"Denkst du sie weiß über deinen Racheplan Bescheid?", fragte eine mir unbekannte Stimme leise.
"Ich denke nicht. So wie sie sich mir noch vor zwei Tagen in die Arme geworfen hat, hat sie keinen blassen Schimmer", hörte ich Derek ebenso leise spöttisch antworten.
Ich versuchte mich nicht zu bewegen, um dem Gespräch weiterhin lauschen zu können.
"Sie denkt-", fuhr Derek fort.
Ich hörte wie sich die Tür öffnete und sich Schritte näherten.
"Was machst du denn hier, Ryan?", hörte ich die unbekannte Stimme, eine weibliche Stimme, sagen.
"Ist das denn nicht offentsichtlich?", erwiderte dieser zerknirscht.
"Fangt lieber nicht an zu streiten", hörte ich Aemilian einschreiten.
"Wieso nicht?!", fragten Derek, Ryan und die unbekannte Stimme genervt.
"Da sie schon wach ist", hörte ich Aurelian von Weitem erklären.
Die anderen, alle außer Aemilian, ließen einen erschrockenen Ton von sich hören. Daraufhin öffnete ich die Augen.
"Hey", begrüßte Ryan mich als Erster und lächelte mich warm an, welches ich auf der Stelle erwiderte.
"Hi, Alice. Erinnerst du dich noch an meine Schwester Luna?", fragte Derek mich und zeigte auf das Mädchen. Sie hatte hellbraune, wellige, lange Haare, violette Augen, Sommersprossen über einer Stupfnase und eine ähnliche Hauttönung, wie Derek.
Ich schüttelte den Kopf und sah Enttäuschung in dem Blick des Mädchens. Daraufhin lächelte ich sie entschuldigend an.
"Ich gehe dann mal. Wir sehen uns später, Derek", verabschiedete sie sich, umarmte diesen und verließ auch schon den Krankensaal.
Ich wandte mich an Mr. Stoica.
"Darf ich den Krankensaal heute verlassen?", fragte ich ihn.
Er nickte.
"Du kannst auch schon jetzt gehen, wenn du willst", erwiderte er lächelnd, als er mein strahlendes Gesicht sah.
"Ich begleite dich", sagten Ryan und Derek gleichzeitig und warfen sich gegenseitig böse Blicke zu.
Da sie gerade dabei waren eine Art Kampf aus ihren Blicken zu führen, sah ich Aemilian hilfesuchend an. Er schmunzelze amüsiert und nickte. Ich stand auf und wurde von Derek und Ryan nur verwirrt angeschaut.
"Komm' Alice, lass' uns gehen", sagte Aemilian, ergriff meine Hand lächelnd und verließ mit mir den Krankensaal.
Ich meinte Derek und Ryan fluchen zu hören und musste schmunzeln. Nach kurzer Zeit kamen wir auch schon vor meinem Zimmer an.
"Danke, Aemilian~"
"Wofür denn?", fragte dieser schmunzelnd.
Ich guckte ihn nur an und zog meine rechte Augenbraue hoch. Er fing leise an zulachen. Ich öffnete meine Tür und zog Aemilian mit hinein. Daraufhin setzte er sich schmunzelnd auf mein Bett.
"Ich gehe mich eben duschen. Lass' uns dann etwas reden, okay?", fragte ich ihn.
Er nickte und somit holte ich schnell eine kurze, schwarze Stoffshorts und einen rieseigen, hellblauen Hoodie aus meinem Schrank, den ich zusammen mit Miranda eingeräumt hatte. Daraufhin ging ich zu einer kleinen Schublade und holte mir bequeme, weiße Unterwäsche daraus und legte sie zwischen die Hose und den Hoodie.Ich hoffe Aemilian hat das nicht gesehen. Es wäre irgendwie peinlich, wenn er wüsste welche Unterwäsche ich trage.
Als ich dies dachte, schlich sich eine zarte Röte auf meine Wangen und ich konnte Aemilian aus meinem Augenwinkel amüsiert schmunzeln sehen. Daraufhin eilte ich ins Bad, wusch mich und meine Haare ausgiebig, putzte Zähne und wusch mein Gesicht ebenfalls. Dann rubelte ich meine Haare mit einem Handtuch etwas trockener, kämmte sie durch, machte mir einen schnellen Dutt und zog mich an.
Ich kam aus dem Bad und sah, dass Aemilian auf meinem Bett eingeschlafen war. Also suchte ich nach meinem Handy und setzte mich auf meinen Schreibtischstuhl. Ich entsperrte gerade mein Handy und sah schon die erste Nachrichten.Onkel
Tut mir leid, dass ich dir bisher nicht erzählen konnte, dass ich nicht wirklich dein Onkel bin. Ich bin schon lange ein Freund deiner Familie gewesen, der sich von der Welt der mystischen Wesen abgewandt hatte, auch schon vor dem Krieg. Als deine Eltern dachten, dass der Krieg bald bevor stehe, baten sie mich darum, dich aufzunehmen, auf dich aufzupasse und dein Onkel zu sein, sodass du fernab der mystischen Wesen und Welt aufwachsen kannst. Sie wollten dir ein schönes und normales Leben ohne Krieg und Feindschaften schenken, auch wenn sie wussten, dass sie dir diese Welt nicht ewig verborgen bleiben würde.
Ruf' mich bitte sobald an, wie du kannst. Ich muss dir noch soviel erzählen. Ich weiß auch, wieso du deine Erinnerungen langsam, Stück für Stück, zurückerlangst. Auch wenn ich nicht wirklich dein Onkel bin, hab' ich dich lieb, Ally. Bitte lass' mich alles genauer erklären.Ich
Ich bin gerade ziemlich aufgewühlt, aber ich werde dich anrufen, sobald ich mich bereit dafür fühle. Trotzdem danke ich dir für alles, für all die Jahre.Ich hatte nicht bemerkt, dass ich angefangen hatte zu weinen. Dabei liefen heiße Tränen meine Wangen runter. Als diese auf mein Handy trafen, sah ich dort eine goldene Flüssigkeit glitzern. Als ich daraufhin mit meinem Handrücken meine Tränen von meiner Wange wischte, glitzterte diese ebenfalls golden. Ich gab ein erschrockenes Keuchen von mir und erstarrte.
"Alice?!"
Ich löste mich aus meiner Starre und sah einen besorgten Aemilian vor mir knien. Außerdem fühlte ich eine angenehme Wärme an meinem Handgelenk und sah, dass der Anhänger von Aurelian aufglühte. Diesesmal wirkte es jedoch nicht warnend oder bedrohlich, sondern tröstend.
"Alles in Ordnung?", fragte Aemilian mich nach einer kurzen Weile besorgt.
"E- es geht schon", antwortete ich mich zitternder Stimme.
Er beäugte mich skeptisch, besorgt und bemerkte meinen glühenden Anhänger.
"Du hast einen Treueschwur mit Mr. Stoica geschlossen?", fragte er schließlich und wirkte darüber nicht erfreut.
Ich nickte, wollte ihm gerade erzählen, dass dieser Schwur beidseitig war, da stürmte er schon aus meinem Zimmer und ließ die Tür geräuschvoll zu fallen.
Ich fühlte mich so leer, als wäre ein Teil von mir gerade durch die Tür gegangen und hätte mich dadurch verlassen.Ob das wohl an unserem Bündnis liegt?
Ich wusste es nicht, spürte nur noch immer die tröstende Wärme an meinem Handgelenk. Doch plötzlich glühte mein Anhänger rotleuchtend auf und ließ mich eine Wut fühlen, die ich bisher noch nie gespürt hatte. Ich schaute auf die Uhr.
17:15.
Ich tauschte meine kurze, schwarze Stoffhose schnell durch eine schwarze Jeans ein und eilte zum Krankensaal. Ich wurde einfach dorthin gezogen, spürte, dass etwas nicht stimmte, dass Aurelian in Gefahr war._____________________________________________
Ich würde mich sehr über Feedback und eure Meinung freuen. Wenn ihr Ideen habt, dann nehme ich aich gerne welche an^^
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(Pausiert) Akademie der mystischen Wesen
FantasyAlice Wright, ein eigentlich ganz normales Mädchen, wachte eines Morgens mit einer erschreckenden Erkenntnis auf. Sie war gar kein normales Mädchen, wie sie immer gedacht hatte, sondern ein Vampir. Als wäre das noch nicht genug, fand sie heraus, das...