Am nächsten Tag bin ich wie gerädert. Ich habe noch zweimal gekotzt und muss mich wohl oder übel krank melden. Juli ist schon los zum Training und hat versprochen irgendwas aus der Apotheke mitzubringen. Ich nehme dann mein Handy und wähle die Nummer meines Chefs. Der hebt erst gar nicht ab und ruft zwei Stunden später zurück. "Guten Tag Frau Brandt, sie wollen mir doch nicht schon wieder mitteilen, dass sie krank sind oder?", sagt er schon gleichgültig. "Doch, leider schon.", ich bin nett. "Ich habe mir einen Infekt geholt. Ich hoffe, ich kuriere es schnell aus. Ich schleppe mich heute noch zum Arzt und Julian bringt Ihnen dann morgen die Krankschreibung vorbei.", ich bin immer noch nett. Schließlich hat er mir heute noch nichts getan, abgesehen von seinem Tonfall. "Mit der können Sie warten. Ich schreibe heute Ihre zweite Abmahnung. Das dulde ich nicht mehr. Sollte das nochmal passieren, schmeiße ich sie aus meinem Team.", dann legt er einfach auf und mir fällt alles aus dem Gesicht. Sofort steigen mir die Tränen in die Augen und die Angst in die Knochen. Ich weiß, er kann mich nicht rausschmeißen, das muss erst der Chef vom Chef und deren Chef absegnen, aber ich habe trotzdem Angst. Ich muss sofort zur Toilette und mich übergeben. Dieses Gespräch bedeutet wenigstens, dass ich heute nicht mehr zum Arzt gehen werde. Der kann mich mal. Ich wische mir sauer über die Wangen und putze mir die Zähne. Ich gehe zum Tiefkühler und hole mir Sauerkraut raus. Darauf habe ich jetzt Appetit.
Zum Mittag kommt Juli nachhause und bringt mir Tabletten mit, die mich wieder gesund machen sollen. Ich würde ihn so gerne küssen und ich brauche ihn heute so sehr, weil mein Chef mich krank macht und Julian mich wieder flickt. Aber wir dürfen nicht riskieren, dass er noch vorm Spiel krank wird. "Warst du schon beim Arzt?", er packt sein Essen aus, welches er vom Italiener geholt hat und mampft neben mir sein Mittag. "Nein, geh ich auch nicht mehr.", sage ich bockig. Ich erzähle Julian von meinem Telefonat und ich sehe, dass er immer wilder und fester kaut. Ich will seine Hand nehmen, erinnere mich aber an meine Krankheit. "Ich verspreche dir, ich lasse mich nicht unterbuttern. Ich möchte es aber immer noch alleine klären.", beteuere ich Juli und er nickt sauer. Am liebsten würde er mit dem Kopf schütteln, dass kann ich genau sehen.
Ich gehe früh ins Bett und muss auch in der Nacht wieder dreimal kotzen. Beim dritten Mal bleibe ich erschöpft auf dem Boden sitzen. Mein Körper zittert vor Anstrengung und ich atme schwer. Langsam stehe ich auf und gehe zum Medizinschrank und nehme die Tablettenschachtel raus. Dabei fällt ein alter Schwangerschaftstest raus und ich bücke mich langsam. Bin ich nicht vielleicht doch schwanger? Ich schaue auf die Uhr und seufze. Naja, ich versuche es einfach. Mit zittrigen Fingern packe ich das Ding aus und bekomme Flashbacks. Die positiven Schwangerschaftstests nach meiner Fehlgeburt und auch die Wochen danach. Ich packe den Test wieder ein und lege ihn zurück. Ich würde es ja doch nicht ertragen, wenn er negativ wäre. Ich schlucke eine der Tabletten und hoffe, daß sie bald wirkt. Bis jetzt habe ich noch keine Besserungen gemerkt. Dann schlurfe ich Richtung Tür. Zurück im Schlafzimmer schaue ich zu Julian. Er schläft friedlich und ich würde ihm am liebsten übers Gesicht streichen oder ihn küssen. Er wäre wohl mindestens genauso glücklich wie ich, wenn dieser Schwangerschaftstest positiv wäre. Wahrscheinlich sogar noch mehr als ich. Ich atme tief durch.
Dann drehe ich mich wieder um und gehe zurück ins Bad und hole den Test erneut aus dem Schrank. Wieder öffne ich ihn mit zittrigen Händen und spüre wie sie zusätzlich anfangen zu schwitzen. Nur langsam bereite ich alles vor und bin nervöser als je zuvor.
Die Minuten bis zur Auswertung des Tests dauert mindestens zwei Stunden, zumindest fühlt es sich so an. Ich bin mindestens zwei Kilometer im Bad hin und her gelaufen. Zumindest fühlt es sich so an. Als die Zeit rum ist, gehe ich zitternd zum Schrank, auf dem der Test falsch herum liegt. Nur langsam drehe ich das Plastikding um und erstarre. "Schwanger" Ich quietsche auf und springe auf und ab und sprinte ins Schlafzimmer. Ich springe ohne Rücksicht, auf Julian drauf und reiße ihn aus dem Tiefschlaf. Er flucht kurz und schaut mich erschrocken mit großen Augen an. "Kora! Was ist...!!!", ich lasse ihn gar nicht ausreden. "Julian! Ich bin schwanger!!!", schreie ich ihn aufgebracht an. Julian 's Augen werden noch größer. "Ich bin schwanger! Ich bin schwanger! Julian, ich bin schwanger!", schreie ich ihn noch lauter an. Julian packt mich an der Hüfte und dreht uns um. Stürmisch küsst er mich und ich lache. Dann springt er aus dem Bett und hüpft auf und ab. Ich muss lachen und springe auch auf. Wir hüpfen durchs Schlafzimmer und schreien überglücklich umher. Dann springe ich auf seine Hüfte und wir küssen uns erst stürmisch und werden dann langsam ruhiger. Immer liebevoller und verliebter küssen wir uns. Dann spüre ich meine Tränen auf meiner Wange. Auch Julian's Wangen sind feucht und seine Finger an meinen Hüften fangen langsam an sich zu bewegen. Ich lege meine Hände an seine Wange und an seinen Hals. Ich empfinde gerade soviel, dass ich kaum atmen kann. Julian drückt mich fest an sich und ich lege meine Arme um ihn. Langsam geht er zum Bett und legt sich mit mir hin. Julian schaut mir tief in die Augen und eine Träne tropft auf meine Nase. Ich muss lächeln und schniefe. "Du bleibst absofort zuhause! Keinen Fuß wirst du mehr aus dem Haus setzen!", befiehlt er mir und ich atme tief ein. "Darüber reden wir morgen früh! Jetzt freuen wir uns einfach!", ich küsse ihn wieder, bevor er noch etwas sagen kann.
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Foul! - Julian Brandt Teil 3
Hayran KurguJulian und Kora haben geheiratet. Das Glück wird gekrönt mit einer Schwangerschaft. Leider verliert Kora ihr Baby. Sie wird immer wieder schmerzlich darauf aufmerksam gemacht, dass sie etwas verloren hat. Die Presse sitzt ihr außerdem andauernd im N...