Schuss 8

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Zuhause mache ich die Pferde sauber und beschäftige die Vierbeiner. Ich mache einen Mittagsschlaf und wasche meine Wäsche. Am nächsten Tag besuche ich Jannis und Yasmin und ihren Sohn. Der kleine Jamie liegt fast den ganzen Tag auf meinem Bauch. Er spricht unglaublich süß mit dem kleinen Wurm. "Wann darf ich mal wieder bei euch schlafen Tante Kora?", fragt er als ich mich verabschiede. "Weiß ich nicht. Vielleicht nächste Woche.", lächle ich. "Kann ich nicht schon diese Woche?", guckt er mich flehend an. "Bitte Tante Kora!", klammert er sich an mich. "Pass auf. Wir gehen in 2 Wochen mit Jonas ins Stadion und gucken uns den Auftakt des BVB's an. In Ordnung?", frage ich grinsend. "Jaaaaa!", springt er auf und ab. "Jonas kommt dann auch mit?", fragt er nochmal und ich nicke. Wieder schreit er aufgeregt. "Kora! Sind zwei Kinder nicht zuviel Stress für dich?", fragt Yasmin und ich rolle mit den Augen. "Yasmin, Jonas und Jamie sind beide sehr lieb und können sich benehmen. Außerdem wäre es nicht das erste Mal mit beiden im Stadion. Ich kann es ganz gut einschätzen!", ich schlüpfe in die Schuhe und gehe zum Auto. "Du musst es wissen. Ruf' an wenn etwas ist! Tschüssi!", wir winken uns und ich fahre wieder nachhause.

Die Tage gehen schneller als gedacht rum und ich hole Julian vom Flughafen ab. Dort erkenne ich mich auf einer Klatschzeitung, aber ich ignoriere es gekonnt. Ich möchte nicht wissen, was sie nun wieder über mich erfinden.

Die letzte Woche vor dem ersten Bundesligaspiel vergeht schnell und am Freitag Nachmittag hole ich Jonas aus Köln ab. Wir steigen aus und er läuft schon zur Haustür. "Jonny! Deine Tasche!", rufe ich hinter ihm her. Ich fühle mich derzeit richtig gut. Erst gestern war ich beim Frauenarzt. Auch sie hat mir bestätigt, dass alles gut ist. Julian hat die Tür aufgemacht und fängt Jonas auf. Beide lachen glücklich. "Nicht so stürmisch kleiner Mann!", er kommt zu mir. Ich öffne gerade den Kofferraum und schaue zu beiden hoch. Jonas sitzt auf Juli's Schultern und hält sich an seinen Haaren fest. Julian küsst mich und nimmt Jonas kleine Tasche aus meiner Hand. "Wann kommt Jamie?", fragt Jonny. Ich schaue auf die Uhr. "In 2 Stunden. Aber vorher essen wir Mittag!", ich stupse zuerst auf Jonas Nase und schaue dann Julian an. Er grinst. Dann stupse ich auch seine Nase an. Wir müssen lachen. "Der kleine Julian bekommt natürlich auch etwas!", scherze ich.

Wir gehen rein und lassen uns Julian's gekochtes Mittag schmecken. Jonas erzählt uns wild von seinem letzten Stadion-Besuch in Köln, mit seinem Papa Ludwig. Jonas weiß zwar, daß Ludwig nicht sein leiblicher Papa ist, aber er nennt ihn immer sehr stolz so und ich freue mich richtig für ihn. Beide sind damit sehr glücklich. Meinen Schwester ist mittlerweile Geschäftspartner von Ludwig und sie führen die Bar hervorragend. Meine Schwester hat sich sehr gut entwickelt. Ludwig ist ein sehr guter Partner und er liebt Sophie unendlich. Der Kontakt zu meiner Mutter ist noch immer schwierig. Seit zwei Jahren haben wir uns höchstens 6 Mal gesehen. Immer wenn wir sie besuchen kommen, dann macht sie mir Vorwürfe oder redet über irgendwen schlecht. Entweder ist es über Sophie oder Juli. Seit unserer Hochzeit ist totale Funkstille. Sie wirft ihm vor, dass er an der ganzen Sache Schuld ist. Er soll der Grund sein, warum sie jetzt "keine" Töchter mehr hat.

