*Klopf, Klopf*
"Alice? Sind Sie schon wach?", hörte ich jemanden gedämpft fragen.
"Ich bin Ihre Begleiterin Miranda, wenn Sie fertig sind, würde ich Sie bitten die Tür zu öffnen", fuhr die Stimme fort.
Sofort war ich hellwach und ging zu meinem Kleiderschrank.
"Ich bin 10 Minuten fertig", gab ich Miranda Bescheid, schaute kurz auf die Uhr, die 8 Uhr anzeigte, und eilte mit neuer Kleidung, bestehend aus einer kurzen, blauen Jeans und einem roten, lockeren T-Shirt und normaler schwarzer Unterwäsche ins Bad, um mich schnell zu duschen. Als ich damit fertig war, öffnete ich die Tür und sah eine lächelnde Miranda.
"Dürfte ich eintreten?", fragte sie höflicherweise erneut.
"Natürlich, aber weshalb bist du hier?", fragte ich sie.
"Der Rektor möchte, dass ich mit Ihnen die Lernstoffe der vorherigen Jahre, als Sie noch nicht hier waren, wiederholen solle, damit Sie vertrauter mit all dem hier werden und hoffentlich keine all zu großen Probleme im Unterricht haben werden", erklärte Miranda mir.
Ich nickte nur und setzte mich an den Schreibtisch. Allerdings hatte ich nur einen Stuhl und wollte ihn deshalb Miranda geben, die dies jedoch ablehnte.
"Setzten Sie sich ruhig hin. Ich werde Sie im Stehen unterrichten", sagte sie und lächelte mich an.(3 Stunden später)
"Wow Sie lernen wirklich schnell, Alice", gab Miranda von sich.
Ich errötete etwas.
"Oh... vielen Dank", erwiderte ich verlegen.
"Da wir jetzt schon die Geschichte ziemlich detailliert behandelt haben, ebenso wie die Biologie der Gestaltwandler und der Tierwandler, würde ich sagen, dass wir für heute schon fertig wären", sagte Miranda lächelnd.
"Normalerweise hätte Mr. Blackfield Ihnen die Schule schon längst zeigen sollen, aber durch ihren Zwischenfall wurde das auf heute verschoben", erklärte sie, während sie die Bücher einräumte.
"Mir wurde mitgeteilt, dass er gegen 15 Uhr bei Ihnen sein wird, um Ihnen die verschieden Rassen und Aktivitäten zu zeigen. Ich werde morgen um dieselbe Uhrzeit wieder bei Ihnen sein, um mit dem vorbereitenden Unterricht fortzufahren", endete Miranda,"Bis morgen, Alice", verabschiedete sie sich lächelnd.
"Bis morgen, Miranda", erwiderte ich ebenfalls lächelnd, woraufhin sie mein Zimmer verließ.
Aurelian meinte gestern, dass ich gegen Mittag vorbeischauen sollte, weshalb ich mich dazu entschloss in ungefähr einer Stunde zu ihm zu gehen. Ich nahm mir mein Handy und sofort viel mir ein, was ich noch zu erledigen hatte.Ob er wohl gerade Zeit hat?
Dies denkend schrieb ich meinem 'Onkel'.
Onkel
Ich glaube ich bin bereit...
Hättest du vielleicht jetzt Zeit?Ich legte mein Handy wieder weg und beschloss, dass ich solange eines meiner eigenen, mitgebrachten Bücher lesen sollte:
Chrokiken der Unterwelt.
Ich hätte nie gedacht, dass es sowas wie Vampire, Feen, Werwölfe oder eine solche Parallelwelt wirklich gibt und jetzt befinde ich mich in dieser Parallelwelt, in der nur mystische Wesen existieren. Gerade als ich darüber nachdachte und anfangen wollte zu lesen, vibrierte meil Handy neben mir.Onkel
Für dich habe ich immer Zeit, vor allem bei diesem Thema. Ruf' mich einfach an.Als ich diese Nachricht las, wurde ich zunehmend nervöser und spürte wie meine Hände schwitzig wurden. Nachdem ich mich etwas beruhigt hatte beziehungsweise aufgehört hatte zu schwitzen, rief ich ihn schließlich an.
Alice:
"Hey, Onkel Peter..."Onkel:
"Hi, Ally, aber bin ich für dich denn immer noch dein Onkel? Du weißt doch, dass das nicht der Wahrheit entspricht..."Alice:
"Ich weiß, aber für mich wirst du immer mein Onkel bleiben, der mich großgezogen hat, auch wenn wir nicht verwandt miteinander sind."Onkel:
"Das freut mich, aber könntest du trotzdem aufhören mich Onkel zu nennen? Es fühlt sich irgendwie falsch an."Alice:
"Wenn du dich dann besser fühlst, natürlich, Peter."Onkel:
"Danke, Ally. Hast du dich schon in der anderen Welt zurecht gefunden? Wie geht es dir?"
*besorgt*Alice:
"Ja, teilweise schon, aber ich bin erst seit drei Tagen hier. Mir geht es den Umständen entsprechend gut, nur bin ich mit all dem ziemlich überfordert. Und wie geht es dir?"Onkel:
"Mit der Ausnahme, dass ich mir unglaubliche Sorgen über dich mache, geht es mir ganz gut. Allerdings fühlt es sich schon wie eine Ewigkeit an, seitdem du weg bist...
Was weißt du schon und was willst du noch wissen?"
*sanft*Alice:
"Ich weiß über mein Bündnis mit Aemilian More Bescheid, habe Erinnerungen an den Krieg zurück gewonnen und weiß, welche mystischen Wesen es noch gibt. Außerdem war gerade noch Miranda Stirling bei mir und hat Lernstoffe teilweise mit mir wiederholt...
Würdest du damit anfangen, weshalb ich meine Erinnerungen erst nach und nach zurückerlange?"Onkel:
"Natürlich, aber als erstes muss ich dir sagen, dass alle deine Erinnerungen ans Waisenhaus keine echten Erinnerungen sind und, dass diese Zeit niemals wirklich passiert ist. Du-"Alice:
"All das habe ich niemals wirklich durchlebt?!"
*schockiert, wütend, enttäuscht*Onkel:
"Richtig... deine Eltern beziehungweise deine Mutter hat, als du noch ein Baby warst, Gebrauch von Magie gemacht, die dafür sorgt, dass du nach ihrem tot alles vergisst, was du erlebt hast und neue, falsche Erinnerungen erhälten hast, die diese Stellen, bis zu deinem 16. Geburtstag, füllen..."Alice:
"Alles was ich glaubte erlebt zu haben, war unecht?"Onkel:
"Ja..."
*zögernd*Alice:
"Ich..."
*räuspert sich*"Ich glaube, dass ich mir erstmal Gedanken darüber machen muss..."
Onkel:
"Lass' dir soviel Zeit wie du willst, Ally. Wenn du darüber reden willst, bin ich rund um die Uhr für dich erreichbar"Alice:
"Ich glaube ich ruf' dich heute Abend nochmal an, wenn ich mich beruhigt habe. Ich verabschiede mich vorerst."Onkel:
"Okay, dann reden wir heute Abend weiter. Ciao, Ally und pass' auf dich auf!"Alice:
"Ja werde ich. Tschüss, Peter!"Ich legte auf und konnte nur mit Mühen meine Tränen zurückhalten. Ich wusste nicht, welche Emotion ich verspüren sollte. Wut, weil sie mir einen 'Teil' meines Lebens vorgetäuscht haben, Enttäuschung darüber, dass meine Mutter mir meine Erinnerungen genommen hatte oder Freude, da die schlimmste Zeit meines Lebens nie wirklich ein Teil meines Lebens war?
Ich wusste es nicht und spürte nur, wie ich meine Tränen nicht mehr zurückhalten konnte und ich sie frei laufen ließ. Aber auch bei diesem kleinen Zusammenbruch spürte ich die tröstende Wärme an meinem Handgelenk.Als ich mich schließlich beruhigt hatte, wusch ich mein Gesicht und zog mich um, damit niemand meine Tränen sehen konnte. Ich entschloss mich für eine dunkelblaue, High-Waist-Jeans, ein graues T-Shirt und ,wie die letzten Tage auch schon, für meine weißen Sneaker. Daraufhin schaute ich auf die Uhr und reallisierte, dass es schon 12:15 Uhr war.
Hatte das Gespräch mit meinem Onkel oder mein kleiner Zusammenbruch solange angedauert?
Ich steckte mein Handy in die Hosentasche genause wie meinen Schlüssel, nachdem ich die Tür abgeschlossen hatte. Da ich schon etwas spät dran war, beeilte ich mich zum Krankensaal zu kommen, um mit Aurelian über das gestern Geschehene zu reden. Bevor ich eintrat, klopfte ich noch an die Tür.
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(Pausiert) Akademie der mystischen Wesen
FantasíaAlice Wright, ein eigentlich ganz normales Mädchen, wachte eines Morgens mit einer erschreckenden Erkenntnis auf. Sie war gar kein normales Mädchen, wie sie immer gedacht hatte, sondern ein Vampir. Als wäre das noch nicht genug, fand sie heraus, das...