𝔭𝔯𝔬𝔩𝔬𝔤

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PROLOG

     Polierte schwarze Schuhe klangen auf dem Kiesboden wider, ihr Echo prallte an den düsteren Wänden der Scholomance Akademie der Dunklen Künste ab

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Polierte schwarze Schuhe klangen auf dem Kiesboden wider, ihr Echo prallte an den düsteren Wänden der Scholomance Akademie der Dunklen Künste ab. Als Varya Petrov durch die spärlich beleuchteten Korridore des Schlosses schritt, folgte ihr Schatten dicht hinter ihr und schlich sich allmählich in den Rand ihres Sichtfelds. Die Rüstungen rissen ihre Köpfe herum, als sie sich an ihnen vorbei bewegte, und fragten sich, was eine Schülerin so spät nach der Schlafenszeit noch draußen machte.

Ihr rabenschwarzes Haar fiel in Wellen nach hinten und fing das Mondlicht ein, das durch die Vorhänge glitt. Sie hielt ihre Augen nach vorne gerichtet, da sie es besser wusste, als zu versuchen, einen Blick auf die Kreaturen zu erhaschen, die durch die Öffnungen lugten. Varya hatte dies in ihrem ersten Jahr gelernt, als einer der zehn Lehrlinge in ihrem Alter sich in den Fluren herumgeschlichen hatte, nur um enthauptet und aufgespießt an einem der Kreuze der Schule gefunden zu werden. In Scholomance schaut man nicht durch die Fenster, wenn die Külmkings durch die Wälder streifen und nach dem nächsten Kind suchen, dem sie die Augen auskratzen können.

„Solange ihr innerhalb dieser Mauern seid, seid ihr sicher", hatte der Dunkle Priester gesagt, als sie sich am Morgen um die Leiche versammelten. „Aber ich kann nicht für das sprechen, was euch dazu verleiten könnte, nach draußen zu treten."

Scholomance war alles andere als sicher, wie die Schüler bald feststellen würden. Obwohl jedes Jahr nur zehn Lehrlinge ausgewählt wurden, reichten die dunklen Künste, die innerhalb der Mauern ausgeübt wurden, um die bösartigsten Kreaturen anzulocken. Sie schlenderten an den Rändern des Schulgeländers umher, auf der Suche nach einer umherirrenden Seele, die sie überlisten konnten.

Varya blieb vor dem Eingang der Dunklen Kirche stehen und betrachtete das große Kreuz, das verkehrt herum an einer der Türen hing. Sie hatte sich einmal gewundert, ob der Teufel diese Schule wirklich mit seinem Wissen verdammt hatte, ob alle magischen Familien wirklich von ihm abstammten, wie die Stadtbewohner es sagten. Warum war ihre Praxis so anders als die anderer Schulen? Varya wusste nicht viel über Magie außerhalb von Transsilvanien und dem Gebiet der Walachei, doch ihre Bücher sprachen mit Abscheu von der westlichen Gesellschaft, die zu nichts als Tricks und Trügereien verweichlicht worden war. Sie benutzten nicht länger Talismane oder Opfergaben oder praktizierten die Sprache der Kreaturen, sie waren alle an ihre zierlichen Zauberstäbe und Besen gefesselt.

Ihre kleine Hand klopfte gegen die Tür und kündigte ihre Anwesenheit an. Sie öffnete sie langsam, dann trat sie ein und achtete darauf, die Tür hinter sich zu schließen. Es war das Beste, den Strigois, die nachts herumliefen, keinen offenen Weg zu lassen. Die Dunkle Kirche lag vor ihr, genauso einschüchternd wie an ihrem ersten Tag.

Der Raum wurde nur von den wenigen Kronleuchtern beleuchtet, die von der hohen Decke hingen und ihrer Umgebung eine unheimliche Atmosphäre verliehen. Die Tischreihen standen vor ihr, aus dunklem Holz und poliert. Dies war einmal eine richtige Kirche gewesen, bevor der Dunkle Priester das Schloss übernommen und jeden heiligen Geist, der vielleicht noch in den Ruinen wohnte, verjagt hatte. Die einzige Erinnerung an bessere Zeiten waren die wenigen Porträts, die an den rissigen Wänden hingen, die Gesichter der Mitglieder des Drachenordens, die die Schüler mit unzweifelhafter Qual beobachteten.

✓ | Die Sieben Teufel ¹ ━ Tom Riddle [de]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt