Kapitel 21

32 5 2
                                    

Ich spürte etwas an mir Rütteln, schlief allerdings noch und wachte nicht auf. Allerdings hörte das Rütteln nicht auf und ich erwachte murrend. Daraufhin hörte ich eine Stimme leise lachen und öffnete meine Augen.
"Guten morgen, du Schlafmütze", begrüßte mich Ryan.
"Kannst du mich nicht noch schlafen lassen?", fragte ich gähnend und kuschelte mich näher, schaute dann aber zu ihm auf.
Er lächelte und streichelte meinen Kopf sanft.
"Wenn ich gedurft hätte, ja. Du bist nämlich echt süß, wenn du dich im Schlaf so an einen kuschelst."
Ich errötete als er dies sagte, woraufhin er breiter lächelte.
"Aber ich musste dich leider wecken, weil die Akademie beginnt, Süße.~"
Sofort war ich hellwach, setzte mich auf und schaute auf die Uhr. Es war 7:15 Uhr.
"Es ist noch genug Zeit, mach dir keine Sorgen. Die erste Stunde beginnt ja erst um 8 Uhr und wir müssen nur ein Gebäude weiter. Aber ich dachte, dass es besser ist dich früher aufzuwecken, als vielleicht nötig, damit wir nicht zu spät kommen", verteidigte er sich.
"Ja, da hast schon recht. Und was ist mit dir? Musst du nicht noch deine Sachen holen?", erwiderte ich gähnend und streckte mich.
Er schüttelte den Kopf.
"Ich war vorher kurz in meinem Zimmer und hab mir mein Zeug geholt, also um mich brauchst du dir keine Gedanken mehr machen."
Ich nickte und stand schließlich auf, um mir meine Sachen für den Tag rauszusuchen. Jedoch entschloss ich mich dazu, meine Sachen, in denen ich geschlafen hatte, anzubehalten und mich lediglich frisch zu machen. Daraufhin packte ich einen schlichten, grauen Rucksack mit Büchern und Heften für den Unterricht.
"Ich bin bereit", sagte ich danach zu Ryan und schaute auf die Uhr, die 7:40 Uhr anzeigte.
Daraufhin stand er auf und kam auf mich zu, genauso wie Viridis, die zu mir aufschaute.

Erzählen Sie Aemilian noch von allem, Meisterin?

