Wir bleiben vor der Villa stehen und sehen uns um. Danach nimmt Jack wieder meine Hand, zieht mich an sich ran, sodass ich wieder seine Brust hinter meinen Rücken spüre und teleportiert uns in die Villa hinein. Ich habe keine Ahnung wie er das gemacht hat, weil es hätte sein können, dass wir in einer Wand landen.
Vielleicht habe ich auch zu viele Bücher gelesen und Filme gesehen.
Ich sehe mich beeindruckt um. Hier ist alles sehr protzig und teuer eingerichtet. Überall ist Gold und es sind viele Bilder an der Wand aufgehängt. Es führt eine große Marmortreppe in den zweiten Stock. Der Marmor ist weiß, darauf liegt ein Schwarzer Teppich, der über die Stufen gelegt wurde.
Wir laufen die Treppe nach oben und hinterlassen eine Dreckspur auf dem Teppich. Ich denke dabei an die Putzfrauen, die das nachher saubermachen müssen.
"Lass dich nicht ablenken!" ermahnt mich Jack und sieht mich mahnen an.
"Ja Sir." gebe ich als Antwort und salutiere, das bringt ihn dazu mit den Augen zu rollen.
"Mit wem bin ich hier nur unterwegs?" flüstert er vor sich hin.Eher sich selbst fragend, als mich, doch ich lasse mir die Chance nicht entgehen. "Mit der Besten natürlich." sage ich und grinse ihn überzeugt an, als er zu mir zurückschaut. Dann schüttelt er den Kopf und geht weiter die Treppen hinauf. Ich folge ihm und sehe mich verwirrt um.
Hier stimmt was nicht, hier ist es zu still!Klingt zwar wie in einem Film, denn wenn der Satz ausgesprochen wird, kommt es meist zu einem riesigen Kampf, aber hier ist es wirklich zu still. Als ob alle weg wären. Wo sind zum Beispiel die Haushälterinnen, die den Boden putzen müssten, oder generell das Personal? Hier ist einfach niemand!
"Kann es sein, dass sie alle im Urlaub sind?" Frage ich leise nach und Jack sieht mich verwirrt an.
An der Treppe angekommen, ziehe ich ihn in eine mir scheinende sichere Ecke und schaue ihm entgegen.
"Hier stimmt was nicht! Wo ist das Personal, oder die Bodyguards, die hier sein müssten? Hier ist niemand!" spreche ich meine Gedanken aus.
"Gibt es noch ein anderes Haus, wo dieser Mr. Senf sein könnte?"
"Er heißt Mr. Sanz." sagt Jack belustigt. "Und nicht dass ich wüsste, ich weiß nichts von einem anderen Haus." beantwortet er meine Frage.
"Du vielleicht nicht, aber die Schlange vielleicht schon." gebe ich von mir und nehme ein Walkie Talkie heraus. Dann drücke ich den obersten Knopf und höre dann ein Rauschen."Hallo, hier spricht 143. Hallo, hier spricht 143. Ist da jemand?" sage ich hinein. Danach lasse ich den Knopf los und warte auf eine Antwort.
Ich wollte gerade wieder reden, als ein erneutes rauschen kommt.
"Hallo, hier ist der Wächter W45, was kann ich für dich tun 143?" fragt er und ich antworte.
"Wir suchen einen gewissen Mr. Senf, wir müssen wissen, ob er noch ein anderes Haus hat als dieses hier."
Jack nimmt mir das Geräte aus den Händen und drückt den Knopf erneut.
"Hier ist 23. Er heißt Mr. Sanz. Können Sie uns sagen, ob er noch ein anderes Haus besitzt, und ob er gerade anwesend ist?" fragt er leicht genervt in das Walkie Talkie.Ist es eventuell wegen mir?
Nein!Er schaut mich genervt an, doch ich zucke nur mit den Schultern. Ist doch mir egal, wie der Typ heißt. Ob jetzt Senf oder Sanz oder Salza, macht doch keinen Unterschied! Wenigstens habe ich mir den Anfangsbuchstaben gemerkt!
"Ja, er hat noch einige Häuser. Er bewohnt gerade das Haus in Dänemark." sagt uns der Wächter.
"Danke." beendet Jack das Gespräch und gibt mir wieder das Gerät.
"Das hätte ich auch alleine geschafft." sage ich trotzig und laufe die Treppen wieder hinunter. Jack läuft mir schnaubend hinterher.
"Warum muss ich mit der kindischsten Person unterwegs sein?" flüstert er vor sich hin.
"Na, weil es am spaßigsten mit mir ist, warum den sonst." antworte ich leicht beleidigt.Nachdem wir noch schön unsere Schuhe auf dem Teppich sauber gemacht haben, hat uns Jack nach Dänemark teleportiert.
Wir stehen erneut in einer Gasse, die etwas abseits der Hauptstraße ist. Ich höre die Autos, die Abgase in die Luft schicken und ich höre Menschen lachen. Das erinnert mich an früher, wo ich noch nicht in einem Labor war, sondern noch draußen gelebt habe.
Ich bin immer neben der Straße gelaufen, und habe mir die Umgebung angeschaut. Es hat mich nicht wirklich interessiert, wenn ein kleines Kind hingeflogen ist, weil es noch nicht laufen gelernt hat, oder geweint hat, weil es nicht das bekommen hat, was es wollte. Ob mich ein Auto angehupt hatte, weil ich zu langsam über die Straße gelaufen bin, oder ob mich die Fahrradfahrer angemotzt haben, weil ich nicht auf die Seite gegangen bin, als sie geklingelt haben.
Aber jetzt merke ich, wie es mir fehlt so zu leben, ohne Gedanken daran zu verschwenden, wie es ist in einem Labor zu leben. Sondern einfach im Moment! Aber wie man doch sagt, bekommt man nicht alles was man will.
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Experiment Nummer 143
ParanormalIch bin Experiment Nummer 143, so nennen sie mich. Doch eigentlich heiße ich Harper und habe eine besondere Kraft. Manche sagen, es sein ein Segen, aber ich sehe es als Fluch an. --------- "Ah, da ist sie ja wieder." s...