✧*:・゚012. 𝐠𝐞𝐩𝐥𝐚𝐧𝐭𝐞𝐫 𝐚𝐧𝐫𝐮𝐟

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Ben

„Sollte ich fragen, was du machst?", fragte Mason mich nach einiger Zeit, woraufhin ich zusammenzuckte.
Mason verfiel in ein lautes Lachen, ich verdrehte lediglich meine Augen.
„Schnauze", sagte ich nur. „Kümmer dich lieber um deine Lillian."

„Weißt du was, das mach ich jetzt auch", erwiderte ich trocken. „Glaubst du, ich sollte sie fragen, ob sie sich mit mir treffen will oder ist das noch zu früh?" Ich hörte Mason gar nicht zu, war viel zu sehr auf mein eigenes Handy fokussiert. Als er mich dann direkt ansprach, schaute ich ihn das erste Mal wieder an.
„Alter, was machst du die ganze Zeit?" Mason versuchte auf mein Handy zu schauen, doch ich schaltete es aus, damit er gar keine Chance dazu hatte.
„Nichts", antwortete ich, setzte mich dabei aufrecht hin, denn von sitzen konnte vorher nicht die Rede gewesen sein. „Also ich finde, du solltest sie fragen." Mason musterte mich kurz, sah aus als wollte er etwas sagen, doch ließ es bleiben.

Als Mason wieder zu seinem Handy griff, nahm ich meins ebenfalls zur Hand. Blöderweise erwischte Mason mich dabei wie ich bei einer gerade eingetroffen Nachricht anfing zu grinsen.
„Also wenn du dir in Ruhe irgendwelche Bikinibilder von irgendwelchen Frauen anschauen willst, kann ich auch gerne gehen."
„Ich schaue mir kei-" Ich fing gerade an mich gegen seinen Vorwurf zu wehren, sich dann räusperte ich mich. „Ja, vielleicht solltest du gehen."

An Masons Blick erkannte ich, dass er ziemlich geschockt war. Um ehrlich zu sein war ich das gerade auch. Keine Ahnung was gerade in mich gefahren war.
„Eh, okay", sagte er überrascht und erhob sich vom Sofa. „Du verhältst dich komisch", sagte er noch, als er gerade dabei war aus dem Wohnzimmer zu verschwinden.

„Wir sehen uns morgen, Mase", verabschiedete ich mich und hob meine Hand. „Jo, ciao", hörte ich noch von ihm, dann fiel nach kurzer Zeit die Tür ins Schloss. Ich atmete einmal tief durch. Ich hatte mich gegenüber Mason gerade echt Scheiße verhalten, das wusste ich. Aber seine ständige Neugier ging mir gerade echt auf die Nerven.

Klar, er war mein bester Freund, aber musste ich ihm deswegen alles erzählen? Okay vielleicht hätte ich erwähnen können, dass ich vor einigen Tagen mit Zoe telefoniert hatte und eventuell auch, dass wir kurz danach angefangen haben miteinander zu schreiben. Aber es war ja alles noch sehr frisch, wer wusste schon, ob sich daraus etwas entwickeln würde.

Seufzend legte ich mein Handy zur Seite, es hatte jetzt keinen Zweck sich darüber Gedanken zu machen. Das würde mich nur noch verrückter machen. Also versuchte ich mich mit anderen Dingen abzulenken. Ich könnte ja mal wieder Klavier spielen. Das hatte ich ewig nicht getan.

Am Klavier angekommen setzte ich mich auf den Hocker und fing an zu spielen.

Mehrere Male hatte ich mich inzwischen verspielt, genervt schlug ich mit meiner flachen Hand auf das Klavier. Ein lauter Ton klang auf, vor welchem ich mich selbst ein wenig erschreckte.

Ich konnte einfach keinen klaren Gedanken fassen, ohne dass Zoe irgendwo auftauchte. Ein wenig verfluchte ich die junge Frau dafür. Doch dann tauchte ein Bild von ihr in meinem Kopf auf und ich musste grinsen. Oh man ey. Hilfe.

Ich beschloss es für heute mit dem Klavier spielen sein zu lassen. Stattdessen stand ich wieder vom Hocker auf und nahm mir mein Handy.

Eine Zeit starrte ich auf den Chat zwischen mir und Zoe, sie hatte mir geschrieben, dass ihr langweilig war. Ich hatte eine Idee im Kopf, war leicht unsicher, ob ich es tun sollte. Letztendlich entschied ich mich aber dafür. Und so kam es, dass ich nicht mal zwei Sekunden später auf das Anrufen Symbol drückte.

Es dauerte nicht lange, da hatte sie den Anruf schon angenommen. „Hey Ben?" Hörte ich ihre Stimme durch das Telefon. Sie klang ein wenig verwirrt, ich war es um ehrlich zu sein aber auch. „Hey Zoe", war das einzige, was ich rausbrachte. „Wieso rufst du an?" Kam die Frage ihrerseits. „Naja, im Gegensatz zu anderen, rufe ich die Menschen nicht aus Versehen um drei Uhr nachts an." Ein Lachen erklang vom anderen Ende, sie wusste genau, dass ich damit auf ihren Fauxpas anspielte.

„Ja gut, das war etwas ungünstig. Aber hey, du hättest auch einfach wieder auflegen können." „Ja, ja, das hätte ich." Eine kurze Zeit war es still zwischen uns.

„Und warum rufst du jetzt an?" Wiederholte sie ihre Frage von vorhin. „Du hast gesagt dir wäre langweilig und da mir nichts Besseres eingefallen ist dachte ich, ich rufe dich einfach mal an." Klärte ich sie über mein Vorhaben auf, bekam mit wie sie am anderen Ende ein leises 'ahh' murmelte. „Interessant." Sagte sie als Nächstes, dann ertönten einige Geräusche im Hintergrund. Es hörte sich an, als würde sie eine Tür schließen, dann ertönte ein dumpfer Laut. „Was war das denn? Fragte ich sie." „Bin auf mein Bett gesprungen", antwortete sie mir, fing dabei an zu lachen. Ihr Lachen war so ansteckend, dass ich mitlachen musste.

Eine Zeit lang redeten wir über alle möglichen Sachen, sie erzählte mir von ihrem Job und ihrem schrecklichen Chef, ich erzählte wie ich damals mit dem Fußball angefangen hatte.

Wir hörten erst auf zu reden als es bei Zoe sehr laut klopfte, vermutlich stand jemand vor ihrer Zimmertür. „Oh Ben, ich habe ganz vergessen, dass Lill und ich noch zusammen essen gehen wollten. Obwohl das war doch erst um halb sieben." Mit einem Blick auf die Uhr an der Wand stellte ich fest, dass es inzwischen schon kurz nach sechs war. Ich hatte sie doch schon um ein Uhr angerufen. Hatten wir so lange gequatscht?

„Die Zeit ist aber auch irgendwie verflogen während wir telefoniert haben." Stellte ich fest, bekam Zustimmung von der jungen Frau. „Ich bin dafür, dass wir das ganze auf jeden Fall wiederholen, dann rufe ich dich an. Aber nicht um drei Uhr nachts, versprochen." Ich musste noch einmal lachen, dann verabschiedeten wir uns und legten auf.

Mein Handy legte ich zur Seite, lehnte mich auf dem Sofa zurück und schloss meine Augen. Auf meinen Lippen bildete sich ein Grinsen, welches so schnell auch nicht verschwinden würde.

Switched Phones || Ben Chilwell & Mason Mount Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt