Someone Like You

T E N

Mir wurde schwindelig.
Aus dem Gleichgewicht gebracht, stützte ich mich am Fenster ab und starrte auf den Jungen unten im Hof herab.
Seine Augen schimmerten traurig im silbrigen Schein des Mondes.
Völlig aus der Fassung gebracht schloss ich meine Augen.
So lange kamen diese Teile meiner Vergangenheit nicht mehr in mir hoch und nur da ich ihn sah, veränderte sich gleich alles?
Wie konnte das nur sein?
Als ich meine Lider anhob und nach unter blickte, stockte mir der Atem.
Sein Gesicht hatte sich gesenkt, in seiner Hand lag ein Stift, vor ihm...

..ein Papier.
Meine Gedanken überschlugen sich, fanden keine Ruhe.
War er dieser mysteriöse, zerbrochene Schreiber? War er der, der am 15. Dezember Selbstmord begehen wollte?

"Nein", hauchte ich und stolperte die Treppen hinunter, riss die Türe unseres Zimmers auf und stolperte weiter richtung Ausgang.

Draußen angekommen schoss mein Blick in alle Richtungen, und...

...fand ihn.
Er saß nun unter einer hohen, ausladenden Kiefer, die Knie eng angezogen, die Augen auf die Buchstaben und Worte vor ihm gerichtet.
Wenn er tatsächlich der Schreiber war, dann musste ich ihn vor dem Absenden seinen Briefes aufhalten.
"Hey", rief ich ihm zu, "warte! Stopp!"
Ich beschleunigte meine Schritte, bis ich rannte. Meine stechende Brust und mein heftig schlagendes, fast schon kämpfendes Herz ignorierte ich, alle Aufmerksamkeit galt der Gestalt.

Gerade machte seine Hand den letzten Strich, das Papier flog mit dem Wind davon.
"Nein, mach es nicht!", schrie ich mir die Seele aus dem Leib.

Seine Blick schoss zu mir und er sprang von seinem Platz auf.
Sein ganzer Körper war angespannt, die Augen alarmiert aufgerissen.

"Lass mich in Ruhe!", fauchte er verzweifelt und presste sich an den Baumstamm hinter sich.
"Ihr könnt mich nicht aufhalten! Nein, dafür habt ihr mich zu sehr zerstört."

Augenblicklich wurden meine Augen groß, starrten ihn wie einen Geist an.

"Dann..., dann bist du.., dann bist du also..."