Ich lehne mich gegen meinen Ehemann und höre Jonas aufmerksam zu. Juli schaut mich fragend an, aber ich lächle nur. Als es klingelt, springt Jonas blitzschnell auf. "Jonny, pass' auf. Du fällst hin! Die Fliesen sind rutschig!", warne ich ihn. Julian schimpft mit mir, weil ich wieder übervorsichtig mahne, aber ich möchte nicht ins Krankenhaus fahren, nur weil sich der Sturkopf verletzt. Bevor ich an der Haustür bin, höre ich schon aufgeregtes Geschrei. Ich muss lachen. Jonas und Jamie laufen sofort ins Wohnzimmer und sind dann wohl verschwunden. Yasmin steht vor mir und grinst. "Hey, na, alles gut?", ich lasse sie rein und wir gehen in die Küche, wo Julian gerade abräumt. "Ja, mir geht es hervorragend. Meine Ärztin sagte auch, dass es super aussieht. Es ist alles gut.", nicke ich. Yasmin nickt erfreut und lässt sich auf einem Stuhl fallen. Ich lehne mich an die Arbeitsplatte und verschränke die Arme. Wir unterhalten uns einen Kaffee lang und meine Schwägerin verabschiedet sich von ihrem Sohn.

Julian und ich bringen sie noch zur Tür. "Viel Spaß und lasst euch nicht stressen!", grinst sie. Julian umarmt mich von hinten und nimmt eine meiner Hände. "Werden wir nicht!", wir winken und sie fährt aus der Einfahrt. Julian schließt die Tür ohne mich loszulassen und dreht mich in seinen Armen. Sanft küssen wir uns. Meine Hände lege ich um sein Gesicht und grinse in den Kuss. "Tante Kora!!!", schreit jemand laut aus dem Wohnzimmer. Ich löse mich abrupt und Julian rollt grinsend mit den Augen. Ich atme tief durch und gehe zu den Jungs. "Ja?", ich setze mich auf die Couch zu ihnen. "Können wir Playstation spielen? Bitte bitte bitte bitte!", flehen mich die beiden an, aber ich hebe die Hände. "Nein, ihr könnt euch anders beschäftigen. Wir haben außerdem gar keine Spiele für eurer Alter.", erkläre ich ihnen. "Och, Tante Kora! Bitte! Wir sind schon alt genug.", versuchen sie mir zu erklären. Ich schüttele mit dem Kopf und schaue beide fragend an. "Schlagt etwas vor und Onkel Julian und ich werden mitspielen.", versuche ich sie umzustimmen. Jonas und Jamie schauen sich beratend an und nicken dann. "Also gut! Können wir verstecke spielen?", fragt der Ältere von beiden. "Ja, im Haus und im Garten!", Jonas zählt zuerst und Juli, Jamie und ich verstecken uns.

Am späten Abend fallen die beiden müde ins Bett und Julian und ich auch. Der Wecker reißt uns aus dem Schlaf und ich wundere mich, warum die Jungs noch nicht zuhören sind. Juli steht auf und geht duschen. Ich gehe ins Wohn und Esszimmer, mit der angeschlossenen Küche und muss sofort grinsen. Die beiden sitzen vorm Fernseher und schauen sich SpongeBob an. Ich seufze und gehe leise in die Küche. Dort decke ich den Tisch und schaue zu den beiden. Leise schleiche ich mich an die beiden an und erschrecke sie. Jonas und Jamie schreien durchs ganze Haus und ich halte mir vor Lachen den Bauch. "Also wenn ihr etwas verbotenes macht, dann solltet ihr mehr auf eure Umwelt achten, damit ihr es unauffällig tun könnt.", lache ich und schnappe mir die Fernbedienung. "Los, ab ins Bad.", die Zwerge laufen kichernd ins Badezimmer. Julian putzt sich gerade die Zähne und grinst mich an. Ich dusche die Jungs und schicke sie zum anziehen. Julian und ich setzen uns schon an den Frühstückstisch. "Denkst du, dass du heute spielst?", frage ich. Julian seufzt. "Keine Ahnung. Ich hoffe schon.", seufzt er wieder. Julian hatte letzte Saison keine gute und will diese Saison wieder alles geben. Der Club hat schon davon geredet, dass Julian verkauft werden soll. Wir wären beide tot traurig. Wir fühlen uns hier wirklich wohl und keiner von uns beiden möchte ins Ausland. Wir essen Frühstück und er macht sich auf den Weg zum Trainingsgelände.

Foul! - Julian Brandt Teil 3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt