Ich war so froh, dass ich nicht diese Übelkeitsnummer durchzog wie alle anderen Frauen, die schwanger waren, dafür fühlte ich manchmal echt mies. Mir wurde manchmal schwarz vor Augen und musste mich setzen. Kann man leichter vertuschen als die Übelkeit, aber trotzdem war es verdammt unangenehm.Vor allem, wenn man überhaupt nicht damit rechnet. Wie zum Beispiel bei einer Tanzprobe. Anstrengung war definitiv nicht förderlich, aber für nichts in der Welt würde ich das hier aufgeben. Mitten in der Choreo wurde mir schwindelig und ich musste abbrechen.
„Tut mir leid, Leute, aber ich muss mich mal kurz hinsetzen.“ sagte ich und konnte nur noch umrisse erkennen. „Geht es dir gut?" fragte Mechi besorgt und ich nickte. Klar, macht nur weiter. Ich trink nur mal was.“ murmelte ich. Ich hatte keine Kraft mehr, um lauter zu reden. Also ging ich in den Flur und setzte mich hin. Ich atmete tief ein und aus und nach ein paar Minuten ging es mir schon etwas besser. Ich konnte wieder klar denken und einwandfrei sehen. Mechi sah nach mir und merke, dass etwas nicht mit mir in Ordnung ist. „Du hast doch was.“ meine sie und ich schüttelte den Kopf. "War alles ein bisschen viel in letzter Zeit.“ Log ich. „Kommst du wieder?“ fragte sie und ich nickte. „Klar!“ Was sollte sie von mir denken, wenn sie das herausfinden würde? Außerdem dürften die anderen nichts mitbekommen, sonst würden sie am Ende das Konzert noch absagen.
„Alles klar bei dir, Tini?“ fragte Jorge und ich nickte. Er war offensichtlich Mechi gefolgt, um sich ebenfalls zu vergewissern, dass ich nicht umkippe oder sonst was. „Ja, als wieder okay. Hatte nur einen kurzen Kreislaufzusammenbruch.“ Jorge war besorgt, doch das war mir egal. Genau genommen war das ja auch seine Schuld. Sonst hatte ich den Tag über keine Probleme mehr, was Zusammenbrüche angeht, dafür aber die nächsten Tage. Und das umso mehr.
Ich stritt mich mal wieder mit Jorge und ich steigerte mich da so rein, dass ich schon nach kurzer Zeit merkte, wie die Welt sich drehte. Es war keine Wand in der Nähe, an der ich mich hätte abstützen können, also suchte ich vergeblich nach anderen Gegenständen in der Nähe, denn ich würde einen Teufel tun und mich bei Jorge abstützen. Ich hörte gar nicht mehr auf seine Beschimpfungen, ich hatte echt wichtigeres zu tun. Aber nirgends in der Nähe war irgendetwas zu sehen, das mich entweder aushalten würde, oder nicht so tief lag, dass ich mich auch gleich am Boden hinsetzen könnte. Doch auf einmal wurde mir ganz schwarz vor Augen und ich verlor den Boden unter den Füßen.
Das nächste, was ich hörte, war die Stimme eines Mannes, offensichtlich eines Arztes. „Sie ist nur noch etwas bewusstlos. Wahrscheinlich zu viel Stress. Ist zwar ungewöhnlich in dem Alter, aber durchaus möglich.“ „Wie geht es ihr?“ fragte eine andere Stimme besorgt. Jorge. „Sie wird bestimmt gleich aufwachen.“ Antwortete der Arzt. Ich blinzelte und öffnete schließlich die Augen. Alle atmeten erleichtert aus. „Gott sei Dank, du hast uns vielleicht einen Schrecken eingejagt!“ rief Lodo. „Was ist denn passiert?“ fragte ich. „Du bist einfach umgekippt und warst bewusstlos.“ erzählte Jorge. Ach, stimmt, da war was. Mal wieder ein Zusammenbruch.
„Ich möchte jetzt mit der Patientin kurz unter vier Augen sprechen, wenn das möglich ist.“ Meinte der Arzt. „Klar. Komm, wir proben dann mal wieder weiter.“ Sagte Cande und alle gingen. „Haben sie so etwas öfter?“ fragte mich der Arzt und ich nickte. „JA, aber normalerweise setze ich mich kurz, trinke was und beruhige mich etwas, dann geht es wieder. Bewusstlos bin ich noch nie geworden.“ Er nickte und schrieb was auf.
„Zu viel Stress. Das sollten sie ändern, bevor etwas schief geht. Wie jemand Bescheid?“ fragte er und sah auf meinen Bauch. Ich wusste genau, was er meinte. Ich nickte. „Ja, meine Eltern.“ „Aber der Vater nicht, nehme ich mal an.“ Ich nickte. „Ja, in einem so jungen Alter kommt es häufig vor, dass so etwas noch nicht geregelt ist.“ Meinte er und ich nickte wieder. Er musste es ja wissen. „Sie haben aber schon die Schweigepflicht, oder?“ wollte ich sichergehen. „Ja, natürlich. Ich werde nichts verraten. Dein Geheimnis ist bei mir sicher.“
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Kennen wir uns nicht? ✅
FanfictionJorge und Tini waren schon vor Ewigkeiten zusammen, doch haben sich aus den Augen verloren. Nach Jahren treffen sie sich unerwarteterweise wieder bei Violetta. Doch vieles hat sich verändert. Beide leben in einer Beziehung, lieben sich aber immer no...