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Amber POV

Den ganzen Flug sprachen wir kein einziges Wort. Ich flog ihn die ganze Zeit selbst, da ich nicht darüber nachdenken wollte, was gerade passiert ist, sondern mich auf das fliegen konzentrieren musste.
Vorsichtig landete ich auf dem Quinjetlandeplatz auf dem Stark Tower. Ich schaffte es beim ersten Mal und somit öffnete ich die Ladeklappe. Zoe stürmte sofort heraus, ich hingegen schnappte mir meinen Rucksack und verließ den Quinjet geschmeidig. Tony und Steve warteten schon und sie haben auch mitbekommen, was mit Zoe los ist. "Hey. Alles okay bei euch. Ich hab Zoe gerade davon rennen sehen" begrüßte mich Steve. "Hey. Was soll ich sagen. Wir haben ihre Eltern gefunden. Ihre Mom freute sich, sie wieder zu sehen, aber ihr Vater konnte es nicht fassen und hat uns rausgeschmissen. Er hat nie was von der Schwangerschaft gewusst und ist dann ausgeflippt. Jetzt wohnt er aber in einer Eisvilla" fasste ich ihnen kurz zusammen, was ja auch der Wahrheit entsprach. "Wow. So schlimm?" hakte Tony nach und ich nickte nur. "Und was hast du jetzt vor?" wollte Steve wissen. "Ich besuch Dad. Ich kann jetzt nichts mehr machen. Wenn sie jemanden zum reden braucht, dann erst ab Montag so wie ich sie kenne. Also fährst du mich zur Lichtung oder soll ich den Quinjet nehmen" entgegnete ich Steve und schlussendlich fuhr er mich zur Lichtung. Einen kurzen Augenblick später flog ich durchs Universum und schon war ich in der Kuppel der Bifrösts. "Hey Heimdall" begrüßte ich ihn, doch er nickte mir nur zu. Er war nicht so gesprächig, aber er wusste eh alles, also empfand ich es auch weiterhin unnötig, mit ihn darüber zu reden. Nun kam wieder der, wer hätte es gedacht, viel zu lange Weg über die Regenbogenbrücke. Nach einer gefühlten Ewigkeit kam ich am Palast an. Dort besuchte ich zuerst Odin, aber ich hielt den Besuch kurz. Dann suchte ich Frigga auf. Diesmal war sie aber nicht in meinem Zimmer, also stellte ich meinen Rucksack ab und suchte sie. Ich fand sie schließlich in der Bibliothek. "Hallo Frigga" begrüßte ich sie und wir umarmten uns. "Amber. Ist alles bei dir okay? Warum kommst du erst jetzt?" fragte sie mich besorgt und wir lösten uns. "Alles okay. Ich musste einer Freundin helfen, aber dadurch ist es nur noch schlimmer geworden. Jetzt bin ich aber da. Ist Thor schon wieder da?" wechselte ich das Thema. "Nein, noch nicht. Ich denke es wird auch noch etwas dauern, aber wenn er wieder da ist, kann ich ihn ja sagen, das er sich bei dir blicken lassen soll" entgegnete sie mir. "Danke. Ich würd jetzt gerne zu Dad. Wir sehen uns später wieder" verabschiedete ich mich noch und suchte Dad auf. Eigentlich musste ich ihn nicht suchen, denn ich wusste ja, wo er immer ist. So holte ich noch schnell die Handschellen und ging in den Kerker. "Hey Dad" begrüßte ich ihn. Jetzt bemerkte ich, das ich alle immer gleich begrüße. Was solls. "Hallo mein Schatz. Alles okay bei dir?" hakte er nach. Ich sperrte die Barriere auf, legte ihn die Handschellen an und gingen draußen spazieren. "Zoe, du erinnerst dich an sie. Wir waren etwas zerstritten und als ich letztes wieder zurück nach Midgard kam, wartete sie auf mich. Ich musste ihr helfen, ihre Eltern zu finden. Ich machte also einen Crashkurs beim Fliegen für den Quinjet bei Clint und wir flogen dann nach Los Angeles. Lange Rede kurzer Sinn. Ihre Mutter hat sie vermisst, ihr Vater hat sie verstoßen und jetzt wohnen sie in einer Eisvilla" erklärte ich und er lachte. Er verstand es wenigstens. "Ich bin stolz auf dich. Du hast das richtige gemacht" entgegnete er mir und nun waren wir am See. Wir setzten uns in den Sand und sahen auf den See. Es war mittlerweile Abend und die Sonne spiegelt sich auf den Wasser so wunderschön. Ich lehnte mich an Dad und legte meinen Kopf auf seine Schulter. Ich seufzte. Das letzte Mal, als ich hier war, hätte ich mich beinahe mal wieder umgebracht. Bei diesem Gedanken musste ich grinsen. Da erinnerte ich mich wieder an die Kette. Aus Reflex tastete ich nach meiner Kette. Ich machte sie gekonnt mit einer Hand auf und nun hatte ich sie in der Hand. "Dad. Weißt du, was das für eine Kette ist?" hakte ich nach und gab sie ihn. Er sah sie ich genau an. "Ja, ich kenne diese Art. Es ist eine aus Jotunheim. Sehr mächtig. Man kann verschiedene Kräfte darin speichern" erklärte er mir und schloss diese in seine Hände. Er verübte etwas Druck darauf und ich sah es leicht leuchten. Er öffnete sie und ich erkannte einen Schneeflockenanhänger. Er war wunderschön.

Er legte sie mir an und ich ließ sie untern meinem T-Shirt verschwinden

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Er legte sie mir an und ich ließ sie untern meinem T-Shirt verschwinden. "Ich finde, so passt sie besser zu dir. Ich habe etwas von meiner Magie darin gespeichert. Sie kann nicht verbraucht werden, ist aber nicht so stark" erzählte er mir. "Danke. Was kann man damit noch machen?" hakte ich nach, während ich meine Hand hob und dort Magie herauskam, was mir ein Lächeln zauberte. "Wie schon gesagt kann man sehr viel Macht darin speichern. Auch kannst du kontrollieren, wann du welche aufrufst oder unterdrückst. Funktioniert einfach per Gefühl, also ist es nicht wirklich kompliziert" erklärte er mir. "Woher hast du sie überhaupt?"
"Ich hab sie da auf dem Seeboden gefunden. Mir war langweilig, also bin ich getaucht und.... wäre beinahe ertrunken" gestand ich so nebenbei und Dad starrte mich geschockt an, wobei ich nur lachen musste. "Bist du jetzt komplett verrückt geworden" beschimpfte er mich und ich setzte mich wieder aufrecht hin, wobei ich in seine Augen sah. "Ja, aber das liegt in unsere Familie" rechtfertigte ich mich und Dad musste schließlich auch lachen. "War das wirklich nötig? Pass nächstes mal besser auf" sorgte er sich um mich und ich nickte nur.
Wir sahen wieder auf den See und ich lehnte wieder an seiner Schulter. Obwohl ich gerade eine neue Kette bekommen habe, vermisse ich dennoch die eine von Mom und das Armband von Dad. "Über was denkst du gerade nach?" wollte er wissen. Konnte Dad etwa Gedanken lesen? Mein Verstand müsste dafür doch zu stark sein. "Weißt du, ob vielleicht meine Kette von Mom und dein Armband meinen Tod überlebt haben?" überlegte ich laut. Dad schwieg. Also nicht und ich seufzte. Meine Augenlider wurden irgendwann schwerer und schließlich war ich dann eingeschlafen.
Sonnenstrahlen fielen mir auf die Augen und so wachte ich auch wieder auf. Ich spürte den Sand unter mir. Ich muss wohl eingeschlafen sein. Ich versuchte mich zu erinnern. Ich war mit Dad am See. DAD! Ich öffnete ruckartig die Augen und fuhr nach oben. Panisch sah ich mich um, aber ich entdeckte ihn und beruhigte mich wieder. Wenn ich mich so umsehe, muss ich wohl auf seinem Oberschenkel eingeschlafen sein. Von dieser abrupten Bewegung bekam ich Kopfschmerzen. Mein Kreislauf machte das wohl nicht mit. Also legte ich mich wieder hin und sah ihn an. "Guten Morgen" lächelte er mir an. "Ich dachte, du wärst geflogen" antwortete ich ihn trocken darauf, was ihn aber nicht zu verwundern schien. "Ganz ehrlich, ich hab auch darüber nachgedacht, aber dann sah ich dich da so schlafen und habs mir anders überlegt" gestand er und ich musste dabei lächeln. Bessert er sich endlich? Oder vielleicht ist das nur eine Masche, das ich ihn vertrauen sollte und er mich dann hintergeht. Ich muss schon sagen, das ich super paranoid bin, was aber in der Familie normal ist. "Du bist unmöglich" hauchte ich aus und verdrehte die Augen. Ich hob meine Hand, um nach der Kette zu suchen, ob das real gestern war. Ich fand sie und tastete sie ab, aber das war sie nicht. Bitte was? Ich hob sie an und sah diese an. Es war Moms Bernsteinkette. Ich richtete mich langsam auf und starrte sie an. Nun entdeckte ich auch das Armband von Dad und nun sah ich ihn verwundert an. "Ich dachte, sie wären zerstört worden" hauchte ich aus und mir kamen die Tränen. "Sie wurden nie zerstört. Also du dich in Staub aufgelöst hast, lagen sie auch dort. Ich hab sie eingesteckt und wollte sie nicht mehr rausrücken, da sie mich an dich erinnerten. Ich hab sehr lange darüber nachgedacht, ob ich sie dir wieder geben sollte. Ich erkannte aber, das sie dir gehörten und hab sie dir schließlich wieder angelegt" erklärte er mir und ich umarmte ihn. "Danke" flüsterte ich ihn noch so ins Ohr. Ich löste mich von ihn und stand auf, um mich zu strecken und zu gähnen. Ich sah wieder auf den See hinaus. Es war morgen und darum war die Sonne auf der anderen Seite.
"Fuck" sagte ich irgendwann, als ich realisierte, was ich getan haben. "Was ist los?" hakte Dad besorgt nach und stand ebenfalls auf. "Du bist hier und nicht in der Zelle und außerdem wird Sif misstrauisch werden, weil ich nicht zum Training erscheine. Wir müssen sofort los und dich wieder zurück in die Zelle bringen" erklärte ich ihn schnell und ging los. Wir gingen durch den Wald, nun über eine Lichtung.
"Stehen bleiben!" befahl uns eine Stimme, die uns nur zu bekannt vorkam. Thor.

Lokis To(e)chter Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt