Alba
Ich föhne mir gerade die Haare, damit wir schnell wieder in den Club können als Rafael meinen Hals mit küsse bedeckt. Ich sollte ihn davon abhalten, bevor wir das Zimmer heute nicht mehr verlassen, doch da fällt mir ein anderes Problem ein.
»Ich brauche ein Kleid, wenn wir heute heiraten.«
»Du. Kriegst. Jedes. Das. Du. Dir. Wünschst.« Sagt er zwischen den Küssen.
»Und wo soll ich das Kleid kaufen?«
»Das machen wir auf dem Weg.« Ich schaue ihn entgeistert an und äffe ihn nach.
»Wenn du nicht willst, dass ich mich von dir Scheide bevor wir überhaupt geheiratet haben, versuchst du es noch mal von neu.« Drohe ich ihm zuckersüß.
»Wir engagieren ein Team, das unsere kleine Hochzeit organisiert. Dein Kleid ist unwichtig, ohne gefällst du mir sowieso besser.« Er beißt mir sanft in mein Ohr und Hitze durchströmt mich.
»Ja, nicht?« Spiele ich das Spiel mit und drehe mich nun komplett zu ihm. Ich spiele mit meinem Handtuch, lasse ihn glauben, dass er gleich belohnt wird, da sage ich auch schon: »Wie wäre es, wenn Leandro und seine Freunde denselben Anblick genießen würden, wie du jetzt?« Seine Miene verdunkelt sich, diesmal nicht vor Begierde.
»Dann wird unsere Hochzeit zu einem Massaker. Ich rufe eine Frau an, die dir einige Kleider zur Auswahl stellt.« Er will mich küssen, doch sein Handy unterbricht sein Vorhaben. Ich nutze die Zeit während er telefoniert und ziehe mir das schwarze Kleid von eben an. Als er wieder das Zimmer betritt, hält er eine Flasche Tequila in den Händen. Ich verenge meine Augen zu Schlitzen und rufe mahnend seinen Namen.
»Ich muss nach Peru. González hat angerufen. Es gab ein Feuer und dieser hat meine Plantagen verbrannt. Ich will nur kurz schauen und mir ein Bild davon machen, dann komme ich wieder und wir heiraten. Versprochen, um Mitternacht gehörst du mir.« Er kommt mir näher und schlingt seine Arme um meine Hüfte.
»Sie können dir doch auch einfach ein Foto schicken.«
»So einfach ist es nicht, mi amor.«
»Doch so einfach ist es. Handy raus, Kamera, Klick, Senden und Tada du hast ein Bild von dem, was du wolltest.«
Er versucht sichtlich sein Lachen zu unterdrücken, weil er weiß, dass ich ihn sonst umbringe.
»Was ist mit Amalia? Hast du sie schon angerufen? Ich möchte nicht, dass sie es von mir erfährt. Sogar Juan hat mich über seine Frau informiert.« Versuche ich wieder auf das wichtige zu kommen.
»Ich rufe sie auf dem Weg an.« Sagt er, drückt mir ein Kuss auf den Mund und schnappt sich seine Jacke.
»Ich beeile mich!« Ruft er mir noch zu, bevor er die Tür hinter sich schließt. Ich sehe ihn noch einen Moment nach und bete dafür, dass er es wirklich nicht vergisst.Im Club treffe ich auf Diego, den ich vorhin schon kurz gesehen habe. Er hängt mit Leandro über irgendwelche Pläne. Ich sehe mich nach meiner zukünftigen Schwägerin um, doch ich sehe sie nicht. Nicht zu wissen, was die Konsequenz von der Manipulation ist, macht mich fertig. Immerhin hat sie geglaubt Juan zu lieben oder sie hat es wirklich getan, was das alles nur noch verschlimmert. Ich sollte ihm in Cayetana einen Besuch abstatten, einen Pfeil als Accessoire würde ihm sicher gut stehen. Leandro erblickt mich als Erster und bestellt sofort einen Drink für mich. Sobald ich mich dem Tisch nähere verschwinden die Unterlagen. Sowas liebe ich am meisten. Die Männer haben mein Wunsch respektiert. Alles was in Richtung Kartell und Mafia geht, versuchen sie vor mir zu verstecken. Manchmal ist es aber so, als würde man versuchen einen Dinosaurier hinter einem Ast zu verstecken, doch die Absicht zählt. Ich setzte mich zwischen Leandro und seinem Cousin Raúl, Gustavo reicht mir die Schüssel mit Nüssen und da bemerke ich, dass noch jemand fehlt.
»Wo ist Mr. Die Frau ist wie der Teppich unter meinen Füßen?« Als Chico gestern diesen Spruch abgelassen hat, hat es wirklich Leandro und Rafael gebraucht, um mich davon abzuhalten ihm die Augen auszukratzen. Rafael konnte ich schnell ablenken, aber Leandro hat mich noch im Sprung gefangen. Eigentlich schade, ich habe so was schon lange nicht mehr getan. Hoffentlich findet er eine Frau, die ihn zum Durchdrehen bringt. Gönnen würde ich es ihm.
»Er kümmert sich um Cifuentes' Schwester.« Antwortet mir Raúl.
»Wieso, was ist passiert? Geht es ihr gut?« Bei Amalia verstehe ich kein Spaß.
»Sie war nicht wie abgesprochen in ihrem Zimmer. Er hat sie dann auf einer Brücke gefunden und uns weggeschickt.« Komisch, wieso eine Brücke?
Ich sehe zu Diego, der etwas zu schnell sein Kopf sinkt.
»Wo ist dein Rafie?« Fragt Leandro amüsiert. Sie sagen, ich romantisiere ihn und schmälere seinen Ruf, dabei finde ich den Spitznamen eigentlich sehr süß. Sie sollen ihn ja auch eigentlich nicht so nennen. Er ist mein Rafie.
»Auf den Weg nach Peru. Er wird heute Abend wieder da sein.« Ich mache eine kleine Sprechpause. »Dann heiraten wir.« Sage ich und Klinge wirklich aufgeregt. Dass ich den Namen Márquez praktisch verliere und er durch Cifuentes ersetzt wird, ist, unter anderem der Grund dafür das ich es kaum erwarten kann. Alba Cayetana Cifuentes Riveras.
Leandro ist der Erste der mich umarmt, dann folgt der Rest. Diego räuspert sich und offenbart etwas, das mich erstarren lässt. »Ich heirate auch. Ihr Name ist... Ama-«
»Amalia.« Sage ich in der Hoffnung, dass es stimmt. »Bitte sag mir, es ist Amalia.« Doch er schüttelt den Kopf. Ich habe nie ein Hehl daraus gemacht, dass ich mir eine Beziehung zwischen den beiden Wünschen würde. Diego ist genauso wie Leandro einer meiner besten Freunde und Amalia ist meine Schwägerin und beste Freundin.
»Wenn ich Amanda heirate steht der Polizeichef hinter mir. Das ist die Macht, die ich brauche, um Panama an die Spitze zu bringen.« Ich lächle ihn aufmunternd zu.
»Du brauchst dich vor mir nicht zu rechtfertigen, Diego. Nur... pass auf ihr Herz auf. Wir beide wissen nicht, was die Manipulation mit ihr angetan hat.« Für diesen Moment habe ich vergessen, dass Leandro und seine Männer zuhören. Aber sie fragen nicht nach. Keiner von ihnen. Unsere Drinks kommen und ich schütte meinen in einem Zug runter und bestelle gleich den nächsten.
»Sie trinkt so viel ein Mann.« Kommentiert Gustavo. Als Antwort nehmen ich gleich den nächsten und lächle ihn lasziv an.
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Mi enemigo
عاطفيةAlba Márquez ist die Tochter eines Kartellanführers. Ihr Leben besteht aus Gewalt, Drogen und Gefahren. Oft muss sie mitansehen, wie unschuldige Menschen unter der Gewalt ihrer Familie leiden müssen. Dem Druck nicht mehr standhaltend können, f...