sofort schmiss ich die Tür ins Schloss und ließ mich an ihr herabrutschen.
Sanft begann ich ihn auszupacken und fing an zu lesen...

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