✧*:・゚007. 𝐦𝐢𝐭𝐭𝐞𝐧 𝐢𝐧 𝐝𝐞𝐫 𝐧𝐚𝐜𝐡𝐭

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Zoe

Dass Mason Lillian angeschrieben hatte, ging mir nicht aus dem Kopf. Ehrlich gesagt, war es nicht die Tatsache, dass er sie angeschrieben hatte, denn das freute mich für sie, sondern es regte mich zum Überlegen an, ob ich Ben schreiben sollte.

So lag ich also im Bett, denn eigentlich wollte ich schon längst schlafen, doch in meinem Kopf war eindeutig zu viel los. Ich dachte an den Brünetten, der mich beim Treffen bereits angegrinst hatte. Mir waren seine blauen Augen aufgefallen, denn immerhin hatte ich eine Schwäche für diese Augenfarbe.

Völlig in Gedanken öffnete ich seinen Kontakt und schaute mir die Nummer an. Natürlich half mir diese Zahlenkombination nicht weiter, doch ich redete mir ein, dass sie es tat.
Ich musste gähnen und streckte mich dabei. Dass ich mein Handy dabei in den Händen hielt, war mir egal. Zumindest bis zu dem Zeitpunkt, als ich wieder auf das Display schaute und sah, dass ich ihn anrief.

Ich schrie auf und drückte so schnell wie möglich auf das rote Symbol, doch ich wusste, dass es zu spät war.
Er würde wissen, dass ihn jemand angerufen hatte. Immerhin hatte ich mit meinem Aufschrei nicht Lillian auf mich aufmerksam gemacht, sodass mir zumindest ihre Kommentare erspart blieben.

Ich schloss kurz die Augen, um zu realisieren, was gerade geschehen war. Wieso musste sowas immer mir passieren? In meiner Hand fing es an zu vibrieren und ich traute mich nicht, meine Augen wieder zu öffnen.
Doch als ich es tat, sah ich, dass er anrief. Ich atmete einmal tief durch, ehe ich dran ging.

„Hallo?" Seine Stimme war rau, vermutlich hatte er bereits geschlafen. Das wunderte mich nicht, denn normalerweise würde ich um diese Uhrzeit auch schon lange schlafen.
„Tut mir leid, ich wollte dich nicht anrufen", murmelte ich ins Telefon.
Nervös schaute ich mich in meinem Zimmer um. Mein Blick blieb an der Uhr hängen. Halb Drei.

„Zoe?", fragte er ruhig und ich hörte es im Hintergrund rascheln, so als würde er sich in seinem Bett aufrichten.
„Ja, hi", sagte ich und konnte mir ein kurzes Lachen nicht verkneifen. Ich war so blöd, ehrlich.

Doch auch Ben lachte kurz auf.
„Ich dachte nicht, dass du dich bei mir meldest." Ich glaubte, dass er lächelte. Zumindest hörte es sich ganz stark danach an.
„Ehrlich gesagt, wollte ich das auch nicht." Ich kaute auf meiner Unterlippe, so wie ich es oft tat, wenn ich mit der Situation überfordert war.
„Ach stimmt, du hattest ja versehentlich angerufen." Ben lachte wieder und ich lief rot an. Zum Glück konnte er das nicht sehen.

Ich vermutete, dass er in dem Moment aufstand und sich was zu trinken suchte, denn die Hintergrundgeräusche waren kaum zu überhören.
„Hab ich dich geweckt?", fragte ich, nachdem ich mich geräuspert hatte.
Ich hörte, dass er eine Flasche öffnete und das Handy ablegte.
„Ja, aber das macht nichts."

Nachdem ich mich mehrfach entschuldigt hatte und Ben mir jedes Mal klargemacht hatte, dass ihn der Anruf so freute, dass es ihm egal war, dass ich ihn geweckt hatte, konnte ich auch entspannen. Die Nervosität hatte sich gelegt.

