Ich bekomme von Scar eine Schutzweste in die Hand gedrückt, als sie wieder da ist, welche ich auch anziehe, man kann nie wissen. Die Kinder bleiben drinnen und von dort werden wir auch verschwinden, vom Keller aus. Niemand kommt raus, außer die Black's. Die Kinder sind ziemlich aufgeregt oder verängstigt, aber das wird schon.
"143, kannst du mich hören?" fragt Sam durch das Walkie-talkie. Wenn man mich bei der Nummer nennt, heißt es, dass es ernst ist. "Ja 67." antworte ich ihm. "Die Bewegungsmelder zeigen an, dass etwas direkt auf dich zu kommt." "Es sind noch zehn Minuten, bis eine Stunde vorbei ist. Also müssen wir mindestens zwanzig Minuten Zeit gewinnen." sage ich und bekomme Zustimmungen von den anderen. "Jack, du bleibst drin und benutzt deine Kraft nicht, verstanden?" Es ist still. "Verstanden?" frage ich mit nachdruck. "Ja, verstanden." kommt es leise von Jack. "Sam, du bleibst bei den Kindern, während Scar und ich draußen sind." Zustimmung von beiden. Keine halbe Minute später steht Scar neben mir. "Wir schaffen das!" sagt sie und ich nicke.
Nicht zu spät, den kurze Zeit später kommen Autos, viele Autos. Sie stehen etwa zwanzig Meter von uns entfernt und in einem Halbkreis. Die Türen werden aufgemacht und vorne dabei sehe ich Ben. Er sieht wütend aus. "Ben, was schlägt dich den hier her?" Frage ich sarkastisch nach. "Was habt ihr nur getan? Dr. Hall hatte recht, ihr seid unberechenbar." zischt er über die Rasenfläche. "Ist das nicht das beste daran?" Frage ich und grinse auf. Ich bekomme keine Antwort mehr von ihm.
Hinter ihm stellen sich Leute mit Gewehren auf. "Uh, einen auf Böse heute?" provoziere ich ihn immer weiter. "143, hör auf damit!" kommt es sogar von Jack und ich sage mal wieder nichts.
Sie sollen mir doch einfach meinen Spaß lassen!
Der erste Schuss fällt und ich weiche aus. "Guter Schuss, nur daneben." schreie ich. Ein weiterer Schuss und auch diesem weiche ich aus. Mehrere Schüsse folgen und Scar und ich weichen allen aus. "Sollen wir auch mal was dagegen unternehmen oder noch ein bisschen Spaß beim ausweichen haben?" Frage ich Scar, die mich genervt ansieht. "Das nehme ich als ein Nein war. Also lass uns mal anfangen." Scar verschwindet neben mir und ich konzentriere mich auf die Männer. Zehn von ihnen fliegen um.
Das war wohl ich.
Drei weitere Männer gehen zu Boden. Das ist dann wohl Scar. "Wie lange noch Jungs?" Frage ich in das Walkie-talkie. "Noch dreizehn Minuten." kommt es wieder zurück. Ich nicke und renne dann auf die Menschenmasse zu, direkt hinein. Einige töte ich mit meinem Blick, anderen wiederum drehe ich den Kopf um oder töte sie mit dem Messer, dass ich einem toten Feind entnommen habe.
Ich bin gerade hinter einem Wagen, als ich Scar sehe. Sie nickt mir zu und sagt mir so, dass ich unsichtbar bin. "Zeit?" Frage ich Sam und Jack. "Fünf Minuten." kommt es von Sam. "Fangt schon mal an." Ich bekomme nur noch ein 'Ja' und dann ist es wieder still. Ich stehe auf und töte zwei, mit denen Scar gerade zu kämpfen hat. Ich weiß, dass ich immer noch unsichtbar bin, aber ich komme trotzdem nicht an Ben heran.
Ich gehe nach einer Minute zu Scar und schon bin ich wieder sichtbar. Ich habe einen Plan. Er ist zwar gefährlich, aber egal. Scar hat mein Plan gar nicht gefallen, doch ich habe sie überredet bekommen. Deswegen stehe ich in der Mitte der Rasenfläche, genau an dem Punkt, wo ich am Anfang stand. "Kommen wir langsam zum Schluss oder?" Frage ich und schreie es ihnen entgegen, weil sie mich an sonsten nicht verstehen würden. "Schießt auf sie!" schreit Ben die Männer an und schon kommen die Schüsse. Ich weiche aus, doch eine Kugel trifft mich an der Schulter und ich fliege mit voller Wucht auf meinen Knien ins Gras.
Das war wohl ein Volltreffer!
Ich schreie kurz auf und ich spüre, wie die Wut in mir unkontrolliert wird. "Scar, verschwinde da, schnell." sage ich ins Walkie-talkie. Ohne eine Antwort von ihr ab zu warten schaue ich zu Ben und stehe wieder auf. "Jetzt hast du ein Problem." sage ich leise, doch so, dass er mich verstehen kann. "Willst du wirklich als ein Mörder da stehen?" fragt er und lacht.
Lach nur du Fettsack!
"Ich war ein Mörder, doch jetzt töte ich, um zu schützen!" sage ich. Ich hoffe innerlich, dass Scar im Gebäude ist und dann lasse ich meine Wut heraus. Weitere Schüsse fliegen und zwei weitere treffen mich. Einer in mein Oberschenkel und einer trifft meine Seite. Dass es meine Wut nur noch schürt ist ihnen wohl nicht bewusst. Ich falle auf meine Knie und meine Hände greifen in das Gras, doch meine Wut ist immer noch präsent. Ich merke, wie sich wellenartig ausbreitet und sie sich auf die Männer, auf den Wald und auch alles unter mir richtet.
Nach dem sie etwas abgeebt ist, schaue ich zu den Wagen und ich sehe alle nur noch am Boden liegen. Sie alle sind tot, doch sie wollten meine Familie töten!
Jetzt muss ich mich nicht mehr halten und falle in das Gras hinein. Jetzt kann ich gehen, denn jetzt habe ich meine Pflicht erfüllt. Ich schließe meine Augen und atme nur noch ganz flach. Das war bis jetzt das mächtigste was ich 'beschworen' habe und es hat mich ausgesaugt. "Nein Harp, du stirbst mir hier nicht davon." kommt es von Jack, zumindest glaube ich das. Ich merke, wie ich hoch gehoben werde, doch ich merke auch, dass es zu spät ist. "Ich liebe dich Jack." Presse ich heraus. "Passt auf die Kinder a...auf."Das es so mit mir endet, dachte ich nicht, doch es ist wenigstens ein guter Tod und er hat sich 'gelohnt'. "Nein, verlass mich nicht. Ich bin doch verloren ohne dich." höre ich nur noch, als wäre er dreißig Meter von mir entfernt. Meine Muskeln erschaffen und die Anspannung geht von mir. Meine Augen sehen nur noch schwarz und ich mache meinen letzten Atemzug.
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Das war die Geschichte von Harper und ihrem bisherigen Leben. Sie musste viel über sich ergehen lassen, doch sie hat sich nicht unterkriegen lassen. Harper hat sich für Kinder geöpfert, die sie nur ein paar Monate kannte und sie hat es freiwillig gemacht.
Mit Harper's Tot endet auch schließlich diese Geschichte.
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Experiment Nummer 143
ParanormalIch bin Experiment Nummer 143, so nennen sie mich. Doch eigentlich heiße ich Harper und habe eine besondere Kraft. Manche sagen, es sein ein Segen, aber ich sehe es als Fluch an. --------- "Ah, da ist sie ja wieder." s...