Ich nickte ihr zu.
"Dann lass uns losgehen", kam es von Ryan, der dann die Tür aufschloss und mir meinen Schlüssel wieder gab.
"Danke", antwortete ich und schon verließen wir meinen Raum.
Ich schloss diesen dann wieder ab und ging daraufhin mit Ryan und Viridis zum Schulgebäude. Ich musste zu geben, dass ich tatsächlich ziemlich aufgeregt war. Zum Einen wegen der Akademie an sich, der Lehrer, der anderen Schüler und des Unterrichts. Ich hätte schon seid Jahren in dieser Welt sein sollen. Miranda hatte mir zwar den Schulstoff der letzten Jahre beigebracht und mir geholfen ihn zu verstehen, aber die Welt, in der ich jetzt lebte, war für mich vollkommen unbekannt. Ich kannte kaum jemanden. Noch wusste ich, wie ich mich hier zu hundertprozent zurecht finden könnte vor allem alleine. Zum Glück war Viridis bei mir und half mir bei allem so gut es ging. Während ich mir diese Gedanken machte, erreichten wir den Raum. Ryan hatte mir gesagt, dass wir in der ersten und zweiten Stunde Geschichte hatten. Zusammen betraten wir den Raum in dem schon vereinzelt Personen saßen, die uns seltsam begutachteten. Ryan ging an ihnen vorbei in die vorletzte Reihe und ich folgte ihm, da dort noch zwei freie Plätze waren. Daraufhin wendeten die Meisten ihren Blick wieder ab und widmeten sich ihrem Sitznachbarn. Ich setzte mich ans Fenster und Ryan setzte sich neben mich, sodass nur noch vor und hinter jemand sitzen konnte, aber nicht direkt neben mir.
"Hat Aemilian keinen Unterricht mit uns?", fragte ich ihn, als ich meine Sachen für den Unterricht auspackte.
Ryan tat es mir gleich.
"Nein, zumindest heute nicht. Aber Mittwoch haben wir Geschichte mit den Tierwandlern", erklärte er.
"Jetzt beispielsweise sind nur Wesen, dessen Eltern teils Vampire waren, hier, da es im Speziellen um die Geschichte der Vampire geht. Bisauf dir sind hier alle Mischlinge, die teilweise Vampirgene in sich haben."
"Und deswegen ist Aemilian ist nicht hier?", fragte ich nach.
Er nickte.
"Am Mittwoch ist dann eine generelle Geschichtsstunde?"
Er nickte erneut.
"Ansonsten wird eher auf die Rasse einer selbst eingegangen, das heißt, dass alle hier mehrere Geschichtsstunden zu ihren verschiedenen Herkünften in der Woche haben. Du müsstest dann auf deinen Stundenplan schauen, wie der Plan bei dir aussieht, da er sich dann ja bei uns unterscheidet, aber ich habe den Rektor darum gebeten uns so viele Stunden zusammen zu geben wie möglich."
Diesmal war ich diejenige, die nickte und sah wie Ryan errötete, als ihm bewusst wurde, was er gesagt hatte. Auch ich errötete etwas und lächelte dann leicht verlegen, was ein gewisses Leuchten in seinen Augen auslöste.
Als Ryan und ich uns so unterhielten, kamen immer mehr Schüler und Schülerinnen in den Raum und verteilten sich im Raum. Eine Person fiel mir da besonders auf.
Es war jemand mit blonden etwa hüftlangen Haaren, sehr blasser Haut und einer recht schmalen Figur. Außerdem war sie recht klein, ich würde sie auf etwa 1,60m schätzen.
"Das ist Elayna Clark", fing Ryan zu erklären und flüsterte es mir zu,"Sie ist diejenige an der Akademie, die den größten Anteil an Vampirblut und -genen in sich hat, da ihre Mutter eine Halbvampirin und -wassernymphe war und ihr Vater ein vollblütiger Vampir. Deshalb denkt sie, dass sie etwas Besseres sei und prahlt ständig damit. Leider bewundern sie viele dafür, dass sie die einzig 'richtige Vampirin' von uns ist, weshalb sie im Generellen beliebt bei vielen ist. Selbst manche Lehrer und Lehrerinnen trauen sich kaum ihr zu wiedersprechen, wenn sie einer im Allgemein schwächeren Rasse angehören und ihre Mutter einer der wenigen ist, die den Krieg als Kämpferin überlebte."
Ich nickte, als ich die Informationen zur Kenntnis nahm und abspeicherte.
"Bin ich denn hundertprozentig, die einzige noch lebende vollblütige Vampirin?", flüsterte ich kaum hörbar.
Ryan zögerte.
"Es gibt Gerüchte, aber keines ist offiziell bestätigt worden. Du bist die einzige Vampirin, von der man weiß", erklärte er mir ebenso leise.
Daraufhin musterte sie genau und spürte irgendwie, dass sie gleich zu uns schauen würde. Genau dies tat sie dann auch nur wenige Zeit später. Es konnte sich nur um wenige Sekunden gehandelt haben. Sie sah uns rüber und ihr Blick änderte sich im Handumdrehen. Aus einem arroganten Lächeln und einer ebensolchen Haltung wurde ein kaltes Lächeln und etwas Selbstbewusstsein schien zu schwinden.

Viridis, wie hast du mich nochmal gefunden?, fragte ich sie.

Ich habe gespürt, wo Sie waren, Meisterin. Je stärker der Vampir ist, desto stärker ist seine Ausstrahlung durch die ich beispielsweise Sie gefunden habe, antwortete sie.

Passiert das nur bei reinrassigen Vampiren?

Ja, Meisterin. Nur ein reinrassiger Vampir oder eine reinrassige Vampirin haben die eine Katze, die für sie bestimmt ist. Ansonsten gibt es solche schicksalhaften Verbindungen nicht, Meisterin. Andererseits sind wir auch keine gewöhnlichen Katzen, wie Sie wahrscheinlich bereits bemerkt haben.

Das weiß ich Viridis, aber halte dich dann bitte bedeckt, wenn wir nicht alleine sind oder mit Personen denen ich vertraue und die wissen, dass ich bin, wer ich bin, befahl ich ihr.

Wie Sie wünschen, Meisterin. Ich bin genau dort, wo ich bisher war und werde nur noch sichtbar für Menschen und Wesen sein, bei denen Sie es sich wünschen.

Damit sah ich kurz zu meinen Füßen bei denen Viridis schon die ganze Zeit saß und wusste, dass nur im Moment nur für Ryan und mich sichtbar war. Sie umgab eine Art Blase, die sie für die Augen Anderer unsichtbar erschienen lassen musste. Als ich in der nächsten Sekunde wieder aufsah, stand Elayna vor mir und begutachtete mich mit genau diesem kalten Lächeln, wodurch ich bemerkte, dass Ryan neben mir aus Nervosität erstarrte.

(Pausiert) Akademie der mystischen WesenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt