17. Alles so kompliziert...

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War doch klar, dass ich Jorge die gute Nachricht sofort mitteilen musste und rief ihn deshalb an. „Peter und ich haben uns getrennt! Und ich habe mit meinem Papá geredet, der macht uns garantiert keine Probleme. “ verkündete ich überglücklich. „Wirklich? Wow, endlich!“ kam es genauso fröhlich zurück und ich musste grinsen. Ich konnte nicht anders. Ich war einfach zu glücklich.

„Wir sehen uns morgen, ja? Morgen ist sowieso kein Drehtag, also haben wir frei. Selber Ort selbe Zeit?“ „Okay, also bis dann.“ „Wir sehen uns. Lieb dich.“ Sagte er und legte auf. Und ich warf mein Handy aufs Bett, warf mich ebenfalls darauf und seufzte glücklich. Wenn es nicht schon so spät gewesen wäre und das Haus schon geschlafen hätte, hätte ich bestimmt ausgelassen im Zimmer herumgetanzt und gesungen, aber so lag ich nur da und konnte es kaum erwarten, dass der nächste Tag kommt.

Am nächsten Tag setzte ich mich wie abgemacht auf die Sitzbank, wo wir uns immer trafen und  wartete. Und da – endlich – kam er. Ich wollte schon zu ihm rennen und ihm um den Hals fallen, aber er sah traurig aus, oder jedenfalls nicht besonders gut gelaunt. „Was ist denn mit dir los?“ fragte ich ihm belustigt, denn mir war es schleierhaft, wie man an so einem tollen Tag so Trübsal blasen kann. Er setzte sich schweigend neben mich und seufzte. „Hast du mit Stephie Schluss gemacht?“ vermutete ich. Vielleicht war es nicht so einfach wie mit Peter. Aber er schüttelte den Kopf. „Ich konnte nicht.“

Jetzt runzelte ich die Stirn. „Wie, du konntest nicht?“ „Sie hat gestern erfahren, dass ihre Oma gestorben ist, da wollte ich sie nicht noch damit belasten.“ Ach so. „Ja, das verstehe ich. Aber wann willst du es dann tun? Ich kann es nämlich kaum erwarten.“ „Ich weiß es nicht.“ „Vielleicht nächste Woche? Oder danach?“ „Tini. Ich kann das nicht. Sie braucht mich jetzt.“ „Aber ich brauche dich doch auch.“ Murmelte ich und war schlagartig in deiner Stimmung.

„Zwischen uns muss sich ja nichts ändern. Wir müssen es ja nur noch weiterspielen. Und wenn die Zeit gekommen ist, dann werde ich es tun und keine Sekunde früher. Wir ziehen das jetzt schon so lange durch, auf paar Monate mehr oder weniger kommt es doch auch nicht mehr an.“ Ich schluckte. Monate? „Immer steht etwas dazwischen… Und wenn es noch Jahre so weitergeht?“ fragte ich. „Das wird es schon nicht. Wie gesagt, nicht mehr lange, wir müssen bis dahin eben nur noch weitermachen wie bisher und ehe wir es uns versehen, ist es soweit.“ Ich vertraute ihm da einfach mal.

„Aber, die dritte Staffel ist in nur ein paar Wochen fertig gedreht, was wenn wir uns dann nie wieder sehen?“ fiel mir noch ein. Er sah mich nur an. „Sehr unwahrscheinlich. Vor allem besteht immer noch die Chance, dass eine weitere Staffel gedreht wird, oder?“ meinte er beruhigend und ich nickte.

Ich wollte einfach mal hoffen, dass er Recht behielt, und dass sich immer noch alles zum Guten wendet. Immerhin gab es ein großes Hindernis weniger: Peter. Und mein Vater somit auch. Jetzt fehlt halt nur noch Stephie und in wenigen Monaten ist auch das geregelt. Was kann eigentlich noch schief gehen?

Ich wollte nicht zu schnell zum Happy End kommen, das wäre meiner Ansicht nach zu langweilig. Ich hoffe ihr seht das auch so und fiebert weiter mit. Hoffe, euch hat's gefallen. ❤

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