Ich öffnete die Tür mit Schwung und sah... niemanden. Hörte nur gedämpft lautes Knurren und Fauchen.
Wo war er nur? Wo kamen die Geräusche her?
Ich begab mich zum Fenster und schaute hinaus. Mir stockte der Atem. Ich sah Aemilian und Ryan gegenüber von zwei riesigen Wölfen, einer mit roten und der andere mit violetten Augen, die sich beide in einer Art Kapfposition befanden. Aurelian lag verletzt hinter ihnen und wirkte ziemlich kraftlos. Ich rannte durch das Gebäude, durch das Treppenhaus und beeilte mich auf die Wiese vor einem riesigen Wald zu gelangen.
Als ich endlich dort ankam, spürte ich Wut und Hass in mir aufquollen, spürte wie meine grünen Augen dunkler wurden, spürte wie sich etwas in meine Unterlippe bohrte, weshalb ich den Mund leicht öffnete, spürte Wärme in meine Hände fließen und sah, dass diese leicht transparent und gelblich wurden. Die beiden Wölfe drehten sich zu mir und ich sah, wie sie ihre Ohren unterwürfig zurücklegten. Hinter ihnen sah ich noch weitere Wölfe, die ihre Ohren ebenfalls zurücklegten. Ich gab einen lauten und bedrohlich klingenden Laut von mir, der einem Knurren ähnelte, woraufhin ich nur aus meinem Augenwinkel sehen konnte, dass die Wölfe etwas zurücktraten, da ich schon zu Aurelian gerannt war. Mit meinem Blick gab ich sowohl Aemilian als auch Ryan ein Zeichen, woraufhin sie sich dem Wölfe widmeten.
Ich blendete alles andere aus, konzentrierte mich nur auch Aurelian, kniete mich neben ihn und konnte nur gedämpft Geknurre wahrnehmen. Ich spürte, wie schwach er war und sah, dass er eine Hand auf seinen Bauch drückte. Vorsichtig versuchte ich sie von dort zu nehmen, woraufhin Aurelian zusammenzuckte und seine bisher geschlossenen Augem öffnete. Er sah mich überrascht an.
"Shhh das wird schon", redete ich auf ihn ein und nahm seine Hand von seinem Bauch, was er nur widerwillig zuließ.
Ich zog scharf die Luft ein. Auf seinem Bauch pragte eine riesige, blutige und tiefe Kratzspur, die sich von links nach rechts zog. Ich wusste nicht, was ich tun sollte, aber es fühlte sich so an, als würde ein verborgender Instinkt meine Kontrolle übernehmen.
Ich führte mein Handgelenk zu meinem Mund und schnitt meine Ader mit meinem Eckzahn durch. In diesem Moment realisierte ich, dass ich Fangzähne besaß. Das Blut, das von meinem Handgelenk lief, ließ ich auf Aurelians Wunde fallen, indem ich meine Hand über diese hielt. Ich hörte Aurelian erschrocken aufkeuchte und sich danach etwas entspannte. Daraufhin sah ich fasziniert zu, wie die Wunde langsam aufhörte zu bluten, sich jedoch noch nicht schloss. Daraufhin legte ich meine Hände sanft über seine Kratzspur, ohne sie dabei zu berühren, und fühlte Wärme in meine Hände fließen. Ich konzentrierte mich auf seine Wunde und die Wärme in meinen Händen, während ich meine Augen schloss. Währenddessen spürte ich wie die Wunde an meinem Handgelenk aufhörte zu bluten und sich schließlich schloss. Als die Wärme meine Hände verließ, öffnete ich meine Augen und nahm diese von seiner Wunde. Zuerst sah ich in die Augen von einem schockierten Aurelian, der, als er meinen Blick bemerkte, mich dankend anlächelte, dann auf seine Wunde.
Der Instinkt verließ mich und ich kniete immernoch geschockt neben Aurelian.Die Wunde war tatsächlich verheilt...
Ich konnte es einfach nicht fassen und sah meine Hände entgeistert an.
Hatten diese Hände etwa gerade möglicherweise ein Leben gerretet, nur durch diese Wärme?
Ich hörte jemandem hinter mir erschrocken nach Luft schnappen und drehte mich in diese Richtung. Ich sah in die entgeisterten Augen von Aemilian und Ryan, auch die Wölfe wirkten überrascht, die, als sie meinen Blick bemerkten ihren abwandten und nacheinander in den Wald zu rennen, angefangen mit dem rotäugigen Wolf. Ich zuckte erschrocken zusammen, als etwas meine Hand berührte, weshalb ich nachschaute.
Es war Aurelian, der meine Hand sanft drückte, woraufhin ich mich sofort entspannte.
"Wir sollten besser von hier gehen. Es könnte sein, dass sie zurück kommen", flüsterte er und schaute in Richtung des Waldes.
Ich nickte stumm und ließ mich von Aurelian hochziehen. Zusammen gingen wir in den Schlaftrakt, worin sich auch der Krankensaal befand. Vor meiner Tür blieb er stehen und sah mir in die Augen.
"Komme morgen gegen Mittag im Krankensaal vorbei, dann können wir über das Geschehene reden, okay?", fragte er mich.
Ich nickte.
"Gute Nacht, Alice", verabschiedete er sich und drückte noch einmal meine Hand.
"Gute Nacht, Aurelian", erwiderte ich.
Daraufhin lächelte er mir kurz zu ehe er sich umdrehte und hinter der nächsten Ecke verschwand. Auch ich drehte mich um und trat in mein Zimmer. Ich schloss dieses ab und ging das getrocknete Blut von meinem Handgelenk und Händen waschen. Daraifhin zog erneut meine Stoffhose und meinen Hoodie von vorhin an. Ich warf ein Blick auf die Uhr, die 20 Uhr anzeigte, und legte mich auch schon in mein Bett.War ich solange unten auf der Wiese gewesen?
Dies fragend nahm ich mir mein Handy und öffnete erneut den Chat meines Onkels.
Onkel
Natürlich, lass' dir Zeit, bis du bereit bist. Ich bin jederzeit erreichbar, Ally.Erneut Tränen vergießend schloss ich den Chat und kuschelte mich in meinen Hoodie, bis ich schließlich einschlief.
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Ich würde mich sehr über eure Meinung und Feedback freuen^^
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(Pausiert) Akademie der mystischen Wesen
FantasyAlice Wright, ein eigentlich ganz normales Mädchen, wachte eines Morgens mit einer erschreckenden Erkenntnis auf. Sie war gar kein normales Mädchen, wie sie immer gedacht hatte, sondern ein Vampir. Als wäre das noch nicht genug, fand sie heraus, das...