Ich bin schon seit einer Weile wach, doch ich öffne noch nicht meine Augen, geschweige denn bewege ich mich. Ich bleibe so sitzen, wie ich aufgewacht bin, und versuche alles zu hören, was es zu hören gibt.
Plötzlich höre ich ein paar Schritte und wie sich eine Tür öffnet. Die Schritte kommen näher zu mir und dann höre ich nichts mehr. Wahrscheinlich ist die Person stehen geblieben. Ich rühre mich immer noch nicht.
"Sie ist immer noch nicht wach." sagt eine männliche Stimme. Es hört sich an, als ob er mit jemandem reden würde, der nicht hier in diesem Raum ist.
"Okay."
"Ja, werde ich machen."
"Sie wird bald wach sein."
"Nein, ich habe nichts falsch gemacht. Sie verträgt wahrscheinlich das Betäubungsmittel nicht so gut."
"Ja, ja wird erledigt."Der Mann redet und redet und gibt sinnlose Antworten auf irgendwelche Fragen. Er ist andscheinend nur ein Laufbursche, der nur Sachen erledigt, wie mich zu ENTFÜHREN! Ganz ehrlich geht's...
Weiter komme ich mit meinen Gedanken nicht, weil mich ein Schmerz an der linken Backe durchzieht.
Scheiße tut das weh.
Ich reiße meine Augen auf, und will mich auf den Mann stürzen, der mich geschlagen hat. Aber es funktioniert nicht, weil ich gefesselt bin. Hinzu kommt noch, dass ich wütend werde.
"Ah, da ist sie ja wieder." sagt er grinsend.
"Du hättest dir gewünscht, mich nie geschlagen zu haben du Arschloch." schreie ich ihn an und versuche mich loszureißen. Der Typ lacht nur und schaut auf mich herunter.Meine Uhr piept erneut an diesem Tag, doch jetzt kann ich es nicht mehr aufhalten. Ich spüre wie die Wut über mich kommt, wie eine rießige Welle, die mich zu ersticken droht. Doch ich kann atmen, indem ich es einfach zulassen und die Wut durch mich hinduchfließen lasse. Ich atme einmal tief ein und schließe meine Augen. Ich blende alles aus. Das Gelächter des Typen, meine gefesselten Hände und Füße und das Licht, das im Raum ist.
Ich atme die ganze Luft wieder aus und öffne meine Augen. Mein Blick ist böse und er ist auf den Mann gerichtet, der wenige Sekunden später Tod auf dem Boden liegt. Er blutet aus den Augen, aus der Nase, aus den Ohren und aus dem Mund.
"Ich hab dir doch gesagt, du wünschst dir mich nie geschlagen zu haben. Viel Spaß in der Hölle!" sage ich und lache. Ich lache wie eine Gestörte, welche ich wahrscheinlich auch bin.
Ich habe eine 'Besondere' Kraft und ich habe keine Schuldgefühle wegen dem Mann, den ich gerade Umgebracht habe. Er hat es einfach nur verdient. Früher hat es mir etwas ausgemacht, doch jetzt? Jetzt nicht mehr.
Auf einmal wird geklatscht und es wird immer lauter und immer mehr. Ich schaue mich verwirrt um und sehe, dass die Betonwände sich in Glaswände verwandelt haben. Hinter diesen Wänden stehen Menschen in weißen Kitteln und klatschen. Sie sehen eine Person besonders respektvoll an, und der Folge ich ebenfalls.
"Hallo Experiment Nummer 143, willkommen hier bei uns." sagt die Frau erfreut in eine Art Mikrofon.
In was für eine scheiße bin ich den hier gelandet?
Ich schaue die Frau, die gerade gesprochen hat und andscheinend auch die Leiterin ist wütend an.
"Ich bin Harper, und nicht irgendein Experiment!" stelle ich klar.
"Oh, das sehen wir aber alle anderst." gibt sie mir bedauerlich zurück.
"Sie haben doch gerade mitbekommen, wie ich diesen Mann getötet habe oder nicht? Das selbe könnte auch Ihnen passieren!" drohe ich ihr. "Das sehe ich anders 143."Was hat die mit der 143?
Ich bin Harper und niemand anders!"Ich sehe hier auch sehr viel anders, als sie es vielleicht tun." antwortet ich ihr. Meine Uhr hat bis jetzt nicht aufgehört mit piepen und ich merke schon die nächste Welle der Wut in mir aufkommen.
"Du hast hier nur nichts zu sagen." sagt sie gespielt traurig.
Okay, das reicht jetzt!
Eine erneute Welle der Wut überkommt mich, doch bevor sie sich ausbreiten kann, bekomme ich einen kleinen Schmerz an meinem Handgelenk, wo die Uhr ist.
"Au." sage ich und ziehe die Luft ein. Eigentlich bin ich nicht so eine Memme, aber der Schmerz war echt heftig, als ob ich gerade gestochen worden bin.In wenigen Sekunden wird alles wieder schwarz vor meinen Augen.
Keine Ahnung wo ich hier bin, aber ich bin gerade erst wieder aufgewacht. Ich liege in einem ungemütlichen Bett und alles in diesem Raum ist weiß. Und mit allem meine ich es auch so. Es steht nicht viel drin, eigentlich nur ein Bett und eine Toilette, welche ein bisschen abseits steht. Ansonsten ist hier drinnen nichts, auch kein Fenster. Das Licht ist sehr hell, deswegen schließe ich die Augen wieder, nachdem ich alles angeschaut habe. Viel war es ja nicht.
Ich habe immernoch die selbe Kleidung an, nur meine Uhr ist anderst. Sie zeigt keine Uhrzeit mehr an, sondern es ist nur noch ein vierckiges etwas, was an meinem Handgelenk ist. Ich habe es versucht abzunehmen, aber es geht nicht. Das einzige was mir an der 'Uhr' geblieben ist, ist das piepen, wenn sich mein Herzschlag verschnellert.
Wie gerate ich immer nur in so Schwierigkeiten?
Vermissen mich meine Eltern den nicht? Suchen Sie mich?
Frage über Fragen, doch ich kann keine beantworten.Plötzlich kommt jemand in den Raum und bleibt an der Tür stehen.
"Hast du dich wieder beruhigt?" fragt mich die Person. "Gut, es gibt essen. Du kommst jetzt mit mir und ich bringe dich in den Saal." Er hat nicht mal auf meine Antwort gewartet, sondern zieht mich einfach mit sich.
"Warum muss ich eigentlich immer die Drecksarbeit erledigen?" fragt er sich selbst. "Ich kann dich hören du Idiot! Und ich bin kein Dreck!" zische ich zurück.Seine Hand, welche er an meinem Oberarm hat, greift fester zu. "Sei leise 143! Wenn du noch einmal sprichst, wirst du es bereuen!"
"Drohst du mir etwa? Ich habe einer deiner Kollegen getötet, also sei du lieber leise ansonsten bereust du... Ahhhhh." schreie ich auf. Der Typ hat mir einen Stromschlag verpasst, der nicht gerade sanft war.
"Sag mal spinnst d... Ahhhh." Und schon wieder ein Stromschlag in meinen Rücken, doch dieses Mal war er stärker als der vorherige.
"Halt deine Fresse 143." schreit er mich an.Ich schnaubte nur noch bei meinem 'Namen' und folge ihm widerwillig.
DU LIEST GERADE
Experiment Nummer 143
ParanormalIch bin Experiment Nummer 143, so nennen sie mich. Doch eigentlich heiße ich Harper und habe eine besondere Kraft. Manche sagen, es sein ein Segen, aber ich sehe es als Fluch an. --------- "Ah, da ist sie ja wieder." s...