✧*:・゚019. 𝐤𝐞𝐢𝐧 𝐧𝐨𝐫𝐦𝐚𝐥𝐞𝐫 𝐦𝐨𝐫𝐠𝐞𝐧

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Zoe

Als ich am nächsten Morgen aufwachte, realisierte ich schnell, dass etwas ganz anders war als sonst.
Ob es die Tatsache war, dass mein Kopf ein wenig schmerzte, wenn ich meine Stirn nur leicht berührte oder der Gedanke an den gestrigen Abend?
Nein, es war, der Moment der Verwirrtheit, der dadurch entstand, dass ich nicht in meinem Bett aufwachte, – in gar keinem Bett, sondern auf einer Couch.

„Ach du scheiße”, murmelte ich, als ich bemerkte, dass mein Rücken durch den ungewohnten Untergrund schmerzte. Langsam richtete ich mich auf und schob die kuschelige Decke von mir herunter. Ich schaute mich um und realisierte schnell, wo ich mich befand. Spätestens als der Brünette verschlafen das Zimmer betrat. Seine Haare waren noch ganz durcheinander vom Schlafen und auch sein müder Blick machte deutlich, dass er ebenfalls erst gerade aufgewacht war.

„Guten Morgen”, begrüßte ich ihn mit einem Grinsen. Er musste gähnen, weshalb er mir erstmal nur zuwinkte, dann trat er auf mich zu und schmiss sich neben mich auf das Sofa.
„Guten Morgen”, sagte er nun ebenfalls und schaute mich besorgt an. „Dein Kopf hatte gegen meinen harten Schädel wohl keine Chance.” Er strich vorsichtig über die Beule, die er verursacht hatte. Ich beobachtete ihn dabei genau, doch ich musste kurz schmerzverzerrt das Gesicht verziehen.
„Tut mir leid”, sagte er sofort, doch ich lachte nur.
„Was lernen wir daraus? Autos sind gefährlich.” Ben nickte lachend, ehe er aufstand. „Frühstück?”
Mit einem Grinsen im Gesicht nickte ich und folgte dem Älteren in die Küche.

Während des Frühstücks unterhielten wir uns ausgiebig, weshalb mein Kaffee auch schon ziemlich abgekühlt war, als ich zum ersten Mal an der Tasse nippte.
„Ich hoffe, es ist nicht schlimm für dich, dass ich dich nicht wecken wollte.” Gegen Ende des Films war ich, laut Ben, eingeschlafen.
„Wenn du mich geweckt hättest, hättest du deine Revanche für den Anruf mitten in der Nacht gehabt”, antwortete ich ihm lachend, nachdem ich ihm klargemacht hatte, dass ich kein Problem damit hatte, die Nacht auf seiner Couch verbracht zu haben. Auch, wenn mein Rücken das ganze nicht so auf die leichte Schulter nahm wie ich.

„Das stimmt”, erwiderte Ben lachend. „Aber du sahst zu niedlich aus, da konnte ich nicht an meine Rache denken.”
Unwillkürlich schlich sich ein Lächeln auf meine Lippen. Der gestrige Abend, war trotz des kleinen Unfalls, wirklich schön gewesen.
Das sah auch Ben so, der mich nach dem Frühstück nach Hause fuhr.
„Ich hoffe, wir sehen uns bald wieder”, sagte Ben und zog mich in eine Umarmung, für die er extra ausgestiegen war.
„Hoffe ich auch”, antwortete ich ihm mit einem breiten Grinsen, ehe wir uns verabschiedeten. Ich winkte ihm nochmals zum Abschied, als er mit seinem Auto wegfuhr.

Als ich daraufhin die Haustür aufschloss, ertönte sofort die Stimme meiner besten Freundin. Sofort riss ich meine Augen auf, als mir klar wurde, dass sie keine Ahnung hatte, wo ich gewesen war und sie mir nun vermutlich den Kopf abreißen würde.
„Weißt du, wie ich mich gesorgt habe, Zoe!” Sie war aufgebracht, was ich voll und ganz nachvollziehen konnte. „Du hast weder auf meine Nachrichten noch auf meine Anrufe reagiert!” Lillian kam mir entgegen, sodass ich zum ersten Mal auch ihren Gesichtsausdruck zu ihrer wütenden Stimme hörte.
„Dir auch erstmal einen guten Morgen”, antwortete ich ihr, in der Hoffnung, dass sie das etwas beruhigen würde. „Und es tut mir leid.” Entschuldigend sah ich sie an, während sie die Augen zusammengekniffen hatte.

„Wo warst du?”, fragte die Blonde, wobei ihrer Stimme etwas ruhiger wurde. „Und was ist da an deinem Kopf passiert?”
Ich räusperte mich, während ich versuchte ihrem eindringlichen Blick auszuweichen.
„Ich war”, fing ich an, „unterwegs. Mit Ben.” Beim letzten Teil wurde meine Stimme leiser und ich hoffte, dass sie das überhören würde. Doch als sich ein verschmitztes Grinsen auf ihr Gesicht schlich, wusste ich genau, dass sie es gehört hatte.
„Dann hat sich auch die Frage geklärt, wo du die Nacht verbracht hast”, lallte sie und zwinkerte mir dann zu.

„Und was ist da passiert?” Sie deutete auf die Beule, die anscheinend doch auffälliger war, als erwartet. Ich versuchte zu verhindern, dass mir das Blut ins Gesicht schoss, doch da mir das nicht gelang, huschte ich eilig an Lillian vorbei und lief daraufhin in die Küche, um mir ein Glas Wasser zu holen.
„Ich bin gegen einen Laternenmast gelaufen”, log ich. Vermutlich war das die billigste Ausrede, die mir in dem Moment hätte einfallen können, doch sie war auf jeden Fall besser, als die Wahrheit, denn diese war mir mehr als peinlich.

„Ahja”, antwortete Lillian daraufhin nur und musterte mich mit einem skeptischen Blick, nachdem sie mir in die Küche gefolgt war.
„Wie war dein Date mit Mason?”, wechselte ich das Thema. Daraufhin fing die Blonde zu grinsen an und deutete auf den Stuhl. Das könnte jetzt länger dauern.

Mit meinem Wasserglas setzte ich mich also hin und lauschte gespannt der Erzählung meiner besten Freundin. Ihr schien das Date mit Mason wirklich gefallen zu haben, denn er schien mächtig Eindruck bei ihr hinterlassen zu haben.
„Er ist wirklich ein guter Zuhörer”, erzählte sie, während sie verträumt vor sich hin starrte. „Und wir haben einiges gemeinsam.”

Ich hörte ihr stumm zu und nickte immer, wenn sie mich anschaute.
Ehrlich gesagt wusste ich nicht, was ich großartig kommentieren sollte.
„Freut mich, dass es so gut gelaufen ist”, resümierte ich nach ihrem Vortrag. Natürlich wollte Lillian dann ebenfalls wissen, was Ben und ich getan hatten. Ich erzählte ihr also, wie es überhaupt gekommen war, dass wir anschließend zusammen spazieren gegangen waren und davon, dass Ben so komisch reagiert hatte, als er Mason und sie gesehen hatte.

„Ihr wart auch bei Nandos?”, fragte sie bloß verwirrt. „Ich habe euch gar nicht gesehen.”
„Liegt ja auch daran, dass er sofort wieder abhauen wollte, als er euch entdeckt hatte.” Ich zuckte mit den Schultern, denn ich hatte nicht weiter nachgefragt, vermutlich weil ich davon ausging, dass er die Beiden nicht stören wollte.
„Interessant”, murmelte Lillian daraufhin. „Und wie bist du bei ihm im Bett gelandet?”

Ich riss meine Augen auf und schaute meine beste Freundin nur irritiert an.
„Bitte was?”, ertönte es aus mir etwas laut.
„Du hast bei ihm geschlafen, also gehe ich davon aus, dass ihr etwas miteinander hattet.”
Eilig schüttelte ich den Kopf.
„Nein, wir haben einen Film geschaut und ich bin eingeschlafen”, erzählte ich wahrheitsgemäß.
„Silly, du bist langweilig”, äußerte sie sich gelangweilt, als sie vom Stuhl aufstand. „Ich dachte, du erzählst mir jetzt was Pikantes, aber naja.”

Daraufhin musste ich erstmal einen Schluck trinken, denn sofort kam mir die Situation aus dem Auto wieder in den Kopf, und vermutlich lief ich mal wieder komplett rot an.

Switched Phones || Ben Chilwell & Mason Mount Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt