17.

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Als ich wieder zu mir komme, liege ich in meinem Bett. Ich bin zugedeckt und mir ist warm. Mir ist zu warm! Ich decke mich auf und blicke zu meinem Bein. Es ist verbunden und tut auch nicht mehr so weh. Um ehrlich zu sein, spüre ich es kaum. Das Licht ist an und ich bin allein, was so viel heißt, dass ich verschlafen habe. Ich stehe also auf und will gerade die verschlossene Tür aufmachen, als Scar schon mit einem Wächter hineinkommt. Der Wächter dreht sich gleich wieder weg, verschließt die Tür und geht. Scar hingegen schaut mich lächelnd an und kommt mit offenen Armen auf mich zu.

Schon bin ich in einer festen Umarmung gelandet. "Du bist wach! Na endlich wurde ja auch Zeit!" sagt sie lachend und zieht mich noch fester zu sich. "Scar, willst du mich ersticken?" Frage ich lachend und versuche mich aus ihrer Umarmung zu lösen. Als sie mich endlich frei gibt schaue ich sie leicht böse an. Als Antwort lacht sie nur auf. "Was ist den passiert?" Frage ich interessiert nach. "Als du ohnmächtig geworden bist, hat Jack nach Hilfe gerufen. Es hat sich herausgestellt, dass nicht nur Jack ein Liebling von der Schlange ist, sondern auch du.

Aufjedenfall wollten die Wächter dich am Anfang nicht mitnehmen und wollten dich sterben lassen. Jack hat sie angeschrien, und wäre fast auf sie losgegangen, aber Sam hat ihn noch aufgehalten. Ich habe dann die Vermutung geäußert, dass du vielleicht krank bist, und da du angeschossen wurdest zu schwach bist und stirbst. Nach kurzem böse anschauen von Sam, Jack und mir haben sie dich dann mitgenommen, operiert und dann hier hingelegt. Du hast drei Tage geschlafen und jetzt bist du endlich wach. Gerade rechtzeitig!" erklärt sie mir. Ich lächle leicht, als ich mir vorstelle, wie Jack auf die Wächter losgeht. "Warum rechtzeitig?" Frage ich verwirrt nach, für was denn bitte?

"Jack geht es überhaupt nicht gut. Er macht sich rießige Vorwürfe und isst nichts mehr. Wir konnten ihn nur mit Mühe und Not dazu überreden etwas zu trinken. Er hat massiv abgebaut, aber er trainiert fast jede freie Minute. Es ist schlimm Harp." antwortet sie mir traurig. "Dann lass uns mal den Jungs einen Besuch abstatten!" Scar nickt und umarmt mich nocheinmal kurz. Danach klopfen wir an unsere Tür, wir wurden abgeholt und in den Trainingsraun gebracht.

Wir laufen durch die Tür und sofort springen meine Augen zu Jack. Er läuft auf dem Laufband und sieht wirklich nicht gut aus. Er hat viel Gewicht verloren und er sieht blass aus. Seine Wangen sind ein wenig eingefallen und er hat starke Augenringen unter den Augen. Er bemerkt uns nicht, denn er schaut oder eher gesagt starrt gerade aus und ist in seiner eigenen Welt. Seine Augen zeigen pure Trauer, Vorwürfe und Wut. Sofort zieht sich mein Herz zusammen.

Sam kommt auf uns zugejoggt und zieht mich, wie Sacr in eine feste Umarmung. Ich lass es über mich ergehen und lächle ihn leicht an. Danach laufe ich langsam zu Jack, als ich neben ihm angekommen bin, hat er mich immer noch nicht bemerkt. Deswegen drücke ich auf einen Knopf auf dem Laufband, welches es stoppt. Es wird immer langsamer, bis es schließlich aufhört und ich Jack mühsam atmen höre.

Es geht ihm wirklich miserabel!

"Jack?" Frage ich vorsichtig. Er hebt langsam seinen Kopf und blickt mich fast erschrocken an. "Seh ich etwa so schlimm aus?" Frage ich lachend und blicke ihn amüsiert an. "Harp?" fragt er schier scheu. "Die einzig wahre." antworte ich und strecke meine Arme seitlich aus. Er kommt langsam auf mich zu, als wäre er ein verängstigter Hase. "Komm schon Jack, bin ich so angsteinflößend?" Grinse ich. Darauf bekomme ich keine Antwort.

Auch okay.

Er kommt vor mir zum stehen und blickt mich an, als ob ich nicht echt wäre, als ob ich ein Geist wäre. Ich schaue schnell über meine Schulter zu den Anderen. Die sehen dem ganzen nur zu und hoffen wahrscheinlich innerlich, dass Jack wieder normal wird. Er schaut mich an, so ängstlich und unsicher, so habe ich ihn noch nie gesehn. "Du sieht mager aus." ist sein einziger Kommentar. "Das Kompliment kann ich nur zurückgeben." sage ich lachend. "Wie kannst du nur so kindisch sein? Du lachst, als ob nichts gewesen wäre! Als ob ich dich nicht fast Umgebracht hätte!" sagt er fassungslos und schaut mir in die Augen. "Wer hat denn gesagt, dass ich nicht kindisch wäre. Du müsstest mich langsam echt besser kennen!" sage ich und verschränke meine Arme gespielt wütend vor mir.

Als er mich nur traurig anschaut, muss ich einfach lachen. "Mein Gott Jack! Du hast mich nicht Umgebracht. Vorallem das Wort fast ist in deinem Satz ganz wichtig. Ich bin hier, lebendig. Ich hätte besser aufpassen müssen. Es war klar, dass du nicht so gut bist wie ich und nicht alle ausschalten kannst. Du musst zugeben, ich bin einfach besser!" sage ich hochnäsig und grinse ihn böse an. "Ich versteh dich einfach nicht." sagt er kopfschüttelnnd. "Niemand versteht mich, aber ich finde es nicht schlimm. Jetzt hör auf einen auf Traurig zu machen und komm wieder ins Leben!" sage ich ernst. Er schüttelt immer noch seinen Kopf leicht hin und her und schaut mich dabei fassungslos an. Ich seufze auf. "Du bist ja sturrer als manch andere hier Jack!" sage ich leicht beleidigt und will gehen. Doch ich werde von ihm aufgehalten.

"Ist ja gut Harp." sagt er entschieden. "Dann komm, du musst was essen. Du bist ja fast dünner wie ich und dass sieht nicht gut aus." "Natürlich Harp." sagt er lachend. "Immer auf das Aussehen achten." "Worauf den sonst!" sage ich achselzuckend und habe ein kleines Lächeln auf meinen Lippen. So laufen wir wieder zu den anderen.

Die Wächter kommen um uns zum Essen zu holen und wir essen wieder das Essen, welches einfach nur scheiße schmeckt, aber zum Glück bekommen wir etwas anderes. Heute gibt es nämlich Lasagne. Sie schmeckt zwar nicht so gut wie ich sie immer gemacht habe, aber auch nicht zum kotzen. Jack hat sein riesiges Stück schon in 2 Minuten aufgegessen und lacht auch wieder. Er sieht zwar immer noch so aus wie ein halber Zombie, aber das bekomm ich schon wieder hin. Ich esse nur die Hälfte meiner Portion und gebe die andere Hälfte Jack.

Am Anfang wollte er sie nicht, weil ich ja, ich Zitiere ' genauso viel zu essen brauche, wie er, weil ich genauso geschwächt bin.', aber nach meinen Überredungskünsten, hat er sie dann doch gegessen. Scar und Sam werfen uns immer wieder verstohlene Blicke zu, welche ich unnötig finde. Ich habe nicht vor mich zu verlieben oder sonstiges und werde es in Zukunft auch nicht vorhaben. Ich bin nicht so jemand, der sich so wie in den Filmen in jemanden verliebt, nur weil es gerade reinpasst. So jemand bin ich definitiv nicht!

Experiment Nummer 143Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt