20. Die Konfrontation mit dem Übel

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Tief durchatmen Tini, lächeln, Augen zu und durch. Du schaffst das schon. Ist ja nicht so, dass du über 3 Jahre ausschließlich mit diesem Blödmann vergeudet hast. Ist ja nicht so, dass du ein Kind von ihm hast und er nichts davon merken darf, weil er eine andere hat. Ist ja nicht so, dass dein Leben ohne ihn scheiße ist, du es aber nicht zugeben willst. Ist ja nicht so, dass du vor allen anderen so tun musst, als wäre nichts geschehen, weil ja eigentlich nichts passiert sein darf? Ist ja nicht so, dass du ihn immer noch liebst, ihn aber über alles hassen willst.

Konzentriere dich darauf, was dich freuen wird. Du wirst Mechi wieder sehen, Lodo, Cande, Facu, Alba, Ruggero... Und du wirst singen können! Dieses Gefühl vor tausenden von Menschen zu singen, das würde sogar die Wut auf Jorge übertreffen.

Ich stieg die Treppen hoch und wurde sofort von Mechi umarmt, kaum als durch die Tür durch war. „Du hast mir so gefehlt!" schrie sie so laut, dass ich fast dachte, mein Trommelfell platzt auf der Stelle. „Du mir auch." Sagte ich in angemessener Lautstärke und drückte sie ganz fest. So wie alle anderen. Auch Jorge, sonst wäre alles aufgeflogen.

„Los, das müssen wir feiern! Die Wiedervereinigung des Violetta-Cast!" rief Mechi und holte eine Champagnerflasche, die schon da stand. Jeder bekam ein Glas und ich starrte auf meins. Super, keine fünf Minuten wieder da und schon würden alle wissen, dass ich schwanger war. „Für mich bitte nur O-Saft." Alle sahen mich verwundert an. „Ja, mein neuer Freund hasst Alkohol und irgendwie hat er mich schon damit beeinflusst." So, jetzt hatte ich Jorge gezeigt dass ich perfekt ohne ihn zurechtkomme. „Ach so! Ja, okay, ich schätze, das lässt sich machen. Ich hatte schon gedacht, du wärst schwanger!" lachte Mechi los. Ich fiel in ihr Lachen ein. „Haha, genau, darauf wäre ich ja gar nicht gekommen. Stimmt, da trinkt man ja auch keinen Alkohol. Haha!" Ein Hoch auf meine Glaubwürdigkeit!

„Tini, darf ich mal mit dir reden? Unter vier Augen?" fragte Jorge und am liebsten hätte ich ihn ignoriert, nickte aber schließlich. „Also, was willst du?" fragte ich kalt und verschränkte die Arme. „Ich habe mich von Stephie getrennt." Sagte er gerade heraus. Na, endlich! „Und?" sagte ich ohne mit der Wimper zu zucken. „Wie du vielleicht mitbekommen hast, bin ich wieder in einer Beziehung. Es ist zwar noch nicht offiziell, aber ich glaube, er ist der richtige." „Ja, sicher! Du kannst ja anscheinend nichts mit offiziellen Beziehungen anfangen." Spottete er. Unverschämtheit! Ich drehte mich auf dem Absatz um. So etwas musste ich mir nicht bieten lassen. „Du kannst mich mal!" rief ich und zeigte ihm den Mittelfinger.

Er hielt mich auf, bevor ich aus dem Raum gehen konnte. „Es tut mir leid. Das war unter der Gürtellinie." „Ach wirklich? Wer war es denn, der es unbedingt offiziell machen wollte? Ich. Wer war es, der mit seiner Freundin nicht Schluss machen wollte, weil er noch Gefühle für sie hatte? Du. Ich hoffe, das ist damit geklärt." „Ja, okay. Verstanden. Aber ich wollte mit ihr Schluss machen, aber konnte nicht. Das ist ein Unterschied." „Jaja!" sagte ich schnell und dachte mir nur LMAA!

„Wir können jetzt endlich da weiter machen, wo wir aufgehört haben." Meinte Jorge und kam näher. „Nein, können wir nicht. Ich weiß nicht, wie lange du brauchst, bis du es kapierst, aber ich habe einen Freund! Such dir doch eine neue Schlampe, die du wie Dreck behandeln kannst. Ich bin mir jetzt zu schade dafür." Brüllte ich ihn an und verließ das Zimmer.

Jorge kam nach mir aus dem Zimmer und ich ging extra in die entgegensetzte Richtung, wie er. Mechi wurde darauf aufmerksam. „Kann es sein, dass ihr euch gestritten habt?" Ich nickte. „Das mit uns ist vorbei. Aber schon seit längerem, also brauchst mich nicht zu trösten oder so. Ich trauere ihm nicht mehr auch, er ist einfach nur ein Idiot. Das wird mir erst jetzt bewusst." Erklärte ich und Mechi wusste nicht, was sie sagen sollte. Wahrscheinlich brach für sie jetzt eine Welt zusammen. Ihr vermeintliches Traumpaar hasste sich.

„Was höre ich da?" fragte Lodo. „Ihr habt euch gestritten?" Zum Glück hat sie nicht mehr gehört, dachte ich. „Was? Ach so! Nein, zwischen uns ist alles in Ordnung. Ich bin heute nur mit dem falschen Fuß aufgestanden, das ist alles." Meinte ich und Lodo atmete erleichtert auf. „Gut, ich hatte schon befürchtet, zwischen euch wäre irgendwas vorgefallen und ihr würdet euch jetzt hassen. Bin ich froh!" Tja, was für ein Glück, dass man so aufmerksame Freunde hat. Oder konnten sie am Ende doch alle Gedanken lesen?"

Wollte schon früher updaten, aber irgendwie hat es sich aufgehängt und erst jetzt hat es funktioniert. Hoffe, euch gefällt es ❤

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