ZWÖLF

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"Wann fährst du los?" Ich schaute auf mein Handy um nach der Uhr zuschauen. "Halbe Stunde, ich muss noch meine Schwester holen und einiges Einkaufen für heute Abend" "Vergiss die Kondome nicht" Ich schaute Kiki mit offenem Mund an und schüttele leicht den Kopf. 

"Was denn? Ist doch ein Date und ihr hattet doch eh schon was miteinander...also warum auch nicht als Frau vorbereitet sein" lachte sie mir entgegen. "Ich denke er hat selber welche, da ihm die Verhütung wichtig ist...zur Not habe ich auch noch die Spirale" "Na denn lasst es mal ordentlich krachen." 

Ich konnte den Feierabend heute gar nicht abwarten. Den ganzen Tag wurde ich schon von Kiki mit irgendwelchen Sprüchen aufgezogen oder auch mein Bruder schrieb mir einiges übers Handy. Es war zwar unser erstes richtiges Date, aber wir sind uns ja nicht fremd und hatten uns auch schon ein Bett geteilt. Ich freute mich auf diesen Abend mit Harry, war aber auch irgendwie nervös. Er bringt dieses Gefühl in mir hoch, was ich als aufregend und neu empfand. Ich war gespannt wo mich dieser Abend hinführte und was es in mir auslöste. 

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Ingwer, Cumin, Koriander, Garam Masala, Cashewnüsse, Chicken..."Hast du alles?" kam es gelangweilt von meiner Schwester, die sich die ganzen Zutaten im Einkaufswagen anschaute. "Rotwein, Chilischoten und Kartoffeln fehlen noch" bekam sie monoton von meiner Liste vorgelesen. "Du hast doch Reis" "Ich möchte beides Clare, wir brauchen eine Auswahl"

"Oooookay...und du weißt auch wirklich was du tust?" lachte sie mich an, was mich nur die Schultern zucken ließ. "Wird schon klappen...habe ja ein Rezept und kann lesen" "Denk an Weihnachten Aria...Ihr könntet auch immer noch bestellen oder Essen liefern lassen." Ich schüttelte nur den Kopf und packte meinen Wagen weiter voll.

Ich war keine schlechte Köchin, aber auch keine richtig gute. Ich kann oftmals Gewürze nicht einschätzen oder lasse mal schnell etwas anbrennen. Backen fällt mir einfacher. Ich mache lieber Gerichte in dem Ofen anstatt etwas zu Kochen oder anzubraten. Meine Kochkünste machten mich satt und es reichte zum leben. Wenn nicht, dann gab es Ketchup, dass passte wirklich zu allem. 

Nachdem ich nach meiner Meinung alles in Tüten gestopft und mit Clare zu mir gefahren war, sprang ich unter die Dusche und stand nun vor meinem Kleiderschrank und überlegte mein Outfit. Es sollte bequem sein, aber nicht zu sehr. Anschaubar, aber nicht aufdringlich. Harry kannte mich schon in mehreren Momenten aber doch wollte ich mich für ihn attraktiv machen. 

Ich entschied mich für eine normale verwaschene Jeans, Shirt und offene Halbboots. Meine Haare ließ ich einfach offen, rollte mir ein Haargummi ums Handgelenk und betonte nur meine Augen mit Wimperntusche. Da ich nachher kochen musste, würde ich mich bestimmt eh einsauen. Ich packte mir noch Wechselkleidung in meine große Handtasche und war bereit für den Abend. 

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Ich fuhr mit einem leichten Kribbeln im Bauch durch die Straßen von Los Angeles immer näher in die Hills zu dem großen Tor. Dort musste ich ein Passwort, was Harry mir noch gab eingeben und als Besucherin von ihm unterschreiben, bis ich dann zu seiner Villa durchfahren konnte. Sie sah einfach so wunderschön aus, wie in einem Traum. 

Die Sonne ging langsam unter und tauchte alles in wundervolle Farben. Sie war einfach Prachtvoll und modern gehalten. Der Eingang mit ganz vielen Pflanzen geschmückt und große Fenster, die zur Hälfte abgeklebt waren. So konnte man von außen nicht einsehen, da keine Vorhänge auf der einen Seite die Fenster abdeckten. Nachbarn waren hier nicht direkt und die Wohnräume auch zur anderen Seite. 

Ich parkte meinen Mini vor den riesigen Garagen, schnappte mir meine Tasche, das Essen und wollte Richtung Eingang. Doch Harry kam schon seitlich auf mich zu und grinste mich breit an. 

encounters (H.S)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt