21.

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Ein bisschen provozieren, ein bisschen foltern und ein paar schreie später ist auch der Doktor tot, der mich nicht wieder ins Koma versetzen wollte. "Sam, Scar, seid ihr da?" Frage ich ins Walkie-talkie. "Ja wir suchen gerade den Ausgang." "Wir kommen gleich zu euch, dann helfen wir euch." sage ich und blicke dann zu Jack. Er nickt nur, nimmt mich wieder in den Arm und schon kurze Zeit später stehen wir vor Scar und Sam. "So, wie kommen wir hier raus?" Frage ich mich selber und schaue mich um.

Es gibt zwei Gänge, die in die entgegengesetzte Richtung gehen. "Ich und Scar gehen in die eine und ihr in die andere." schlägt Sam vor und genauso machen wir es. Jack und ich joggen die Gänge entlang und kommen an vielen Türen vorbei.

Nach gefühlten Stunden der Suche, bekommen wir von Scar die erlösende Antwort, dass sie den Ausgang gefunden haben. Jack teleportiert uns wieder zu ihnen und wir treten in die Freiheit, ohne Zäune und ohne Überwachung.

"Dort drüben sind die Lastwagen." Ich zeige auf einen Parkplatz auf denen hunderte von grauen Lastwagen stehen. "Ich kann euch alle teleportieren." entgegnet mir Jack und ich blicke ihn mit hochgezogen Augenbrauen an. Er nickt aber nur sicher, und so gehen wir wieder in das Labor.

Nach weiteren Stunden haben wir auch die Kinder befreit. Manche waren erfreut, mache ängstlich, weil sie dachten, es sei eine Übung oder ein Test. Wir sagten den Grünen, dass sie gehen könnten, ihr Leben wieder leben könnten, wie sie wollten, doch die Hälfte davon blieb bei uns. Die andere Hälfte rannte weg, wieder nachhause.

Jetzt kommen die Roten dran. "Bei euch ist es etwas komplizierter. Ihr kommt alle von anderen Ländern und sprecht nicht alle unsere Sprache, aber das wichtigste ist, ihr komm alle wieder nachhause. Ihr könnt bald wieder nachhause. Ihr müsst nur eure Kräfte unter Kontrolle bringen." sage ich ihnen so verständlich wie ich kann.

Als ich ihnen erklärt habe, was wir vor haben und was unser Plan ist, sind fast alle bei uns geblieben, die fünf oder sechs, sind ebenfalls weggerannt.

"Okay, dann würde ich mal sagen, dass wir zu unserer neuen Unterkunft gehen. Sie wird nicht für immer so sein, das verspreche ich euch." somit wende ich den anderen meinen Rücken zu und gehe zu Jack. "Bist du dir sicher, dass du das schaffst?" Frage ich ihn und blicke ihm dabei fest in die Augen. Er nickt nur und schon fangen wir an die Gruppen zu bilden.

Es sind genau fünf Gruppen, die wir so aufgeteilt haben, dass Jack das hinbekommt. In jeder Gruppe ist einer der Black's dabei und passt auf die anderen solange auf, bis alle dann in der Halle sind, nur ich muss drei mal mit, da wir nur vier Black's sind.

Ich hoffe nur, dass dieser Ben auch alles so gemacht hat, wie ich gesagt habe.

Die erste Gruppe startet, mit Scar. Alle halten sich an den Händen und stehen eng zusammen. Da die anderen ebenfalls Kräfte haben, sie aber noch nicht so wirklich kontrollieren können und sie auch schon lang nicht mehr benutzt haben, haben wir zu unserem und ihrem Schutz die Armbänder dran gelassen. Erst wenn wir genau wissen, wie es weitergeht, werden wir schauen, wie wir es dann machen.

Als Jack und die anderen verschwunden sind, warten wir, bis Scar sich von der anderen Seite meldet. Nach ungefähr fünf Minuten bekommen wir ein Lebenszeichen von ihr. Ihre Stimme rauscht, sodass man fast nichts versteht, aber man hört ein Wort: geschafft. Und genau dieses gibt uns die Hoffnung!

Jack steht keine Minute wieder bei uns und ich blicke ihn an, direkt in seine blauen Augen. "Alles gut?" Frage ich leise als ich bei ihm bin. Er nickt nur und die anderen stellen sich wieder Hand in Hand hin. "Wie sieht es dort drüben aus?" Frage ich ihn laut, sodass uns die anderen auch hören können. "Es ist ein guter Anfang. Es steht Essen und Trinken bereit, ebenfalls wurde der Boden für den Schlaf bereit gemacht." teilt er uns mit und verschwindet dann wieder, mit den anderen, als ich ihm zu nicke. Diesesmal war Sam dabei.

Und so geht es weiter. Bei den letzten drei bin ich auch dabei, dass die Kinder keinen zu großen Schock bekommen.

Bei der letzten Gruppe merke man, dass die vielen Teleportationen Jack ziemlich viel Kraft kosten, doch er beschwert sich kein einziges Mal. "Noch einmal Jack, dann hast du es geschafft." sage ich und lächle ihn leicht an. Er lächelt zurück und schon verschwimmt meine Sicht.

Wir sind hier schon seit einigen Tagen und heute sollte Ben kommen. Ich warte schon die ganze Zeit draußen auf ihn, bis endlich eine Autokollone angefahren kommt.

Ben steigt aus und kommt auf mich zugelaufen. "Hallo 143." begrüßt er mich. Ich nicke ihm zu, sage ihm aber meinen echten Namen nicht. Immerhin muss ich erst noch testen, ob ich ihm vertrauen kann. "Danke für dir Halle, das Essen und für die Schlafmöglichkeit." "Kein Problem, ich dachte ihr seid, nachdem ihr abgehauen seid müde und erschöpft."

Er ist ein netter Typ, aber er kannte die Schlange!

"Ich wollte mit Ihnen die weiteren Schritte besprechen." komme ich zum Thema. Er nickt nur und läuft mit mir los. "Was haben Sie vor?" Frage ich ihn und er lacht laut auf. "Was soll ich den vor haben?" fragt er und ich blicke ihn ernst an. "Ist ja gut 143, töte mich nicht." er hebt seine Hände und grinst. "Hören Sie auf damit und sprechen Sie!" sage ich genervt. "Gut, ich habe gedacht, dass ihr vielleicht einen Ort braucht, wo ihr euch entfalten könnt und eure Kräfte kontrollieren lernt." ich blicke zu ihm und denke nach, während er weiterredet.

"Es gibt bestimmt mehrere Leute mit Kräften, die es nicht einmal wissen. Sie sind eine Gefahr für die Menschen und für sich selber." sagt er und schaut mich kurz ängstlich an. "Sie haben recht, manche sind gefährlicher als andere. Was haben Sie für eine Idee?" "Ich dachte mir eine Schule wäre nicht falsch. Ich habe mit dem Bau schon angefangen und ich hoffe ihr alle nehmt mein Angebot an da drinnen zu leben und alle mit Kräften zu unterrichten." sagt er und schaut wieder zu mir. "Ich muss mich erst mit den anderen besprechen, aber ich sehe darin kein Problem. Das einzige ist, dass wir unendeckt sein müssen. Wir wollen keine Besucher oder sonst was. Nur wir, die Menschen mit Kräfte!" ist meine einzige Bedingung. Ben lächelt leicht. "Das dachte ich mir schon, deswegen habe ich sie auf einem Waldstück gebaut, wo weit und breit niemand ist." Wir laufen wieder zurück und verabschieden uns wieder, danach gehe ich rein und bespreche alles mit den Blacks.

Freude sieht definitiv anderst aus, doch wir kommen zu einem Entschluss, dass wir irgendetwas anderes brauchen. Wir haben den Kindern, die mit uns gekommen sind ein neues und besseres Leben versprochen und das werden wir ihnen auch geben.

"Harper, wir sind dann nicht die einzigen, die wissen wo diese Schule liegt. Wie du schon sagtest, müssen wir unendeckt bleiben um die anderen und uns selber zu schützen." sagt Jack besorgt, als wir alleine um die Halle laufen. "Ich weiß, und deswegen werden wir sie warnen. Wenn sie das nicht einhalten, werden wir sie umbringen." sage ich ganz einfach. "Ich sage nichts gegen deinen Plan, aber auch wir können jetzt ein neues Leben anfangen." sagt er und blickt mich von der Seite an. "Du hast schon wieder recht, aber wir können nicht ändern was wir sind." Jack nickt. "Ich weiß, aber wir könnten das töten ändern. Wir wollen die Kinder dort drinnen nicht als Kämpfer, sondern dass sie irgendwann ihre Kräfte beherrschen können und dann zurück zu ihren Familien gehen können." Ich blicke zu ihm und schaue in seine blaue Augen. "Familie." kommt flüsternd von meinen Lippen.

Jack hat keine mehr, sie wurden ermordet und bei mir, bei mir haben sie sich einfach entfernt und verabscheuen mich. Die Trauer nimmt mich ein, doch als ich an meine Eltern denke, wandelt sie sich in Wut um. Sie wird immer präsenter und stärker. "Gib dich nicht der Wut hin! Harp!" höre ich gedämpft die Stimme von Jack. "Bring mich zu meinen Erzeugern!" kommt es nur von mir.

Jack scheint noch kurz zu überlegen, doch nickt schließlich, nimmt meine Hand und schon verschwimmt meine Sicht.

Experiment Nummer 143Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt