Amber POV
Ich kam wieder zu mir. Warum bekomm ich immer sowas ab, wenn ich versuche, mal was normal zu machen. Ich seufzte und öffnete die Augen. Warte mal. Das war nicht die Decke meines Zimmers. Ich setzte mich auf und ach du scheiße, was mach ich denn hier. "Guten Morgen mein Schatz" begrüßte mich eine bekannte Stimme. "Hey Dad? Was mach ich hier?" fragte ich ihn. "Das wollte ich eigentlich dich fragen. Thor hat dich zu mir gebracht, weil du seltsame Wunden hast und dich dann hier eingesperrt" antwortete er mir und mein Blick fiel auf meinen linken Arm. Er war einbandagiert. Auch die Wunde an meinem Bauch hatte einen Verband um. Ich war mit Dad in einer Zelle in Asgard während...
"Dad, kann ich dich mal was fragen?" fragte ich zögerlich und er setzte sich neben mich. "Alles Liebling" antwortete er, was mir etwas mehr Mut machte. "Ich hab heute eine sehr interessante Frau kennengelernt. Das komische daran ist, das sie ähnliche Kräfte wie ich habe" begann ich. "Und was ist dran so schlimm?" hakte er nach. "Nichts, aber als wir uns dann trafen, hat sie mir gesagt, sie wäre meine Schwester" erklärte ich ihn und sah ihn hoffnungsvoll an. "Du glaubst ihr doch nicht?" wollte er wissen. "Ich glaube ihr, denn sie kann Dinge, die nur wir können" gestand ich. "Vielleicht hatte deine Mutter noch andere Kinder, aber ich nicht" erzählte er mir. "Das würde ich dir gerne glauben, aber sie sagte, wir wären Zwillinge und dazu haben wir noch die gleichen Augen. Dad ich denke, sie hat recht" gestand ich ihn und er sah mich geschockt an. "Kann ich es sehen?" bat er mich und ich legte meine Hand auf seine Wange. "Das ist Ruby" stellte ich ihn sie vor. Ich zeigte ihn ihre Kräfte und vor allem die Augen. Ich hörte auf und nahm meine Hand wieder weg. "Ich verstehe, aber wenn ihr wirklich Zwillinge sein solltet, wieso erinnere ich mich nicht an sie? Ich würde mich doch an Ruby erinnern. Sogar eure Namen sind so ähnlich. Ich meine Bernstein und Rubin, noch ähnlicher geht es gar nicht mehr." Er machte eine Pause. "Du musst sie fragen, alles. Über eure Mom, über mich und vor allem über sie. Sie sollte auch Telepathin sein, weshalb die Avengers euch nicht stören können" erklärte er mir. "Danke und jetzt muss ich hier raus" entschied ich und stand auf. "Und wie?" hakte Dad nach. Wusste er etwa nicht, das ich Magie saugen kann? Wie dem auch sei legte ich meine Hände auf die Barriere und zog die Magie daraus ab, wodurch sie fiel und ich schnell hinaussprang. "Wir sehen uns" verabschiedete ich mich und suchte erstmal mein Zimmer auf. Dort waren auch meine Armschienen, welche ich schnell anlegte und zu Heimdall ging. "Was machst du hier?" begrüßte er mich. Irritiert sah ich ihn an. "Du kannst mich nicht sehen oder?" wollte ich wissen, da mein Armband bestimmt noch funktionierte. "Ja" antwortete er knapp. "Bring mich zu den Avengern und zwar direkt" befahl ich ihn. Widerwillig drehte er das Schwert um und schon flog ich durch das Universum. Ich landete vorm Tower und ging hinein. Auf den Aufzug konnte ich nicht warten, also teleportierte ich mich zu ihnen. Sie waren im Verhörraum, also eher Ruby und die anderen standen hinter einem Einwegspiegel. Ich platzte herein und schlug erstmal Thor eine runter. Dann kamen die anderen und Clint bekam eine besonders heftige. Ich schüttelte meine Hand aus und sah durch den Spiegel, während die anderen noch versuchten aufzustehen. "Hat sie schon irgendwas gesagt?" begrüßte ich sie endlich. "Du hast einen guten rechten Haken, aber für was war das jetzt schon wieder?" hakte Steve nach und ich zog eine Augenbraue hoch. Ist das deren Ernst? Ich seufzte. "Ihr seid mir direkt in ein Verhör reingepfuscht. Sie wollte mir gerade etwas sagen, aber dann traf sie schon ein Pfeil. Habt ihr toll gemacht" lobte ich sie mit eindeutiger Ironie. "Ich werde jetzt mit ihr reden und wehe einer von euch funkt dazwischen, denn sonst fliegt jemand aus dem Fenster" drohte ich ihnen, aber sie nickten schließlich.
Ich öffnete die Tür zu Ruby und trat hinein. "Hallo, mein Name ist Amber, du weißt schon, die du aus dem Fenster geworfen hast" begrüßte ich sie scharf, obwohl das nur eine Fassade war, doch sie redete nicht. Sie hatte Handschellen an, die offensichtlich ihre Kräfte blockierten und so setzte ich mich gegenüber von sie. "Wie ist dein Name?" machte ich weiter, doch nichts. "Ich kann das den ganzen Tag, also bitte" entgegnete ich ihr.
"Kannst du mich hören" fokussierte ich mich auf die Telepathie. "Warte was? Seit wann kann ich das?" fragte sie zurück. "Wir sind Telepathen, das heißt, wir können über Gedanken kommunizieren, ohne das jemand etwas davon mitbekommt. Sehr praktisch, also versuch natürlich zu wirken und dann merken die auch nichts" erklärte ich ihr. "Wenn du wirklich meine Schwester sein solltest, warum kann sich unser Vater nicht an dich erinnern?" begann ich. "D-Du kennst Dad? Wie ist er so und wo ist er? Geht es ihm gut? Ich dachte er wäre tot?" überhäufte sie mich mit Fragen. "Dad ist schwierig und es geht ihm gut. Er ist weit weg und er lebt" antwortete ich ihr. Ich vertraute ihr noch nicht ganz, das sie wissen sollte, wer er ist. "Sind deine Haare von Natur aus blond?" kam es plötzlich aus mir heraus, da diese mich etwas irritierten. Moms waren braun und Dads sind schwarz. Blond kommt mir da etwas schleierhaft vor. "Die sind gefärbt. Meine sind von Natur aus eigentlich schwarz, aber die standen mir nicht wirklich. Auch Mom hat gesagt, sie würden mir besser stehen" erklärte sie mir und da stutzte ich. "Mom?" wiederholte ich es und mir kamen die Tränen. "Ja. Mom war auch diejenige, die wollte das ich dich finde" entgegnete sie mir und das war mir jetzt zu viel. Ich stand auf und riss Ruby hoch. Mein Blick weichte kurz zum Einwegspiegel und dann wieder zu Ruby. Ich öffnete ein Portal, schmiss sie hindurch und ich folgte ihr hinterher. Wir waren in einer Eiswüste. Viel Schnee und viel Kälte. "Was meinst du, Mom ist noch am Leben? Sie wurde vor 17 Jahren von einem Feuer getötet, also wie kann sie noch am Leben sein!" brüllte ich sie an, da ich es nicht verstand. "Nein, Mom lebt. Sie hat mich großgezogen, aber Dad hat dich einführt und du bist dann bei ihm aufgewachsen" entgegnete sie mir und jetzt war ich komplett verwirrt. "Bitte was? Ich bin nicht bei Dad aufgewachsen. Ich lebte mein ganzes Leben, also bis vor eineneinhalb Jahren, in einem Waisenhaus. Dad hat mich weder entführt, noch sonst irgendwas" erklärte ich ihr und setzte mich hin und so tat es auch Ruby. "Erzählst du mir was über Mom?" bat ich sie kleinlaut. "Gerne. Moms echter Name ist Emily Conner. Sie hat braune Haare wie du und sie ist eine wunderbare Mom. Du wirst sie mögen. Sie macht mir jeden Tag Pancakes zum Frühstück und sie arbeitet als Köchin, deshalb bekomm ich immer neue Gerichte von ihr gezaubert" schwärmte sie und ich wurde fast schon ein bisschen neidisch. "Aber genug von Mom, erzähl mir was von Dad" schlug sie vor, aber ich müsste vorsichtig sein, was ich sage. "Mit Dad ist es ein bisschen komplizierter. Er ist nicht normal und wir sind es erst recht nicht" antwortete ich ihr. "Was meinst du mit anders? Er ist ein Monster" lachte sie ungläubig und ich stand auf, was sie mir nachmachte, aber mit Handschellen war das nicht so einfach. Wut kam in mir hoch. "Hast du dich noch nicht gefragt, warum du hier nicht frierst und wieso du blau werden kannst," fragte ich sie. "Magie?" Ich drehte mich zu ihr um und fasste ihr Handgelenk. Ich ließ mich blau werden und dadurch wurde es Ruby auch. Sie sah mich geschockt an. "Wir sind nicht bloß Menschen, wir sind es nur zur Hälfte. Die andere Hälfte sind wir Jotun-Asen, das heißt wir sind stärker, leben länger und werden unter Einfluss von spezieller Magie blau" erklärte ich ihr und ließ sie los, wodurch das blau wieder abklang. "Wir sind auch Monster genauso wie er. Aber ich hätte da noch eine Frage. Wie konntest du damals blau werden, ohne Magie?" fragte ich irritiert. "Mom hat mir das vorgeschlagen und mir einen Zauber gezeigt, in dem ich mich in etwas anderes verwandeln kann. Ich wusste ja noch nicht, das es eine Art Wahrheitszauber ist" entgegnete sie mir verwirrt.
"Ich denke Mom hat dich angelogen, was es mit Dad und mir angeht. Daraus schließt sich, das Mom dich die ganze Zeit angelogen hat" entgegnete ich ihr. "Warum denkst du das? Wenn dann hat Dad dich belogen. Er war es, der dich damals uns entwendet hat und dadurch musstest du alleine aufwachsen. Deshalb musst du mir sagen, wo er sich gerade aufhält, damit er dafür bezahlen kann, was er dir angetan hat" sagte sie zu mir entschlossen. Ich hörte ihr aufmerksam zu. "Du manipulierst mich nicht oder sonst jemanden. Ich werde dir niemals sagen, wo sich Dad befindet" drohte ich ihr und ich war so was von wütend. Ich zog sie an mich heran, öffnete ein Portal und schleifte sie hindurch. Wir kamen wieder im Verhörraum an und ich stürmte hinaus, wobei ich die Tür heftig zuwarf. Ich ging zu den Avengern, die mich verwirrt ansahen. "Sagt ihr niemals was über Loki" forderte ich sie noch so auf und ging Richtung der Fenster. Ich sprengte das Glas auf und sprang hinaus, während ich mein Armband deaktivierte. "Heimdall" rief ich und schon wurde ich vom Bifröst aufgeschnappt.
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Lokis To(e)chter
FanfictionEin Jahr ist Amber jetzt schon auf Asgard, aber alle auf der Erde denken, sie wäre immernoch tot. Sie geht also schweren Herzens von Asgard weg, zurück zu ihren Freunden. Aber dabei weiß sie noch nicht, welche neue Gefahr auf sie zukommt.