Amber POV
Ich starrte Zoe ungläubig an. "Alles okay?" war das einzige, was ich rausbekam. Mein Blick schweifte zu Steve und er nickte nur. "Amber, es tut mir leid. Ich brauche deine Hilfe" antwortete sie mir und ihr kamen die Tränen. Aus Reflex umarmte ich sie, was sie auch dringend brauchte. "Ich bin für dich da" flüsterte ich ihr ins Ohr. Ich löste mich von ihr und ich nickte Steve zu, das er fahren kann und ich sparzierte mit ihr herum. "Also was ist los?" hakte ich schließlich nach. "Du hast gesagt, du wärst immer für mich da, aber als ich gestern beim Stark Tower war, warst du nicht da und dann bist du gerade aus diesem was auch immer gekommen" wechselte sie das Thema. Ich glaubs nicht. Kaum ist das eine Drama vorbei kommt schon das nächste. "Hör zu Zoe. Ich war bei Dad, wie jedes Wochenende. Auch wenn ich in Asgard bin, kannst du mich erreichen. Es gibt da jemanden. Sein Name ist Heimdall. Er sieht alles und wenn du mich auch wirklich brauchen solltest, wird er es mir sagen" erklärte ich ihr. "Also was gibt's?" wiederholte ich die Frage noch einmal. "Es ist wegen meinen Eltern" begann sie. "Warum musstest du mir diese verdammte Akte geben? Davor war alles gut, aber dann kamst du wieder. Ich musste es einfach ansehen" warf sie mir vor. "Ich hab dich nicht dazu gezwungen. Es war eine Art Entschuldigung. Du hättest die Akte auch verbrennen können" entgegnete ich ihr. "Aber ich hab sie mir angesehen und jetzt will ich wissen, warum sie mich damals verlassen haben und wenn ich dir verzeihen soll, dann komm mit" forderte sie mich auf. "Okay" antwortete ich ihr und sie schien damit überrascht zu sein. "Also wann geht's los?" hakte ich nach. "Freitag" entgegnete sie mir scharf. Ich atmete scharf ein, aber Zoe schien es nicht bemerkt zu haben. Irgendwie müsste ich das Dad klar machen. Vielleicht geht auch nur ein Tag in Asgard, je nach dem, wie es laufen wird. "Gut" antwortete ich ihr knapp und schon waren wir bei ihrem Haus. Ohne sich wirklich zu verabschieden, ging sie in ihre Wohnung.
Kurze Zeit später war ich auch schon im Tower und erklärte den Avengern, was alles so in Asgard passiert ist und auch das mit Zoe. "Clint. Kannst du mir bis zum Freitag beibringen, einen Quinjet zu fliegen?" fragte ich ihn. "Klar. Kann lustig werden" entgegnete er und wir lachten.
Die Woche verlief normal. Vormittags war ich in der Schule und nachmittags lernte mir Clint den Quinjet zu fliegen. Es brauchte einiges an Zeit, aber bis zum Donnerstag hatte ich es geschafft, ihn sehr gut unter Kontrolle zu halten. Auch machte ich einen kleinen Abstecher nach Kalifornien, um zu sehen, wie lange man dafür braucht. Clint hätte mich beim Flug umbringen können, da ich Saltos flog oder Spiralen oder noch andere Manöver.
Heute ist Freitag. Der Schultag zog sich so unendlich lang, aber als er dann doch endlich mal fertig war, machten Zoe und ich uns auf den Weg zum Tower. Clint hatte dem Quinjet schon auf der Landebahn geparkt, wofür ich ihm sehr dankbar bin. Ich holte noch schnell ein paar Klamotten zum Anziehen und da viel mir Dad wieder ein. Er denkt, ich komme heute noch, aber dem ist so nicht. Ich musste ihn eine Nachricht überbringen. Ich setzte mich auf mein Bett, schloss die Augen und konzentrierte mich. "Hey Dad. Ich werde wahrscheinlich erst am Sonntag kommen, weil ich einer Freundin helfen muss. Bitte verzeih mir" murmelte ich vor mich hin und schickte die Nachricht via Telepathie zu ihm. Ich hoffe, er hat sie erhalten. Ich schwang mir meinen Rucksack auf und ging zum Quinjet, wo auch schon Zoe, Clint, Steve und Tony schon auf mich warteten. Tony warf mir den Schlüssel zu. "Ich will ihn in einem Stück zurück haben" forderte er und ich musste lachen. "Ich geb mein bestes. Wenn was passiert, dann ist es Clints Schuld, denn er hat mich nicht richtig angelernt" scherzte ich und nahm ihn. Clint war etwas perplex, lachte schließlich aber auch mit. So stiegen Zoe und ich in den Quinjet und ich legte meine Hand auf dem Sensor. Er erkannte mich und ich hatte vollen Zugiff auf den Quinjet. "Wir sehen uns" verabschiedete ich mich von den Avengern und setzte mich ans Steuer. Ich schloss die Ladeklappe und startete ihn. Ich gab die Koordinaten ein und schon hoben wir ab. Jetzt ging es Richtung Kalifornien. "Bist du sicher, du kannst das Ding fliegen?" hakte Zoe besorgt nach. "Ich hab es die ganze Woche geübt. Clint ist einer der besten Piloten die ich kenne" antwortete ich ihr zielsicher und drückte das Steuer etwas nach unten, damit wir schneller wurden. "Wie lange wird der Flug etwa dauern?" hakte Zoe nach einiger Zeit nach. "Etwa noch vier Stunden. Ich hätte hier noch ein paar Informationen über deine Eltern. Wenn du willst, gehen wir sie gemeinsam durch" bot ich ihr an. "Solltest du dich nicht eher aufs fliegen konzentrieren?" entgegnete sie mir. "Was soll schon sein? Gegenverkehr? Nein, der Autopilot wird das schon regeln" wirzelte ich und schaltete diesen ein. Das Steuer wurde übernommen und ich drehte mich zu ihr um. Ich holte eines dieser Tafeln, worauf ich schon die Informationen bereithielt. "Bereit?" wollte ich mich vergewissern und sie nickte. Zoe hatte ihre Füße angezogen und nun lagen ihre verschränkten Arme darauf.
"Also deine Eltern heißen Selina und Mike Willson. Sie ist 36 und er ist 37. Sie leben in einem Haus an der Küste mit deinem Bruder Nick, der gerade einmal 8 Jahre alt ist. Deine Familie ist wohlhabend, denn dein Vater ist Unternehmer und deine Mutter ist seine Geschäftspartnerin. Dein Bruder hingegen wird zuhause unterrichtet und laut den Akten hier ist er eher ein hochnäsiger Narzist" erzählte ich ihr und sah zu ihr auf. "Wenn es selbst mit dem Geld kein Problem war, warum haben sie mich dann im Stich gelassen?" fragte sie eher sich selbst. "Ich hab keine Ahnung" log ich. Eigentlich hatte ich schon eine Vermutung, warum, aber ich wollte ihr es nicht jetzt schon vermiesen.
Das war eigentlich alles wichtige, somit drehte ich mich wieder um und übernahm das Steuer wieder. Der Kurs passte noch und so gab ich noch mehr Gas.
Plötzlich spürte ich ein stechen im Kopf und ich musste dabei die Augen schließen und den Kopf etwas senken. Es war eine Nachricht von Dad. "Ich finde es schade, aber das ist okay. Ich hoffe einfach, das du am Sonntag kommst, sonst bist du hier nicht mehr erwünscht" hörte ich seine Stimme im Kopf und ich hörte eine leichte Ironie darin. Ich sah wieder auf und entdeckte, das ich an Höhe verloren habe. Ich checkte alles, ob es noch funktioniert. Da dem so war, muss ich einfach wohl etwas daneben gelenkt haben. Ich korrigierte die Höhe und flog beharrt weiter. Nach drei Stunden kamen wir an der Küste an. Ich landete vorsichtig am Strand, sperrte alles und wir gingen in das kleine Städtchen, wo Zoes Eltern lebten. Ich riegelte den Quinjet ab und setzte ihn in den Tarnmodus. Ich merkte Zoes Anspannung und ich zeigte ihr das Haus ihrer Eltern. Es war ein großes Haus, sehr schön alles angelegt. Zoe war wie erstarrt und ich zog sie von dem Ort weg. Wir suchten uns ein Motel und quatierten uns dort ein. Zoe ging noch eine Runde spazieren, aber ich habe ihr davon abgeraten, nochmal an dem Haus vorbeizugehen.
Plötzlich bekam ich einen Anruf. Es war Nat. Sie fragte mich, wie es lief. Ich erklärte ihr, das der Flug gut verlaufen ist und Zoe jetzt nochmal eine Runde dreht. "Ich weiß, wie sie sich fühlt. Sie werden es hoffentlich akzeptieren, sonst leben sie in einer Eisvilla" entgegen ich ihr und so plauderte wir noch ein bisschen. Irgendwann legten wir auf und ich ging schlafen.
Am nächsten Morgen wachte ich auf, aber Zoe lag nicht neben mir.
"Zoe?" rief ich durch das Apartment, aber ich konnte keine Antwort vernehmen. Ich stand auf und ging vor die Tür. Ich hörte ganz genau hin, denn meine Ohren konnten viel besser hören, als die von normalen Menschen. Ich hörte ein leises schlurchzen. Zoe. Ich erkannte ihre Umrisse etwa 200 Meter weiter weg. Ich holte schnell den Schlüssel und zog mir Schuhe an und ging zu ihr. "Hey, alles okay?" hakte ich nach und setzt mich zu ihr unter den Baum. "Wie war es eigentlich bei dir, als du deinen Vater kennengelernt hast" wollte sie wissen. "Es war kompliziert. Wir waren auf einer anderen Welt und als er gehen wollte, wurde ich wütend, konfrontiert ihn und schlug ihn eine runter" witzelte ich und auch Zoe musste lachen. "Also wir essen jetzt was und dann gehen wir zu deinen Eltern" schlug ich vor und so machten wir es auch.
Nur eine Stunde später standen wir vor deren Haus. "Was ist, wenn sie uns nicht hineinlassen oder nicht aufmachen?" machte sie sich Sorgen. "Dann schlag ich uns den Weg frei und eise alle ein, damit sie mit uns anhören. Bereit?" entgegnete ich ihr und sie nickte. Ich klingelte.
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Lokis To(e)chter
FanfictionEin Jahr ist Amber jetzt schon auf Asgard, aber alle auf der Erde denken, sie wäre immernoch tot. Sie geht also schweren Herzens von Asgard weg, zurück zu ihren Freunden. Aber dabei weiß sie noch nicht, welche neue Gefahr auf sie zukommt.