Kapitel 42

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Zwanzig Minuten später saßen wir mit Wanda unten im Wohnzimmer, jeder hatte eine Tasse Tee vor sich stehen. Mit den Ellenbogen auf den Knien saß Steve da und raufte sich die Haare. Wanda beobachtete ihn, ich saß neben ihm mit angezogenen Beinen und wartete ab.

Die Hexe vor uns nickte, holte tief Luft und fing an zu reden. „Was hast du gesehen? Willst du es uns erzählen? Oder soll ich es mir ansehen?" Steve blickte auf und sah Wanda stirnrunzelnd an, nach einiger Zeit zuckte er mit den Schultern. „Ich weiß es nicht, ich kann mich nicht mehr an alles erinnern, aber Kate war bei mir, bei ihr." Flüsterte er fast die letzten beiden Worte.

Wanda sah kurz zu mir, dann wieder zu Steve. „Ich kann es mir ansehen, wenn du es willst und es mir erlaubst. Vielleicht kann ich dir so besser helfen."

Steve überlegte kurz und nickte, Wanda sah zu mir, Steve schüttelte leicht den Kopf. Ich rückte ein Stück ab von ihm, damit Wanda und er genug Platz hatten. Steve griff schnell nach meiner Hand. „Bleib, bitte! Ich brauche dich, aber ich kann nicht... noch nicht." Er holte tief Luft. „Ich will nicht dass du es siehst, jetzt noch nicht, ich weiß selber nicht mehr genau was ich gesehen habe." Ich rückte wieder etwas näher und gab ihm einen Kuss auf die Stirn. „Das ist in Ordnung, wenn du soweit bist dann erzähl es mir. Ich gehe auch nirgendswo hin, ich bleibe bei dir, für immer."

Er sah mir tief in die Augen und nickte, drehte sich Wanda zu und deutet ihr das sie anfangen soll.

Ich hatte Wandas Kraft schon am eigenen Körper miterlebt, aber es war etwas ganz anderes sie von außen zu sehen. Anders als im Kampf sah man nichts, aber man spürte etwas, die Luft im Raum war wie elektrisiert, sie hielt ihre Hände rechts und links von Steves Kopf, aber berührte ihn nicht. Beide hatten die Augen geschlossen und sahen hoch konzentriert aus, langsam fingen Steves Lieder an zu zucken, auch seine Lippen zuckten manchmal. Wanda saß ganz ruhig vor ihm, fast wie eine Statue.

Je länger sie so da saßen umso stärker atmete Steve, Schweißperlen bildeten sich auf seiner Stirn. Er zuckte immer stärker und seine Lieder flackerten. Auch Wanda sah man langsam die Anstrengung an, lange würden wohl beide nicht mehr aushalten. Kurz darauf ließ Wanda schwer atmende von Steve ab, Wanda sah zwischen mir und Steve hin und her.

„Es hilft wenn du mit Kate darüber redest, aber ich würde dir gerne auch noch etwas zeigen, euch beiden. Ich möchte dir die Zeit hier zeigen in der du weg warst und wenn es mir Kate erlaubt, wie Kate die Zeit erlebt hat."

Ich nickte und sah Wanda fest an, ich konnte nicht zu Steve sehen, er würde jetzt sehen wie schwach ich war, in dem Moment als er entführt wurde. Ich hätte ihn sicher retten können, mit meiner Kraft, warum habe ich es nicht getan.

„Es ging zu schnell, du hättest nichts machen können, gebe dir nicht die Schuld dafür, wenn es andersherum gewesen wäre, Steve hätte es auch nicht verhindert." Wanda saß mit ihrem Tee in der Hand ganz ruhig da und sah uns beide an. Ich blickte zu Steve dann wieder zu Wanda.

„Entschuldige, aber diesen Gedanken schreist du gerade zu heraus." Steve sah mich fragend an, dann richtete er sich an Wanda. „Was für ein Gedanke?"

„Das sie dich nicht retten konnte, bevor du entführt worden bist. Sie denkt sie ist schuld daran." Erschrocken drehte er sich zu mir. „Was? Warum denkst du das? Keiner glaubt das, hat irgendjemand dir Vorwürfe gemacht?" Steve wurde wütend, ich griff nach seiner Hand um ihn zu beruhigen.

„Ich mache mir Vorwürfe, niemand hat etwas in der Art zu mir gesagt, aber ich, ich ganz alleine denke das. Ich habe diese Kraft, die angeblich alles Zerstören kann und ich konnte dich nicht retten." Ich spürte wie mir Tränen über die Wangen liefen. Steve rutschte näher zu mir und zog mich an sich, seine Arme schlossen sich feste um mich und ich beruhigte mich etwas.

Nature Elements (Captain America FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt