14. Eine Verbündete

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Ich erzählte ihr alles. Wirklich alles. Am Anfang stand sie noch mit verschränkten Armen da, aber nach und nach war sie interessierter und setzte sich schließlich. Als ich geendet hatte, konnte ich ihr ansehen, dass sie auf unserer Seite war. „Und ihr kennt euch wirklich schon seit 4 Jahren?“ fragte sie und ich nickte. „Ich hätte nicht gedacht, dass ich das sagen würde, aber ich hätte es genauso gemacht wie ihr. Also ich stehe definitiv hinter euch. Und ich verspreche, ich werde es niemandem verraten.“

„Danke, Mechi.“ Sagte ich und umarmte sie. „Dafür sind doch Freundinnen da, oder? Aber wisst ihr was?“ Oje, jetzt kam bestimmt der Rat, dass wir es doch erzählen müssen. „Was?“ fragte ich unsicher. „Ich hatte Recht. Ihr seid wirklich ein Traumpaar!“ sagte sie lächelnd und verließ das Zimmer. Jorge lachte. „Was war das denn?“ fragte er lachend und ich zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung. Aber ich glaube, wir haben jetzt eine Verbündete und das kann nur ein Vorteil sein.“

„Martina? Jorge? Wo bleibt ihr denn? Ich warte jetzt schon seit zehn Minuten auf euch.“ Rief der Regisseur und ich schlug mir die Hand vor den Mund. „Scheiße, stimmt.“ Wir beide liefen los und standen schließlich bei den anderen. Mechi hatte ein zufriedenes Grinsen auf den Lippen und zwinkerte mir zu. „Wo wart ihr denn?“ fragte er und ich suchte nach einer guten Ausrede. „Ich…ich habe mein Mikrofon nicht gefunden. Und Tini hat mi beim Suchen geholfen.“ Sagte Jorge und ich nickte zur Bestätigung. „Naja, das ist jetzt egal. Also los jetzt, Action!“

Der Dreh war echt anstrengend gewesen und ich war beinahe froh, als wir endlich fertig waren. "Wer will mit Cande und mir Eis essen gehen?" fragte Lodo und natürlich war ich dabei. So wie Mechi, Jorge und Facu. Diego und Clara wollten etwas gemeinsam unternehmen und der Rest hatte schon was vor.

So kam es, dass wir zu sechst auf der Wiese im Park saßen - jeder mit einem Eis in der Hand - und wir uns unterhielten. Jorge und ich saßen - natürlich - nebeneinander und er hat seine Hand unauffällig auf meine gelegt, während ich meinen Kopf an seine Schulter schmiegte. Das könnte zwar durchaus auch freundschaftlich gewertet werden, war aber nicht meine ursprüngliche Absicht.

Mitten im Satz wurden wir unterbrochen von Fans, die unbedingt von jedem einzelnen von uns Autogramme und Fotos haben wollten. Doch Jorge und mich nahmen sie sich zum Schluss vor.

„Wir sind die größten Fans!“ beteuerten sie nach dem Foto. „Und ihr seid so ein tolles Paar!“ Ich schüttelte den Kopf. „Wir sind überhaupt kein Paar.“ Stellte ich richtig. Zumindest nicht offiziell, fügte ich in Gedanken hinzu. „Sie hat Recht. Wir sind nicht zusammen.“ Sagte Jorge zur Unterstützung. Die beiden Fans waren einerseits enttäuscht, aber auch verwundert. „Echt nicht? Komisch. Aber wenn ihr es wärt, dann wärt ihr cooler als Brangelina.“ Erklärten sie und liefen jubelnd weg.

„Ha, was waren denn das für welche?“ überspielte Jorg die seltsame Situation. Mechi genoss das hier sichtlich, für sie war das alles echt irre unterhaltsam. Ich warf ihr einen bösen Blick zu, doch sie zuckte nur mit den Schultern und grinste weiter.

„Wieso?“ fragte Facu entspannt. „Ich finde, die beiden haben absolut Recht!“ Mit dieser Aussage löste er eine Massendiskussion aus. Cande und Lodo motzten ihn an, dass er so was doch nicht sagen konnte und dass das völlig hirnrissig wäre. Mechi war mal wieder höchst amüsiert. Mich hätte es überhaupt nicht gewundert, wenn sie sich extra Popcorn geholt hätte.

„Jetzt mal ehrlich! Ich sage doch nur die Wahrheit. Gebt es doch zu, ihr seht es alle genauso.“ rief Facu und Lodo sowie Cande hielten den Blick gesenkt. „Ist das echt so?“ wollte ich wissen und die beiden nickten langsam. Mechi zog die Augenbrauen hoch, ganz so, als wollte sie damit sagen: „Habe ich es nicht gesagt?“

Lodo wollte sich rechtfertigen. „Aber es stimmt auch irgendwie. Wenn ihr euch sehen würdet, dann wäre es für euch genauso klar wie für uns.“ Ich wusste nicht, wie ich darauf reagieren sollte und Jorge ebenso wenig deswegen war ich dankbar, als endlich Mechi eingriff. „Alles schön und gut. Irgendwann werden sie schon merken, was sie aneinander haben, aber bis dahin sollten wir sie damit in Ruhe lassen.“

Sie zwinkerte mir zu und ich formte meine Lippen zu einem „Danke.“ „Du hast Recht!“ rief Cande und alle waren sich einig. „Irgendwann werden sie schon erkennen, dass sie perfekt füreinander geschaffen sind.“

Im der Sonne liegen und Schreiben. Was gibt es besseres?
Ich hoffe euch hat's gefallen. Vielleicht liegt ihr ja auch und der Sonne, während ihr es liest? Ein Eis in der Hand, dann macht's doch glaubhaft doppelt Spaß

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