Kapitel 32

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"Hallo?" Weckte mich eine zarte Stimme.

"Oh Hei. Wer bist du denn" sagte ich und schaute sie noch einwenig verschlafen an.

"Ich suche meinen Papi" sagt sie traurig.

"Oh okay ich kann ja mal mit dir suchen gehen" schlug ich vor.

Ich stand ungern auf und ließ Ian alleine. Ich ging mit ihr zur Information und ließ ihren Vater ausrufen. Der ließ auch nicht lange auf sich warten.
Er bedankte sich und ging dann mit seiner Tochter an der Hand wieder.

Ich holte mir einen Café da es schon ziemlich spät war und ich nicht vorhatte zu gehen.

Auf dem Weg ins Zimmer zurück sah ich einen Arzt hinein laufen.

Schnell lief ich hinterher.

"Tschuldigung?" Sagte ich. Er drehte sich um und schaute mich fragend an.

"Gehören sie zur Familie oder suchen sie etwas?"

"Ich bin seine fr.. Schwester" log ich.

"Wann wacht er auf?" Fragte ich hoffend.

"Kann ich jetzt noch nicht sagen. Er hat sehr viel Blut verloren und ein Blutgerinnsel im Gehirn das wir entfernen mussten.
Sein Zustand hat sich nicht geändert seit der OP.
Er hat aber eine Patientenverfügung von der wissen sie aber bestimmt schon" klärte er mich auf.

"Ehrlich gesagt nein" sagte ich.

"Nach 6 Wochen will er die Geräte abstellen"

"Was?" Fragte ich geschockt.

"Er wollte es so. Es tut mir leid aber ich muss weiter. Schönen Tag noch"

"Du bist so ein Arsch" sagte ich zu Ian ich hoffte das er mich hörte. Wie kann er mir sowas antun. Und warum schon nach 6 Wochen? Was ist wenn er nur 3 Tage später aufwachen würde?

Meine Augen füllten sich wieder und ich legte mich wieder neben ihn.

"Bitte wach auf. Ich weis nicht was ich ohne dich machen soll. Ich liebe dich so sehr" schluchzte ich.
Er muss es hören falls es das letzte ist was er hört.

"Frau McKibben?" Hörte ich plötzlich eine Stimme hinter mir.

"Ja?" Fragte ich und drehte mich um.
Vor mir standen 2 Polizisten.

"Wir würden ihnen gerne ein paar Fragen stellen" sagte einer.

"Okay" sagte ich verunsichert.

"Ist ihr Bruder Alkoholiker?" Fragte jetzt der andere.

"Nein"

"Ist er selbstmordgefährdet?" Fragte er weiter.

"Was nein wieso?" Fragte ich verwirrt.

"Hat er Feinde?"

"Hä.. wie ist das denn überhaupt passiert?" Fragte ich genervt.

"Das sind nur die üblichen Fragen" versicherte mir der größere von beiden.

"Könnten Sie mir bitte einfach sagen was passiert ist?" Fragte ich mit Tränen in den Augen die ich aber zurück hielt.

"Ein Mann lief über die Straße. Ihr Bruder versuchte auszuweichen da er zu schnell unterwegs war. Er kam auf die andere Straßenseite ab. Dort stieß er frontal mit einem PKW zusammen. Er wurde von seinem Motorrad geschleudert und und landete bewusstlos auf der Straße" klärte er mich auf.
Jetzt konnte ich sie nicht mehr zurück halten.
Ich sackte auf dem Bett zusammen und weinte.

"Es tut uns sehr leid" hörte ich die Polizisten bevor sie die Tür hinter sich schlossen.

"Warum fährst du auch immer so schnell" schluchzte ich.

Ich wollte ihn nicht loslassen. Nie wieder.

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