Amber POV
Ich schlenderte nachdenklich durch den Palast. Ich kam gerade vom Essen und ging gerade in mein Zimmer hinein. Ich setzte mich auf die Fensterbank und sah in den Sonnenuntergang. Ich bin jetzt fast schon ein Jahr hier auf Asgard. Beschweren kann ich mich da jetzt eher weniger. Ich wohne in einen Palast, habe dort ein großes Zimmer und sogar Bedienstete, aber ich habe diesen erklärt, ich brauche deren Hilfe nicht. Hier haben sie mich um meine Wunden gekümmert, die mittlerweile nur noch eine leichte Narbe sind. Selbst mein Herz hat sich davon erholt und es ist wieder genauso belastbar wie davor. Aber als man erkannt hatte, das ich wieder funktionsfähig bin, verdonnerte mich Odin zum Training mit Sif oder Thor. Ich muss sagen, weder Sif, noch Thor waren angenehme Gegner. Sie durften zwar nicht so hart zuschlagen, aber es tat trotzdem verdammt weh. Loki hingegen trainierte mich in den Eiskräften oder den anderen Kräften. Auch unterrichtete er mich in Magie. Er meinte, fals sie wieder zurückkommen, dann würde ich wissen, was zu tun wäre. Selbst die Geschichte, Kultur und Bräuchen von Asgard blieb mir nicht erspart.
Mittlerweile hatte ich all das echt gut drauf. Mein 18. Geburtstag hingegen war mega. Es war eine riesen Party, wo bestimmt ganz Asgard oder so eingeladen war. Es wurde sehr viel gefeiert und Alkohol getrunken. Auch ich hatte sehr viel getrunken. Normale Menschen hätten schon lange an einer Alkoholvergiftung gelitten, aber da ich nur halb Mensch bin hatte auch ich nur eine halbe Vergiftung. Im Grunde genommen ging es nur um Trinken und Essen. Manche brachten mir Geschenke, die ich immer noch nicht ganz ausgepackt habe. Es war eine mega Party und ich liebte sie. Die Tage danach ging es mir beschissen. Thor lachte mich dafür aus und gab meiner menschlichen Seite dafür die Schuld, aber ich zeigte ihm, das meine andere Seite viel gefährlicher war. Es könnte sein, das er dann von mir eingeeist wurde. Er fror. Ich lachte ihn dann auch aus und gab seinen Asengenen die Schuld. Als Frostriese konnte ich Kälte sehr leicht wegstecken. Schlussendlich entschuldigte sich Thor, ich ließ ihn frei, um dann meinen Rausch auszuschlafen.
Ich schwelgte in Erinnerungen und ein grinsen kam über mich. Das war schon ein tolles Jahr. Aber während ich hier die Zeit meines Lebens habe, glauben alle auf der Erde ich wäre tot. In ein paar Tagen würde sich mein Todestag zum ersten Mal jähren. Konnte ich das wirklich meinen Freunden auf der Erde noch antun? Um ehrlich zu sein, vermisste ich sie schon. Zoe, Peter, Ned, Steve, Nat, Tony, Bruce und sogar Clint. Ich gab einen tiefen seufzter von mir.
Die Sonne verschwand nun hinter dem Abgrund und nun zeigte sich der wunderschöne Sternenhimmel. Sowas konnte man nicht auf der Erde sehen. Neben Sterne konnte man auch ein paar Planeten sehen. Immer wieder raubte mir es den Anblick. Ich stand auf und holte ein Buch. In der Bibliothek gab es tausende und aber tausende von Büchern. Ich wunderte mich jedes Mal, ob die schon jemals jemand gelesen hatte. Aber bei 5000 Jahre Lebenserwartung und wenn man schon früh damit beginnt, könnte man es vielleicht schaffen.
Nachdem das Licht schlechter wurde, entschied ich mich, schlafen zu gehen. Mein Bett war zwar nicht mehr zu weich, wie am ersten Tag, aber dennoch sehr bequem.
Nach dem Frühstück hatte ich erstmal Training. Diesem Woche war Sif meine Trainerin. Wir verstanden uns echt gut, aber dennoch zeigte sie keine Gnade beim kämpfen. Faustkampf stand zuerst auf dem Plan. Ich konnte am Anfang ihr echt gut dagegenhalten, aber irgendwann schmiss sie mich dann doch auf den Boden. Meine Wirbelsäule. "Was war das? Wo bist du mit deinen Gedanken?" wollte Sif nun wissen. Ich setzte mich auf. "Nicht hier" entgegnete ich ihr abwesend. "Mein Todestag auf Midgard jährt sich zum ersten Mal. Die glauben seit einem Jahr ich wäre tot, aber das bin ich nicht."
"Du willst also wieder zurück nach Midgard" stellte Sif fest und ich nickte. "Wenn du wieder dorthin willst, musst du Odin fragen" schlug Sif vor. "Ich weiß. Ich weiß. Ich muss zuerst noch mit Dad darüber reden. Er sollte es ja auch wissen und danach hab ich eine Audienz bei Odin" erklärte ich ihr und Sif reichte mir die Hand. "Komm. Jetzt wird trainiert und nicht gejammert" entgegnete sie mir. Ich nahm ihre Hand und sie zog mich hoch.
Danach konnte ich mich mehr konzentrieren. Zwar konnte ich Sif gut kontern, aber am Ende der Stunde verlor ich haushoch.
Nach dem Mittagessen ging ich zu Dad. Heute war einer dieser Tage, an dem ich mir ihn rausgehen konnte. Während des Jahres hatte er dreimal versucht, auszubrechen. Ich konnte es verhindern und schmiss ihn danach sofort wieder in die Zelle. Dann besuchte ich ihn eine Woche nicht. Es war für ihn furchtbar, da ich neben Frigga der einzig regelmäßige Besuch war. Thor kam auch ab und zu vorbei und von Odin sag ich nichtmal was. Diese Familie ist echt komisch. Das erste Mal dachte Dad noch, es wäre Zufall gewesen, aber bei den anderen malen, hatte sich seine Theorie bewahrheitet. Ich kam nur, wenn er nichts anstellte. War irgendwie komisch, das meinem Vater beizubringen.
Ich schnappte mir die Handschellen und ging Richtung Gefängniszellen. "Hey Dad" begrüßte ich ihn und er stand auf. "Hallo Amber. Schon wieder soweit?" fragte er mich. Ich hörte eindeutig die Ironie in seiner Stimme und ich musste lachen. Ich wusste, diese kleinen Spaziergänge mochte er sehr. "Ja, we hätte das gedacht" gab ich sarkastisch wieder. Ich öffnete die Zelle und legte die Handschellen Loki an, wobei er die Augen verdrehte. Ich hatte diese Diskussion schon unzählige Male, also fing ich damit nicht einmal wieder an. Sie saßen fest und dann gingen wir los. Heute gingen wir in den Park. Wir gingen immer andere Wege, damit zum einen Dad keine Muster erkennen konnte und wegen der Abwechslung.
"Also was bedrückt dich" riss er mich aus den Gedanken. "Ist das so offensichtlich?" hakte ich bedrückt nach und er nickte. "Wie du ja weißt, jährt sich in ein paar Tagen mein Todestag und ich möchte gerne wieder zurück zu Erde" erklärte ich ihm erleichtert. Endlich hab ich es ihm gesagt. "Du willst mich verlassen?" schlussfolgerte er, doch ich schüttelte nur den Kopf. "Nein. So meine ich das nicht. Ich werde dich nicht verlassen, aber ich möchte wieder zurück zu meinen Freunden. Die denken schon viel zu lange, ich wäre tot. Ich vermisse sie" erklärte ich ihm bedrückt. "Hast du schon mit Odin gesprochen?" hakte er nach. "Nein. Ich wollte es zuerst dir sagen, damit ich deine Meinung höre. Morgen werde ich wahrscheinlich mit ihm reden" antwortete ich ihm. "Also kommst du dann nicht mehr?" hörte ich Angst in seiner Stimme. Ich blieb stehen, nahm seine Hände und sah Dad in die Augen. "Dad. Ich würde dich niemals verlassen. Ich werde immer am Wochenende kommen, um mit dir dann spazieren gehen zu können und wenn du mich wirklich brauchen solltest, kann ich mich hier mit einem Duplikat hier blicken lassen. Ich bin immer für dich da" versprach ich ihn und umarmte ihn. Auch er erwiderte es, was aber schwerer war, weil die Handschellen es etwas blockierten.
Wir redeten noch weiter, bis ich ihn zurück in seine Zelle brachte und wir uns wieder verabschiedeten. Ich musste Dad zwar noch versprechen, ihn vor der Abreise nochmal zu besuchen, aber das war machbar.
Zufrieden machte ich mich wieder auf den Weg in mein Zimmer. Auf den Weg dorthin traf ich Frigga. "Hallo Amber. Kann ich etwas für dich tun?" fragte sie mich jedes Mal, wenn wir uns trafen, aber meisten brauchte ich nichts. "Um ehrlich zu sein. Könntest du eine Audienz mit Odin für mich organisieren. Ich möchte gerne wieder zurück nach Midgard und ihn um Erlaubnis bitten" bat ich sie. "Das ist eine schöne Geste. Ich werd mal sehen, was ich für dich machen kann. Ist es, weil du deine Freunde wieder sehen willst?" hakte sie nach. "Ja, ich vermisse sie sehr" antwortete ich ihr. Wir plauderten noch ein bisschen, bis wir uns verabschiedeten und dann unsere eigenen Wege gingen.
Ich entschied, Heimdall einen Besuch abzustatten. Er hat mir des öfteren erzählt, was alle auf der Erde so treiben.
"Hallo Heimdall" begrüßte ich ihn. "Hallo Amber" entgegnete er mir. "Wie geht es allen so" war meine Standartfrage. Es war echt praktisch, das Heimdall alle in den neun Welten sehen konnte. Ich setzte mich an den Rand der Brücke und sah in das Univerum hinaus. "Sie bereiten sich auf deinen ersten Todestag vor. Sie sind noch nicht darüber hinweg. Vor allem Zoe nimmt es mit und sie ist deswegen sehr aufgewühlt. Sie vermisst dich zu sehr" erklärte er. "Ich vermisse sie auch" murmelte ich. "Du kannst auch vielleicht zurückkehren. Ich glaube an dich" flöste er mir Mut ein. Ich drehte mich um und lächelte ihn an. "Danke. Morgen werde ich wieder mit meinem Großvater reden, das wird lustig" überlegte ich laut. Das kann ja mal wieder was werden.
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Lokis To(e)chter
FanfictionEin Jahr ist Amber jetzt schon auf Asgard, aber alle auf der Erde denken, sie wäre immernoch tot. Sie geht also schweren Herzens von Asgard weg, zurück zu ihren Freunden. Aber dabei weiß sie noch nicht, welche neue Gefahr auf sie zukommt.