Meisterin? Sind Sie bereit ihrer Bestimmung zu folgen?
Ich nickte ihr zu und es schien, als würden ihre Augen für einen kurzen Moment anfangen zu funkeln. Nun erkannte ich, was sich in ihren Augen und somit auch in meinen Augen verändert hatte. Unsere grünen Augen waren nun durchzogen von violetten Sprenkeln, die zeigten, dass ich mein Schicksal kannte. Jeder, der mir ab jetzt in die Augen sehen würde, wird es sehen. Aber nur diejenigen, die ihr Schicksal ebenfalls erkannt hatten oder zumindest wussten, dass es existiert, würden wissen, weshalb meine Augen so aussahen, wie sie nunmal aussehen.
Viridis war ein Teil von mir und somit war sie auch ein Teil meines Schicksals. Und genauso war mittlerweile auch Aurelian zum Teil meines Schicksals geworden, undzwar dadurch, dass wir uns die Treue geschworen hatten.
"Aurelian?", fragte ich nach einer Weile des Schweigens.
"Ja, Alice?", erwiderte er sanft.
"Wie spät ist es? Ich bin mitten im Unterricht ohnmächtig geworden und hatte dann die Vision..."
"Es ist mitten in der Nacht", sagte er und schaute auf eine Uhr an seinem Handgelenk,"um genau zu sein, ist es 2:45 Uhr. Du solltest wieder schlafen, damit du morgen wieder fit bist. Schlaf so viel und lange du willst."
Ich nickte und gähnte. Ich hatte gar nicht bemerkt, wie schwach ich mich eigentlich fühlte. Viridis hatte es auch bemerkt.Meisterin, Sie sollten sich hinlegen. Ich werde nicht von ihrer Seite weichen, versprach sie mir.
"Wie geht es Ryan?", fragte ich sie und legte mich hin.
Sie stand auf, krabbelte vorsichtig auf mich und legte sich auf meine Brust, sodass ich in ihre Augen sehen konnte. Ich fing an ihren Kopf zu kraulen und sie fing an zu erzählen.Ryan macht sich große Sorgen um Sie, Meisterin. Sobald Sie ohnnächtig geworden waren, trug er Sie in den Krankensall und blieb hier, bis Aurelian kam. Er wurde danach zurück in den Unterricht geschickt, aber er kam mittags wieder und saß die ganze Zeit an ihrem Bett. Aemilian kam mittags mit ihm.
Ich lächelte, als sie mir dies erzählte. Ich war wirklich froh diese beiden zu haben.
"Alice? Ich würde dich eben untersuchen und dann den Krankensaal verlassen, ja?", fragte Aurelian nun.
Daraufhin nickte ich und ließ mich von ihm untersuchen und behandeln. Er wirkte schon wieder besorgt. Noch bevor ich jedoch etwas fragen konnte, ergriff er selbst das Wort.
"Es scheint, als wäre deine Wandlung zum Vampir fast komplett abgeschlossen, Alice."
Viridis fauchte auf.
"Viridis, es ist alles in Ordnung. Ist das gut, Aurelian?"
"Naja, es ist nicht unbedingt schlecht, aber es wäre eine große Veränderung deines Lebens", erklärte er.
"Wir werden morgen darüber reden, ja? Ich hab dich für den morgigen Schultag abgemeldet, also mach dir darüber keine Sorgen."
Er lächelte mich aufmunternd an und drückte meine Hand. Dann spürte ich eine wohlige Wärme an meinem Handgelenk und merkte, dass es der Anhänger war, der unsere ewige Treue zu einander besiegelte. Er bedeutete mir viel und das wusste Aurelian auch. Danach ging er jedoch zur Tür des Krankensaales, drehte sich nochmal kurz um und nickte mir zu. Daraufhin verließ er den Saal und ich fing an Viridis zu streicheln.
"Wieso hast du Aurelian angefaucht, Viridis? Er hat gar nichts gemacht..."Entschuldigung, Meisterin... Ich mache mir Sorgen um Sie. Damit Ihre Wandlung abgeschlossen werden kann, ist ein großer Schritt nötig... Das ist nicht ganz einfach und es ist wird Ihr Leben für immer verändern.
Ich lächelte leicht.
"Es wird schon gehen, Viridis. Wenn meine Wandlung bereits so weit vorgeschritten ist, dass ich sie aktiv beenden muss, heißt das, dass ich bereits so weit bin, oder? Ich bin bereit, ganz sicher", ermunterte ich sie und streichelte sie weiter.
Daraufhin entspannte sie sich etwas und kuschelte sich an mich.
"Lass uns schlafen gehen, ja?", fragte ich sie, während ich sie weiter kraulte.
Sie schnurrte zustimmend, wir beide kamen zur Ruhe und schliefen nach kurzer Zeit ein.
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(Pausiert) Akademie der mystischen Wesen
FantasyAlice Wright, ein eigentlich ganz normales Mädchen, wachte eines Morgens mit einer erschreckenden Erkenntnis auf. Sie war gar kein normales Mädchen, wie sie immer gedacht hatte, sondern ein Vampir. Als wäre das noch nicht genug, fand sie heraus, das...