Versuch Eines Dates

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,, wo führst du mich hin? ",, das wirst du schon sehen" Er greift meine Hand und zieht mich mit sich. Da ich hinter ihm laufe habe ich die perfekte Aussicht auf seine Rückenmuskeln. Wow wie auf geht dieser Kerl den bitte ins Fitnessstudio? Vorlauter Gedanken an seine Rückenmuskeln bleibt mir unbemerkt, dass Miguel stehen geblieben ist und rumple volle Kanne gegen seinen Rücken.
Na super Cecilia!,, Augen auf" Ich verdrehe nur die Augen. Er stellt sich hinter mich und hält mir die Hände vor die Augen. Warte wir sind schon da? Wir sind immer noch im Internat. Ich hatte eigentlich mit einem schicken französischen Restaurant gerechnet. Vorsichtig schiebt er mich durch die Türe. Leise Geigenmusik und eine wohlige Wärme empfängt mich.,, bereit? " ich nicke nur. Sanft gibt er mir einen Kuss auf den Scheitel bevor er meine Augen freilasst. Vor mir steht ein Tisch, gedeckt für zwei Personen. Auf dem Tisch liegen Rosenblätter und Kerzenständer. Durch die Kerzen kriegt der sonst dunkle Raum eine wohlige und romantische Stimmung.  Es ist wirklich perfekt. ,,Ich weiss es ist kein 5 Sterne Restaurant aber ich hoffe es gefällt dir trotzdem." Irgendwie schäme ich mich dafür das ich am Anfang wirklich von der Idee in seinem Apartment zu essen abgeneigt war. ,,Ach quatsch es ist perfekt." man merkt sofort, dass ihm ein Stein von Herzen fällt. ,,Perfekt würde ich es nicht nennen aber danke" ,,Darf ich?" Galant verbeugt er sich und bietet mir dann seine Hand an. Grinsend mache ich einen Knicks und lege meinen Hand auf seinen Arm. ,,Sehr aufmerksam" er führt mich zum Tisch und bleibt dort stehen. ,,Die Dame. " Gentlemen like zieht er den Stuhl zurück sodass ich mich setzen kann. ,,Wow ich wusste gar nicht, dass du auch ein Gentlemen seien kannst." ,,Tja ich habe viele Verborgene Talente" Kurz zwinkert er mir zur bevor er sich mir gegenüber setzt. Plötzlich taucht Damian neben mir auf. Total erschrocken entweicht mir ein kurzer Schrei. ,,Damian? Was machst du denn hier?" ,,Na was wohl? Euch bedienen du Dummerchen" Erst jetzt fällt mir auf, dass er eine typisch teurere Restaurant Dienstkleidung trägt. Irgendwie bringt mich die Vorstellung zum Lachen. ,,Also dann. Ihr Champanger" Genau wie in den alten Filmen schenkt er mir und Miguel die blubbernde Flüssigkeit in unsere Sektgläser. ,,Danke" Ich nicke nur und widme mich wieder meinen Gedanken. Es ist ja wirklich süß von Miguel Damian als persönlichen Kellner einzustellen aber ich fühle mich so beobachtet. Viel lieber wäre es mir, wenn ich allein mit ihm wäre. Nicht falsch verstehen! 

Gerade hat Damian den Hauptgang abgeräumt. Spaghetti Bolognese mit Salat, als Miguel sich zu mir beugt. Wir haben die ganze Zeit über belangloses Zeug geredet und uns wirklich gut verstanden. Auch das Essen war wirklich gut. ,,Lia ich mag dich wirklich gern..." Ab da höre ich nicht mehr zu. Hatte er mich gerade wirklich Lia genannt? Das kann nicht sein. ,,Lia hörst du mir überhaupt zu?" ,,Lia?" ,,Ja ich dachte das wäre ein schöner Spitzname für dich." Alles dreht sich. Es ist als würde ich in einer Blase sein und alles um mich herum verschwimmt. ,,Ich ich muss gehen" stammle ich und stehe schwankend auf. Ich schwanke und muss mich am Stuhl festhalten um nicht umzufallen. ,,Cecilia alles gut?" Ich habe gar nicht gemerkt, dass Damian her gekommen ist. ,, Ja alles bestens" Ich schnappe mir meine Tasche und sprinte Richtung Türe. Ich muss hier raus. Damian rennt mir hinterher. ,, Cissy, Cecilia!" ,,Der wie vielte ist heute?" ,,Ich weiss" ,,Der wie vielte ist heute?" ,,Cecilia ich" ,,Damian der wie vielte ist heute!" Ich bemerke nicht das ich schreie. ,, Der 23.06" Ich hatte es befürchtet. Nein das kann nicht sein! Alles fängt an sich zu drehen. Dumpf nehme ich Damians Stimme war. Das einzige was ich weiss ist das ich raus muss. Weg von Damian und Miguel weg von allen. Schnell reiße ich die Türe auf und renne auf den Flur. Damian läuft mir nach. Doch ich ignoriere ihn und renne weiter. Wohin weiss ich selber nicht. Ich renne um Ecken und Flure. Ohne zu wissen wo ich hin will. 

Vor einer schweren Eisentür komme ich zum stehen. Ohne groß drüber nachzudenken stoße ich die Türe auf. Hinter der Tür liegen Treppen die ich hochsprinte. Ich stoße eine letzte Metalltür auf und stehe draußen. An der frischen Luft. Gierig atme ich die lauwarme Sommerluft ein.langsam laufe ich umher. Ich bin auf einem Dach. Dem Internatsdach. Ich laufe bis zur Dachkante. Plötzlich ertönen die Kirchenglocken. Es ist 24:00 Uhr. Und somit der 24.06. Weiter schaffe ich es nicht. Ich sacke in mich zusammen. Tränen laufen mir über die Wange. Schluchzend knie ich mich auf den Kiesboden. Warum Mum? Warum? Warum werden uns immer die wichtigsten Menschen genommen? Die die es am wenigsten verdient haben? Es gibt kein Halten mehr. Immer mehr Tränen laufen mir über die Wange. 

Ich weiss nicht wie lange ich dort schon schluchzend liege. Das einzige was ich noch weiss, ist das das Leben unfair ist. Und das es keinen Sinn macht. Nicht ohne meine Mum. Ganz langsam und auf wackligen Beinen stehe ich auf und laufe noch näher an die kante heran. Es geht mindestens 20 Meter runter. Nur ein Schritt und ich bin frei. Nur ein Schritt und ich bin bei meiner Mum. Nur ein Schritt und alles wird leichter. Ein knirschen lässt mich herum fahren. Hinter mir steht Jack. Er sieht mich einfach nur an. Er sieht mir direkt in die Augen. Und ich in seine. Seine Augen sind voller Schmerz. Und voller ..voller Verständniss. Mir entflieht ein Schluchzen. Langsam komm er auf mich zu. Oh gott was hat er vor? Ehe ich mich versehe schlingt er seine Arme um mich. Ich bin wie eingefroren. Aber irgendwie tun mir seine Berührungen gut. Es fühlt sich so gut an. So richtig. Zögerlich schlinge ich meine Arme um ihn. So fest es geht drücke ich mich gegen seine Brust. Ich lasse meinen Kopf gegen seine Brust fallen und schluchze in seinen Hoodie. Er sagt nichts. Er hält mich einfach nur. Und das ist genau das was ich jetzt brauche. Jemanden der mich hält. Nach einer Ewigkeit, die sich aber wie eine Sekunde anfühlt schiebt er mich sanft von sich weg. Sofort denke ich ich habe etwas falsch gemacht. Schnell drücke ich mich weiter von ihm weg. ,,Sry es es tut mir leid" ,,Hey alles gut" Er zieht mich wieder näher zu sich und streicht mir die zurückgebliebenen Tränen von der Wange. Sein Daumen fährt sanft an meinem Wangenknochen entlang. Sanft zieht er mich auf seinen Schoß und schlingt dann seine Arme um mich. ,,Du musst mir nicht sagen was los ist. Ich verstehe wenn du es noch nicht kannst" Und dann tue ich etwas was ich nie erwartet hätte. Ich erzähle es ihm. Ich erzähle ihm von meiner Mum. Wahrscheinlich werde ich es morgen bereuen aber das ist mir egal. Ich weiss nicht ob es seine Zuneigung ist oder sein Verständnis was mich dazu bringt. Aber ich erzähle es ihm. ,,Meine Mum. Sie ist heute vor einem Jahr gestorben. Wir waren zusammen wandern. Inn Italien. Es war ein wunderschöner tag. Es war ein wunderschöner Urlaub. Wir wollten gerade zurück zum Auto gehen , als wir plötzlich auf eine Gruppe maskierter Männer trafen. Es waren Anhänger der Mafia bei einem Drogendeal. Als sie uns sahen zückten sie ihre Waffen, Sie wollten keine Zeugen. Meine Mutter. Sie hat sich vor mich gestellt als einer der Männer auf mich schoss. Sie sie hat ihr Leben für meins Geopfert. Sie war sofort tot. Sie ist für mich gestorben. Danach vielen noch weitere Schüsse einer davon traf mich an der Schulter. Sie dachten wir wären beide tot und sind abgehauen. Ein Wanderer hat uns dann später gefunden die Polizei verständigt. Ich ich habe mit angesehen wie meine Mum Starb." Gegen ende wurde meine Stimme immer leiser und mein Schluchzen immer lauter. Jack sagte nichts und drückte mich einfach nur eng an sich. Und genau dafür war ich ihm in diesem Moment verdammt dankbar. Dafür das er nichts sagte. Mich nicht mit Mitleid überschüttete oder mir sagte wie grausam das doch sei. Dafür das er mich einfach hielt. 

Nach ein paar Minuten fing er and zu erzählen. ,,Mein Bruder und ich waren zusammen unterwegs. Er war wie ein bester Freund und ein Vorbild für mich. Wir sind Auto gefahren als er plötzlich die Kontrolle über den Wagen verlor. Er er starb sofort."  So fest ich konnte drückte ich ihn an mich. Nun fing auch er an zu schluchzen. Wir lagen uns in den Armen und weinten. Ich löse mich langsam von ihm und nehme sein Gesicht in meine Hände. ,,Dein bruder ist bestimmt so stolz auf dich" Langsam nickt er. ,,Nathan hätte diese Situation geliebt. Er hat immer gesagt gemeinsame Momente machen uns stärken und unbeschlagbar." ,,Ich glaube Nathan hat recht." ,,Erzähl mir mehr über deine Mutter ich wette sie ist eine genauso starke Frau wie du." ,,Oh ja sie war die Stärkste Frau die ich kenne. Einmal hat sie einen jungen angebrüllt, weil er mir meinen Teddy geklaut hat. Er hat das nie wieder gemacht." Bei der Erinnerung muss ich schmunzeln. ,,Oh ja. Nathan hat mal ein Mädchen im Kindergarten fertig gemacht weil sie mich die ganze zeit beleidigte." Er lacht. ,,Du hast dich von einem Mädchen beleidigen lassen?" Lachend sehe ich ihn an. ,,Tja ich war nicht immer ein Bad Boy" 

Und so liegen wir da. Die ganze Nacht nebeneinander auf dem Dach und erzählen uns Geschichten über unsere Kindheit. Über schöne Erinnerungen.

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Alone With Bad BoysWo Geschichten leben. Entdecke jetzt