Wir saßen noch eine Weile da und sagten beide gar nichts, doch ich wusste, dass er noch da war. Ich schaute grinsend auf das Display, bis ich gähnen musste.
„Du solltest schlafen gehen", sagte er plötzlich. Ich nickte, auch wenn er das nicht sehen konnte.
„Sollte ich wohl." Im Hintergrund raschelte es wieder.  Ben hatte sich wieder ins Bett gelegt. „Aber bitte wecke mich nicht", witzelte ich.

„Keine Sorge", antwortete er. „Schlaf gut, Zoe."
„Schlaf gut, Benjamin", erwiderte ich lächelnd, ehe ich, wie schon einige Minuten vorher, auf den roten Knopf drückte. Diesmal war es immerhin nicht aus Panik.

Ich legte mein Handy weg und machte es mir bequem, bis ich irgendwann glücklich einschlief. Vielleicht hatte meine Tollpatschigkeit doch etwas Gutes.

Als ich am Morgen aufwachte, war ich unglaublich müde und trotzdem ging ich mit einem Grinsen auf den Lippen in die Küche, in der Lillian bereits stand und sich ein Brötchen schmierte. Sie beäugte mich kritisch, als ich ihr gut gelaunt einen guten Morgen wünschte.
„Was ist denn mit dir los?", fragte sie, denn zugegebenermaßen war ich normalerweise morgens immer alles andere als gut gelaunt.
„Nichts", sagte ich bloß und klaute mir eine Hälfte ihres Brötchens, woraufhin sie mich entgeistert anschaute.

„Und hat Mason geantwortet?", fragte ich bloß und ignorierte ihren kritischen Blick.
„Ich hab noch nicht nachgeschaut." Sie holte sich ein weiteres Brötchen und schob mir die restliche Hälfte meines Diebesguts zu.
Triumphierend nahm ich es und setzte mich an den Tisch.

„Wieso grinst du so dämlich?", fragte Lillian, als sie sich mit ihrem Brötchen gegenüber von mir hinsetzte.
„Erstens grinse ich schon mal nicht dämlich", antwortete ich ihr, ehe ich von meinem Brötchen abbiss.
„Und zweitens habe ich gestern Nacht mit Ben telefoniert." Wie es dazu kam, verschwieg ich ihr.

„Ernsthaft?" Ihre Stimme wurde lauter und ich nickte bloß, denn ich wollte weiter essen.
„Du bist mir ja eine. Telefonierst mitten in der Nacht mit einem Typen." Die Blonde wackelte mit ihren Augenbrauen, weswegen ich ihr gegen das Schienbein trat.
Sie antwortete mit einem Lachen.
„Ich will gar nicht wissen, worüber ihr geredet habt."

Genervt verdrehte ich die Augen.
„Manchmal bist du einfach anstrengend." Ich stand auf, um mir einen Kaffee zu machen, doch sie drehte sich um und starrte mich an.
„Was?", fragte ich verwirrt, woraufhin sie sich grinsend wieder umdreht.
„Ach nichts."

Daraufhin schwiegen wir beide und ich schaute meinem Kaffee dabei zu, wie er in die Tasse lief.
„So wie du grinst, bist du entweder verknallt oder ihr hattet ein heißes Gespräch", unterbrach sie das Schweigen. Empört schaute ich von der Tasse hoch und verzog angewidert das Gesicht.
„Weder noch!"

Lillian lachte, ehe sie antwortete:
„Streite es nicht ab, Silly. Ich werde es irgendwann sowieso herausfinden."
Ich schüttelte bloß den Kopf und war froh, dass der Kaffee fertig war, woraufhin ich erstmal einen großen Schluck trank.

„Schau lieber mal nach, ob dein Lover dir geantwortet hat", konterte ich und kassierte dafür einen bösen Blick.

Switched Phones || Ben Chilwell & Mason Mount Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt