Ich lag weinend in meinem Bett und wusste keinen Ausweg mehr. Ich rief Jorge an und war froh, dass er ranging. „Hey.“ Murmelte ich. „Bist du allein?“ fragte ich. „Ja, wieso? Was ist los?“ Ich schniefte. „Ich hab es verbockt. Nein, genau genommen war es ja Peter, aber noch genauer genommen, war es wieder ich.“ „Ich verstehe kein Wort, Tini.“ „Mein Dad hat es herausgefunden. Das mit mir und Peter und dank eines Fotos, das gerade im Internet kursiert, auch das mit uns. Er hat mir verboten, jemals etwas mit dir anzufangen und ist gerade so einverstanden mit meiner Beziehung mit Peter. Er hat mir so schlimme Sachen an den Kopf geworfen, Jorge. Es tut mir so leid, dass du dir Hoffnungen gemacht hast…“ schluchzte ich.„Shsh!“ machte Jorge und ich unterdrückte eine neue Tränenflut. „Ist schon okay. Vielleicht will das Universum einfach nicht, dass wir zusammenkommen.“ Meinte er. „Wahrscheinlich. Es ist wie verhext.“ „Na dann. Wir sehen uns morgen, ja?“ sagte er traurig und ich wischte mir die Tränen aus dem Gesicht. „Ja. Bis morgen.“ Sagte ich und legte auf. Wieder schluchzte ich in mein Kissen und verfluchte die Welt.
Am nächsten Tag wachte ich mit verheulten Augen auf. Ich versuchte, es so gut wie möglich zu überschminken und brauchte echt eine Menge dafür. Aber es bemerkte niemand. Abgesehen von Jorge, der mich sofort aufhielt und in ein Seitenzimmer zerrte und dann abschloss. „Was?“ fragte ich irritiert. „Hör mal. Ich habe mir das gestern noch genau überlegt und wirklich die ganze Nacht nachgedacht und ich bin zu dem Entschluss gekommen, dass wir noch nicht so schnell aufgeben sollten.“ „Wir haben keine Chance mehr. Wenn das rauskommt…“ „Eben! Und das war eben meine Überlegung. Was, wenn es keiner rausfindet?“ Ich verdrehte die Augen. „Man wird es rausfinden. Und selbst wenn nicht, irgendwer von unseren Freunden wird es irgendwann erzählen, auch wenn es keine Absicht ist.“
„Wir erzählen es niemanden.“ „Ja, toll. Und wenn wir beide gleichzeitig mit unseren Freunden - oder Freundinnen – Schluss machen, fällt das auf.“ „Dann lassen wir es.“ Schlug er vor. „Du meinst, eine Affäre?“ Er nickte. „Das ist so was von bescheuert!“ „Aber unsere einzige Chance. Wenn das Schicksal schon nicht will, dass wir zusammen sind, dann müssen wir das Schicksal eben austricksen. So schnell gebe ich nämlich nicht auf.“ Ich schüttelte den Kopf. „Das kann nur schief gehen.“ Er zog mich näher zu sich heran. „Ach ja? Wir sollten es zumindest erst einmal versuchen. Denn wenn nicht, dann platze ich innerlich.“ Sagte er und küsste mich voller Leidenschaft.
Es tat so gut, seine Lippen wieder auf meinen zu spüren. Überall war wieder Musik, wieder Farbe. Mein Herz klopfte augenblicklich, und so stark, dass es fast wehtat. „Und? Nimmst du das Angebot an?“ fragte er und biss sich auf die Lippe. Ich nickte hastig. „Ja, lass es uns versuchen. Denn ohne dich kann ich nicht leben.“ Ich habe es versucht, aber dadurch musste ich jahrelang mit einem Loch im Herzen leben, das erst jetzt langsam anfängt, zu heilen.
Er lächelte. Und küsste mich erneut. „Wir schaffen das. Wir sind Schauspieler. Wir können gut lügen!“
„Hast du denn keine Gewissensbisse wegen Stephie?“ fragte ich ihn. „Natürlich. Aber genau genommen habe ich sie ja schon betrogen, also… ja okay, schlechte Logik, aber es stimmt. Ich kann es eh nicht mehr gut machen. Und wenn ich Schluss machen würde, dann würde es auffallen, wie gesagt, also haben wir keine andere Möglichkeit. Hast du welche?“ Ich nickte. „Ich meine, ich liebe ihn nicht, aber trotzdem will ich ihm das nicht antun.“ Er nickte. „Ich verstehe dich. Es ist vielleicht nicht die beste Idee, aber nur weil es deinem Vater nicht passt, können wir nicht einfach auf unser Glück verzichten, oder? Wahrscheinlich regelt sich das alles sowieso in wenigen Tagen oder Wochen. Dann können wir zusammen sein und niemand muss von alldem hier erfahren.“
So, das ist jetzt erst mal das letzte für heute. Hoffe, es gefällt euch. Immerhin ist es ein relativ gutes Ende für ein Kapitel.
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Kennen wir uns nicht? ✅
FanfictionJorge und Tini waren schon vor Ewigkeiten zusammen, doch haben sich aus den Augen verloren. Nach Jahren treffen sie sich unerwarteterweise wieder bei Violetta. Doch vieles hat sich verändert. Beide leben in einer Beziehung, lieben sich aber immer no...