encounters (H.S)

SIEBENUNDDREISSIG

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Den Vormittag konnte ich mich auf der Arbeit überhaupt nicht konzentrieren. Ich war wirklich nervös, was mich am Nachmittag erwarten würde. Ich versuchte mir nicht zu viel auszumalen oder hinein zu steigern. Ich muss es einfach als Treffen unter alten bekannten sehen. Mich normal einlassen und nicht darauf konzentrieren. Ohne Gedanken und Erinnerungen an die Vergangenheit zu diesem Treffen gehen. Es war nicht mal ein Date. Wir wollen einfach quatschen und Kaffee trinken. 

Meine Uhr zeigte mir, dass ich gleich Feierabend habe und mir dann zu Hause noch eine schöne lange Dusche gönnen konnte. Heute war ein grauer Tag in London, es war zwar warm, aber doch lag etwas in der Luft. Es war eher schwül und alles sah nach Gewitter aus. Ich liebe Gewitter, doch nicht, wenn man etwas vor hat und nicht wusste, wie sich dann das Wetter entwickelte. 

Die letzten Minuten, sowie die Fahrt nach Hause versuchte ich mich mit anderen Gedanken abzulenken und nicht an gleich zu denken. Ich sprang zuhause unter die Dusche und schmiss mich in eine Jeans, einem leichten Top und ließ meine Haare einfach offen. Ganz ungezwungen und passend zu diesem Wetter. Ich entschied mich mit dem Auto zu fahren, da ich dann flexibel war. Falls ich anschließend noch irgendwo hinmöchte oder so. 

Meine Nervosität wurde immer mehr und ich spürte sogar, wie meine Handflächen leicht feucht wurden. Normalerweise würde ich dann meine Geschwister oder Freunde anrufen, doch wollte ich noch nichts über unser wiedersehen erzählen. 

Das Dana darüber bescheid wusste, war mir egal. Sie kannte die Vergangenheit nur durch Erzählungen und kannte Harry nicht persönlich. Sie wusste nicht wie sehr ich ihn geliebt habe. Und das unsere Trennung nicht aus Gefühlen, sondern aus Vernunft in der damaligen Situation entstanden war. Mir war es gerade recht, dass es eigentlich niemand wusste, da ich nicht wusste was heute passiert. Vielleicht bekam ich auch alles gesagt, was er damals nicht sagen konnte und ich würde mich dann für dieses schämen. 

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Ich saß in dem Café und wartete gespannt auf Harry. Ich schaute immer wieder zur Tür und auf mein Handy. Ich war wie immer früher vor Ort, bestellte mir schon einen Cappuccino und wippte nervös mit meinem Fuß. Eigentlich müsste ich überhaupt nicht nervös sein, denn es war nur ein normales Treffen. Ich musste mich versuchen zur beruhigen, doch dafür war keine Zeit mehr. 

Harry betrat gerade das Café, sah sich kurz um und kam direkt grinsend auf mich zu. Er sah so verdammt gut aus. Seine Haare waren länger und er trug einen leichten Bart. Seine zerrissene Jeans und das halb offene Hemd ließen mich leicht erröten. Wie hatte ich diesen Anblick vermisst. Ich hatte tatsächlich vergessen wie gut er in echt aussah. Ich stand auf und wartete auf seine Begrüßung. 

"Hey" grinste er mich an und nahm mich einmal kurz, aber auch intensiv in den Arm. Er roch immer noch wie damals, nach dem tollen Parfüm von Tom Ford, was nach Vanille, Früchten, Kakao und Tabak roch. Es war ein sehr schöner, unvergesslicher Geruch. 

"Hi, schön dich zu sehen" grinste ich ihn an und setzte mich wieder auf meinen Stuhl. Harry bestellte sich einen schwarzen Kaffee und sah sich erstmal im Café um, bis er bei meinem Gesicht hängen blieb. 

"Du siehst echt gut aus Aria...was haste die letzten 2Jahre so getrieben? Man sieht das es dir gut geht" Er zeigte leicht in meine Richtung und fing an, an seinen Ringen die er eigentlich Privat wenig trug zu spielen. 

"Danke, du siehst aber auch gut aus. Ist lange her, dass wir uns gesehen haben. Ich habe eigentlich gar nicht so viel gemacht. Bin vor einem Jahr von Birmingham hierher gezogen, habe neue Bekanntschaften gemacht. Arbeite in einer Medienfirma. Encounters habe ich aufgegeben und mich auf andere Dinge konzentriert. Ich habe sogar wieder einen Mini, zwar in Hellblau, aber es ist wieder einer geworden" Er folgte meinen Worten sehr aufmerksam und zeigte mir durch leichtes Nicken sein Interesse an meinen Worten.